amtlichen
Kurszetteln notiert sind. Die amtlichen oder offiziellen
Kurszettel, welche nur diejenigen
Effekten enthalten, die
von der Börsenbehörde zur amtlichen Notierung zugelassen sind, dienen bei Streitigkeiten in
Geld-,
Wechsel- und Effektengeschäften
den richterlichen
Entscheidungen zur Grundlage. (Vgl. das Allgemeine deutsche
Handelsgesetzbuch, Art. 343 u. 353.) Die Feststellung
der Kurse findet durch die vereideten
Makler (Börsenältesten, Börsenkorporationen etc.) auf
Grund bestimmter
Usancen oder Vorschriften statt und beruht auf den von den vereideten und nicht vereideten
Maklern gemachten Angaben, zu welchem
Kurs die ihnen an dem betreffenden
Tag übergebenen An- und Verkaufsaufträge ausgeführt worden sind.
Die notierten Kurse sind in derRegelDurchschnitts- oder Mittelkurse, die demnach mit den
Preisen, zu welchen
die einzelnen
Effekten wirklich gehandelt wurden, nicht gerade übereinstimmen. Vollständiger erfüllt natürlich ein
Kurszettel
seinen
Zweck, wenn, wie an der
PariserBörse, für das
Zeitgeschäft außer den arithmetischen
Mitteln aus allen Kursen auch
die höchsten, die niedrigsten Kurse, ferner Anfangs- und Schlußkurse (Kurse bei Beginn und
Schluß der
Börse) angegeben werden, zu welchen
Papiere und Geldsorten nur angeboten, nur begehrt oder wirklich verkauft wurden.
Kompensation-,
Liquidationskurs, Ultimokurs heißt der Kurs, welcher bei einer
Liquidation als maßgebend gilt, bez. der Kurs zu Ende eines
Monats
oder
Jahrs (vgl.
Börse, S. 237).
Steht der Kurs unter pari, so ist in
Berlin ein
Wechsel auf
Paris für weniger als 81 Mk. zu kaufen.Nur fürLondonerWechsel besteht eine Ausnahme, indem
Berlin und
Hamburg
[* 5] für je 1 Pfd. Sterl.,
Frankfurt
[* 6] und
Wien
[* 7] für je 10 Pfd. Sterl.
den Kurs notieren. Auch der Kurs für
NewYorkerWechsel wird in
Hamburg für je 1
Doll. notiert. Früher wurde diese feste
Valuta
nicht angegeben, sondern als bekannt vorausgesetzt. Nach der festen
Valuta folgt zunächst die Angabe
der
Sicht, d. h. der Zeit, welche die notierten
Wechsel noch zu laufen haben.
Laufen dieselben noch bis zu 8
Tagen
(Petersburg
[* 8] bis 3
Wochen), so haben sie kurze
Sicht (kurs S.);
Wechsel, welche noch 3
Monate
laufen, sind langsichtig, daher die Bezeichnungen: »kurz
London«,
[* 9] »lang
Petersburg«.
LaufenWechsel länger
als 14
Tage und kürzer als 2½
Monate, dann gelten solche als mittelsichtig und werden gewöhnlich zum langen Kurs, vermehrt
um einen zu vereinbarenden Zinssatz für die abgelaufenen
Tage, gehandelt. Der
Spalte für die
Sicht folgt diejenige für den
Zinsfuß
(Z. F.), welcher zur Berechnung kommt, wenn der Verfalltag eines
Wechsels entweder über die kurze
Sicht (höchstens 8
Tage) hinausgeht, oder die lange
Sicht (um höchstens 14
Tage) nicht erreicht. Im erstern
Fall wird der sich
ergebende
Zins für die überschießenden
Tage von der aus dem Kurs berechneten
Valuta in Abzug gebracht, im
andern
Fall für die an der langen
Sicht fehlenden
Tage zur berechneten
Valuta hinzugezählt. Der
Zins wird zum
Teil nach den
Diskontraten
der großen
Banken bemessen oder (und dies ist überwiegend der
Fall) nach den Diskontsätzen, welche am offenen
Markt in
London,
Paris und andern
Plätzen bezahlt werden, und die meist von den betreffenden Bankraten abweichen.
Der Zinsfußangabe folgt sodann der Kurs selbst. Derselbe wurde früher (in manchen
Kurszetteln auch noch jetzt) in dreifacher
Weise angegeben. In einer
Spalte wird derjenige
Preis aufgeführt, welchen der
Wechselbrief- oder Papierinhaber für seine
Briefe,
Papiere oder
Waren fordert, oder zu welchem er sie anbietet; in einer zweiten steht dann der Kurs, zu welchem
der Geldinhaber
Briefe,
Papiere oder
Ware gesucht hat, und endlich in einer dritten der wirklich bezahlte
Preis oder der Kurs, zu
welchem
Abschlüsse vorgekommen sind. Die erste
Spalte wird mit
»Brief«,
»Papier« oder
»Ware« (abgekürzt: B., P. oder W.) oder
Angeboten, in
Frankreich: plus bas,
Lettres (L.),
Im
Berliner und
FrankfurterKurszettel findet sich eine solche
Scheidung in drei
Spalten nicht, es wird hier nur eine Kurszahl
angegeben und hinter dieselbe entweder
»B.« oder »G.« oder »bz.«
oder »bz.
B.« oder »bz. G.« gesetzt. Steht hinter der Kurszahl: B., so war zu dem betreffenden noch
Ware
angeboten;
steht dahinter G., so blieb zu diesem Kurs der betreffende Gegenstand gesucht;
die Bezeichnung »bz.« gibt die vorgefallenen
Schlüsse an.
Die
Abkürzungen »bz.
B.« und »bz. G.« erklären sich danach von selbst. Die Bezeichnungen
»Brief« und
»Geld« für »angeboten« und »gesucht«
sind im
Börsenverkehr so allgemein geworden, daß sie nicht nur bei der Notierung von
Wechseln und
Effekten,
sondern auch bei Geldsorten und selbst bei den
Artikeln der Produktenbörse in Anwendung kommen.
Im
Kurszettel für
Sorten, d. h.
Gold-,
Silber- und Papiergeldsorten, wird der Kurs entweder pro
Stück der betreffenden
Münze oder
(namentlich bei
Banknoten) für je 100 Münzeinheiten oder endlich bei einzelnen Geldsorten sowie bei
Barren nach dem
Gewicht
(al marco) von 500 g fein angegeben. Etwas verwickelter sind Einrichtung und Berechnung der Effektenkurszettel.
Bei denselben ist zunächst zwischen
»Zins-« und »Dividendenpapieren«, sodann zwischen vollgezahlten
und nicht vollgezahlten
Stücken, zwischen
Effekten, welche auf die jetzige inländischeWährung oder auf
eine frühere oder eine fremde
Währung lauten, zwischen
Papieren, welche pro
Stück oder nach
Prozenten des Nennbetrags berechnet
werden, zu unterscheiden.
1) bei den Zinspapieren der stehende
Zinsfuß, die Zinserhebungstermine, die
Währung und der Nenngehalt, bez. die
Größe der
einzelnen
Stücke
(Appoints);
2) bei den Dividendenpapieren die
Dividenden der letzten Jahre, der laufende usuelle Börsenzinsfuß,
der Dividendenerhebungstermin sowie ebenfalls
Größe, bez. Nennbetrag der einzelnen
Stücke. An den
Börsen, an welchen eine
Lostrennung der Dividendenkoupons mit
Ablauf
[* 10] des Geschäftsjahrs stattfindet, tritt eine veränderte Notierung insofern ein,
als dem Kurs das
Plus der geschätzten
Dividende über den laufenden
Zins ab- und das
Minus zugerechnet wird.
Wird keine
Dividende erwartet, so erhöht sich der um den in der
Regel 4 Proz. betragenden
¶
Die Provision berechnet der Bankier meist nach dem ausmachenden Betrag. Stehen die betreffenden Effekten jedoch unter pari,
so wird die Provision meist vom Nennbetrag berechnet. Kourtage und Provision werden beim Ankauf zu dem ausmachenden
Betrag hinzugerechnet, beim Verkauf dagegen von demselben in Abzug gebracht.
Vgl. Göschen, Theory of foreign exchanges (12.
Aufl., Lond. 1886; deutsch, Frankf. 1875);
Generalkurs heißt: aus verschieden gesegelten Kursen den Kurs bestimmen, den das Schiff
[* 16] hätte segeln müssen, um den durchlaufenen
Weg (Distanz) in gerader Linie zu machen.
(von dem alten, jetzt abgestorbenen Kürse oder Kursche, d. h. Pelzkleid), ehemals zünftige Handwerker,
welche allerlei Pelzwaren verfertigen, das Pelzwerk
[* 18] färben und zurichten und oft zugleich auch Mützenmacher sind.
Vgl. Klette,
Handbuch für Kürschner (Dresd. 1881).
Joseph, Schriftsteller, geb. zu Gotha,
[* 19] arbeitete einige Jahre als praktischer Techniker, studierte
dann mehrere Jahre auf der Universität zu Leipzig
[* 20] und ließ sich, die litterarische Laufbahn einschlagend, in Berlin nieder.
Schon 1872 hatte er die theaterhistorische Broschüre »KonradEkhofsLeben und Wirken« (Wien) herausgegeben
und bearbeitete im Anschluß daran vorzugsweise das Gebiet der Theatergeschichte. Auf eine »TheatralischeNekrologie« (Berl.
1875) ließ Kürschner zwei Jahrgänge einer »Chronologie des Theaters« (das. 1876 u. 1877) und diesen zwei Jahrgänge
eines »Jahrbuchs für das deutsche Theater«
[* 21] (Leipz. 1878-79) u. a. folgen. 1881 übernahm
er die Redaktion der Monatsschrift »Vom Fels zum Meer« in Stuttgart,
[* 22] wo er auch die Herausgabe der »Kollektion
Spemann« und der »DeutschenNationallitteratur« leitet, und wurde in demselben Jahr vom Herzog Ernst zu Koburg-Gotha zum Professor
ernannt. Zugleich redigierte Kürschner bis 1882 das offizielle Organ der deutschen Autorengenossenschaft: »Neue Zeit« sowie 1885-86
die »Deutsche
[* 23] Schriftstellerzeitung«, veröffentlichte
ein »Taschen-Konversationslexikon« (Stuttg.
1884) und gibt (vom 5. Jahrgang ab) den von ihm erworbenen »Allgemeinen deutschen
Litteraturkalender« (das. 1882 ff.) und seit 1886 das
»RichardWagner-Jahrbuch« heraus.
Bewässert wird es von mehr als 400 Flüssen, von denen der bedeutendste der Seim ist, welcher im Gouvernement einen Lauf von 510 km
hat, aber durch Sandbänke unschiffbar gemacht wird. Kursk hat ein kontinentales Klima.
[* 28] Im südlichen Teil
ist die mittlere Jahrestemperatur 5,7° C., während sie in der Stadt Kursk 4,9°
C. beträgt; der kälteste Monat (Januar) hat im Mittel -9,9° C., der wärmste (Juli) 19,4° C. Aufs Jahr kommen 153,8 Regentage
mit einem Niederschlag von 42,85 cm. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf (1883) 2,120,250, 45 Menschen auf 1 qkm.
Größtenteils wohnen hier Großrussen, die aber viele Sitten und Gebräuche von den Kleinrussen angenommen haben; auf letztere
kommen 23 Proz., auf Weißrussen 1,4 Proz. Die Zahl der Eheschließungen war 1883:
20,816, die der Gebornen 115,184, der Gestorbenen 87,741. Fast alle bekennen sich zur griechisch-orthodoxen
Kirche;
Die früher reiche Fauna ist durch die Kultur vollkommen verdrängt, häufig sind nur Rebhühner und Hasen. Von Nutztieren findet
man reichlich Spanische
[* 32] Fliegen,
[* 33] Kochenille und Blutegel.
[* 34] Die Bienenzucht
[* 35] ist sehr bedeutend; Kursk bringt jährlich
bis 10,000 metr. Ztr. Wachs in den Handel, besonders nach Moskau.
[* 36] Der Viehstand war 1884: 611,500 Pferde, 415,000 Stück Hornvieh,
1,100,000 Schafe
[* 37] und 401,000 Schweine.
[* 38] Das Mineralreich bietet sehr schöne weiße Kreide, phosphorsauren Kalk, gelblichweißen
Tripel, als Trottoirsteine geschätzte Gompholiten (Gompholite Kleng), Lehm und Eisenstein. Die Industrie
ist bedeutend und erreichte 1883 einen Produktionswert von über 18 Mill. Rubel. In erster Linie stehen die Zuckerindustrie
(5,4 Mill. Rub.), Getreidemüllerei (4 Mill. Rub.), Branntweinbrennerei (3,1 Mill. Rub.) und Wollwäscherei (2,3 Mill.
¶
mehr
Rub.); dann folgen die Leder- (584,000 Rub.) und Tabaksindustrie (425,000 Rub.). Die Bauern treiben neben der Landwirtschaft Wagenbau,
fertigen Hanf- und Flechtarbeiten. Etwa 80-100,000 Arbeiter suchen jährlich ihr Brot
[* 40] außerhalb des Gouvernements, die Großrussen
besonders als Frachtfuhrleute, die Kleinrussen als Viehtreiber. Von den vielen Jahrmärkten des Gouvernements ist nur einer
nennenswert, der »Korenajamarkt« (nach Ostern), der in der Regel von 30-40,000 Menschen besucht wird.
Das Gouvernement wird eingeteilt in 15 Kreise:
[* 43] Bjelgorod, Dmitrijew, Fatesch, Graiworon, Korotschansk, Kursk, Lgow, Nowo-Oskol,
Obojan, Putiwil, Rylsk, Schtschigrow, Staro-Oskol, Sudschansk, Tim. Die Hauptstadt an der Mündung des Kur in die Tuskora, 200 m ü. M.,
Knotenpunkt der Eisenbahnen nach Moskau, Charkow und Kiew,
[* 44] hat 18 griechisch-kath. Kirchen und 2 Klöster, eine luther. Kirche,
eine der Altgläubigen, ein Priester- und ein Lehrerseminar, ein Gymnasium für Knaben und eins für Mädchen,
eine Realschule, zwei Pfarrschulen, eine Feldscher- und eine Geometerschule, ein Observatorium, 5 Buchhandlungen, ein Theater,
mehrere Banken, unter denen die Stadtbank 1881 einen Umsatz von 11½ Mill. Rub. aufwies, und (1883) 45,307 Einw. Die Industrie
ist in etwa 100 Fabriken und Anstalten vertreten, mit einem durchschnittlichen Produktionswert von 1½
Mill. Rub. jährlich, wovon über ¼ auf 13 Gerbereien kommt, während sich das übrige auf Fabrikation von Seife, Wachslichten,
Tabak,
[* 45] Grütze, Talg und Spiritusdestillation verteilt. Kursk wird schon im 11. Jahrh. erwähnt.
(franz. courtine), im Festungswesen s. v. w.
Mittelwall, der die Flanken zweier Bastione verbindende Teil des Hauptwalles (vgl. Festung,
[* 46] S. 181);
sagenhafter König der Monddynastie in der altindischen Geschichte, regierte etwa in der Mitte des zweiten Jahrtausends
v. Chr. in der Gegend des heutigen Dehli.
Seine Macht war eine so große, daß »Land des Kuru« (Kurukschetra) Name für ganz
Indien wurde.
Der Kampf seiner Nachkommen, der Kaurawa, mit den Pandawa, ihren Vettern, bildet den Vorwurf
des großen indischen EposMahâbhârata (s. d.).
(spr. kúrrutz), ungar. Wort, aus dem lateinischen crucius, cruciatus (miles) gebildet und wahrscheinlich bereits
zur Zeit der Kreuzzüge entstanden, erlangte später eine spezielle Bedeutung, indem man die 1514 unter dem
Titel von Kreuzfahrern rebellierenden Bauern so bezeichnete und im 17. Jahrh. sich die Anhänger des GrafenEmmerich
[* 55] Tököly und
FranzRákóczys II. »Kuruzzen« nannten. Daher die von denselben geführten Kriege »Kuruzzenkriege«, sowie auch die betreffende
Zeit in der ungarischen Geschichte den Namen »Kuruzzenzeit« führt. Die Gegner der aufständischen Kuruzzen wurden
Labancz (s. d.) genannt.
(lat.), in der Geometrie jede krumme Linie. Man unterscheidet ebene und doppelt gekrümmte oder gewundene
Kurven. Die Kegelschnitte
[* 60] (s. d.) gehören zu den ebenen, die Schraubenlinie ist eine
gewundene Kurve. Drückt man die Lage eines Punktes in der Ebene durch zwei, im Raum durch drei Koordinaten
[* 61] aus, so wird eine ebene
Kurve durch eine einzige Gleichung, eine gewundene aber durch zwei Gleichungen zwischen den Koordinaten dargestellt,
weil sie als Durchschnitt zweier Flächen erscheint. Wenn
¶
mehr
diese Gleichungen algebraisch sind, also die Koordinaten nur in Form von Summen, Differenzen, Produkten, Quotienten und Potenzen
enthalten, so nennt man die Kurven algebraische; im entgegengesetzten Fall heißen sie transcendente oder auch mechanische
Kurven. Die Kegelschnitte sind z. B. algebraische Kurven, die Cykloide
[* 63] aber ist eine mechanische Kurve. Die algebraischen Kurven
benennt man nach dem Grad ihrer Gleichung und sagt also, ein jeder Kegelschnitt sei eine ebene Kurve zweiten Grades. Der Grad der
Gleichung drückt aber zugleich die Anzahl der Punkte aus, in denen eine ebene Kurve von einer Geraden oder eine gewundene Kurve von
einer Ebene geschnitten wird, und diese Zahl gibt die Ordnung der an. Außerdem teilt man die ebenen algebraischen
Kurven in Klassen ein nach der Zahl der Tangenten, die man von einem Punkt aus an sie legen kann. Die Kegelschnitte sind von
zweiter Ordnung und Klasse; im allgemeinen ist eine Kurve nter Ordnung von der Klasse n (n-1).
[* 64] (Kurvometer), Instrumentchen zur Messung der Länge krummer Linien (Grenzen,
[* 65] Flußläufe etc.) auf Landkarten,
[* 66] bestehend aus einem am Rand fein gekerbten oder mit Spitzen versehenen Rädchen, das sich innerhalb einer Gabel um eine Achse
dreht und aus der zu messenden Linie hin bewegt wird. Bei Schlagintweits Skalenrädchen zählt man die
ganzen Umdrehungen direkt und liest die Bruchteile aus einer am Rande des Rädchens angebrachten Skala ab. Aus der bekannten
Länge des Radumfanges ergibt sich dann der zurückgelegte Weg. Bei dem von Elliot angegebenen Opisometer oder Perambulator
hat die Achse eine feine Schraubenwindung; am Beginn einer Messung wird das Rädchen an den Anfang der
Achse gebracht, und nachdem es die zu messende Länge zurückgelegt hat, verschiebt man es in entgegengesetzter Richtung auf
einer Skala, welche die Weglänge angibt.
Vereinigungen der Kurfürsten (s. d.) des DeutschenReichs zur Wahrung ihrer Rechte, insbesondere ihrer Wahlfreiheit
dem Papst gegenüber, auch zum Behuf des Eingreifens in die Zeitereignisse. Der erste Kurverein fand 1338 auf
dem Königsstuhl (s. d.) bei Rhense statt. Die wichtigsten spätern Kurvereine waren der von 1399 zu Marburg
[* 67] wegen Absetzung des KönigsWenzel, 1424 zu Lingen wegen der hussitischen Unruhen, 1438 zu Frankfurt a. M. wegen der Streitigkeiten zwischen dem Papst und
dem Baseler Konzil, 1558 zu Worms,
[* 68] wo man übereinkam, an dem früher Festgesetzten zu halten, was nachmals wiederholt, zuletzt
1764, beschworen wurde.
1) Heinrich, namhafter Litterarhistoriker, geb. zu Paris von deutschen Eltern, wurde nach dem frühen
Tod seines Vaters bei Verwandten in Hof
[* 69] erzogen und studierte in LeipzigTheologie. In die burschenschaftlichen
Untersuchungen verwickelt, wandte er sich 1827 nach Paris, wo er orientalische Sprachen studierte, ließ sich dann 1830 in
München
[* 70] nieder, wo er Vorlesungen über chinesische Grammatik hielt. Nach Augsburg
[* 71] übergesiedelt, gab er ein konstitutionelles
Oppositionsblatt, »Die Zeit«, heraus, welches ihm schon
nach wenigen Wochen zweijährige Festungshaft zuzog. Kurz benutzte diese unfreiwillige Muße in Würzburg
[* 72] zur Übersetzung der
chinesischen Dichtung »Das Blumenblatt« (St. Gallen 1836). Nach seiner Freilassung wandte er sich nach der Schweiz,
[* 73] fand hier
bald eine Anstellung als Lehrer der deutschen Sprache
[* 74] und Litteratur in St. Gallen und wurde 1839 Professor
an der Kantonschule in Aarau
[* 75] sowie 1846 Kantonbibliothekar. Er starb daselbst.
Durch die reichen Schätze der AarauerBibliothek veranlaßt, hatte er sich dem Studium der deutschen Litteratur zugewandt. Er
fand eine unbekannte SchriftFischarts auf und gab Murners höchst selten gewordenes Gedicht »Vom großen
lutherischen Narren« (Zürich
[* 76] 1848) und mit P. Weißenbach »Beiträge zur Geschichte und
Litteratur, besonders aus den Archiven und Bibliotheken des Kantons Aargau"
(Aarau 1846) heraus. Schätzbare Sammelwerke lieferte er in dem
»Handbuch der poetischen Nationallitteratur der DeutschenseitHaller« (Zürich
1840-1843, 3 Bde.; 3. Aufl.
1859) und »Handbuch der deutschen Prosa von Gottsched bis auf die neueste Zeit« (das. 1845-52, 3 Bde.).
Sein Hauptwerk aber bildet die »Geschichte der deutschen Litteratur«
(Bd. 1-3, Leipz. 1851 ff., 7. Aufl.
1876; Bd. 4, 1868-1872, 4. Aufl. 1882),
welche historische Auffassung mit gut ausgewählten Proben und geschmackvollen Illustrationen verbindet, jedoch
unter der Zersplitterung nach den einzelnen Dichtungsgebieten und Dichtungsformen leidet.
führte das von Paldamus begonnene biographisch-kritische Werk »Deutsche Dichter
und Prosaisten« (Leipz. 1863) zu Ende und besorgte kritische Ausgaben, mit biographischen Einleitungen
und Lesarten, von »Schillers sämtlichen Werken« in 9 Bänden (Hildburgh. 1867-1868) und von »Goethes Werken« in 12 Bänden (das.
1867-68),
2) Hermann, Dichter und Novellist, geb. zu Reutlingen,
[* 78] besuchte die Klosterschule zu Maulbronn,
studierte dann in Tübingen
[* 79] Theologie und Philosophie, aber mit noch größerm Eifer die Werke der alten deutschen Litteratur.
Später lebte er privatisierend an verschiedenen OrtenWürttembergs, meist jedoch in Stuttgart, wo er eine Reihe von Jahren den
»Beobachter« redigierte, und wurde 1864 zum Universitätsbibliothekar in
Tübingen ernannt. Hier starb er Kurz trat zuerst mit »Gedichten«
(Stuttg. 1836) und »Dichtungen« (das. 1839) auf, die sich durch Gemütsinnigkeit und Formgewandtheit
auszeichnen. Später wandte er sich vorzugsweise dem Roman und der Erzählung zu. Hierher gehören: »Schillers Heimatjahre« (oder,
wie ursprünglich der Titel lautete: »HermannRoller«, Stuttg. 1843, 3 Bde.; 2. Aufl.
1857);
Eduard, Maler, geb. zu Wien, kam 1856 in die lithographische Anstalt von Reiffenstein daselbst,
wurde aber 1857 Schüler der Akademie, besuchte dieselbe bis 1861 und versuchte sich darauf ohne Leitung
resultatlos in verschiedenen Richtungen. Erst 1867 wußte er mit einer Märchenerzählerin Aufmerksamkeit zu erringen; sie
öffnete ihm auch 1868 das AtelierPilotys, in welchem er zwei Jahre studierte, um sich dann selbständig weiter auszubilden.
Seinen ersten großen Erfolg erzielte er mit dem figurenreichen Genrebild: die ereilten Flüchtlinge
(1870, in der Galerie des k. k. Belvedere, gestochen von Sonnenleiter), einer Leistung, welche er durch keine spätere mehr
übertraf. Nur im Kolorit machte er noch erhebliche Fortschritte zu einer breitern malerischen Behandlung. Von seinen übrigen
Werken sind noch zu nennen: der abgewiesene Freier (1871), grundlose Eifersucht, der stürmische Verlobungstag
(1873), die Wahlbesprechung, die Weinprobe (beide 1874), vor dem Begräbnis (1875), die Verleumdung (1877, DresdenerGalerie).
Kurzbauer verband einen klaren Blick für das Charakteristische an Menschen und Situationen mit einem tiefen Verständnis des künstlerisch
Verwertbaren und einem schalkhaften, ungesuchten Humor. Selbst da, wo er menschliche Schwächen und krankhafte
Zustände darstellt, wußte er mit feinem Takte das richtige Maß zu halten. Seine Farbe zeichnete sich durch Tiefe und Klarheit
vorteilhaft aus. Er starb in München.
Tag, der Tag im Jahr, an welchem für die Bewohner der gemäßigten Erdzonen die Sonne
[* 83] in ihrem Kulminationspunkt
zu Mittag am entferntesten vom Zenith steht. Er fällt in der nördlichen Erdhemisphäre auf 21. Dez. und wechselt mit
dem längsten Tag auf der entgegengesetzten Hemisphäre, wo an demselben Tag die Sonne dem Zenith am nächsten kommt;
[* 84] (Moderkäfer, Staphylinidae Leach), Käferfamilie aus der Gruppe der Pentameren, Insekten
[* 86] mit langgestrecktem,
sehr beweglichem Körper, dessen aus 6-7 freien, hornigen Segmenten bestehendes Abdomen nicht oder nur an der
Basis von den verkürzten Flügeldecken, unter
welchen die Flügel zusammengefaltet liegen, bedeckt wird. Die Tarsen sind meist
fünf-, die Fühler elf-, selten zehngliederig. Einzelne Gattungen und Arten sind mit Nebenaugen versehen, und einige südamerikanische
Arten gebären lebendige Junge.
Die mehr als 2000 Arten sind über die ganze Erdoberfläche verbreitet; bei uns kommen nur düster, schwärzlich
oder braun gefärbte Arten von meist geringer Größe vor, die tropischen dagegen prangen zum Teil in den glänzendsten Metallfarben.
Die meisten leben am Erdboden unter faulenden Stoffen, viele im Mist, an Kadavern, in Pilzen und Schwämmen,
unter Baumrinde, andre in der Nähe des Wassers, auf Blumen, in Ameisenhaufen. Sie nähren sich hauptsächlich von zersetzten
Stoffen des Pflanzen- und Tierreichs, doch sollen manche auch auf Raub ausgehen.
Die Larven sind dem vollkommenen Insekt ähnlich, lang gestreckt, mit vier- bis fünfgliederigen Fühlern, 1-6 Nebenaugen auf
jeder Seite, zwei gegliederten Griffeln an der Spitze des Hinterleibes, röhrenförmig heraustretendem After
und einer einzelnen Klaue
[* 87] an den kurzen Beinen. Die Verpuppung erfolgt an dem Aufenthaltsort der Larve in einer Erdhöhle, und
die Puppe ruht nur kurze Zeit. In unsern Wäldern auf dürrem Laub, aber auch auf Büschen lebt Staphylinuscaesareus
Cederh., 17-19 mm lang, mit roten Flügeldecken und Beinen, hinten goldgelb gerandetem Halsschild und oben goldgelb geflecktem
Hinterleib. Ähnlich ist der rotflügelige Moderkäfer(S. erythropterusL., s. Tafel »Käfer«).
[* 88]
Vgl. Erichson, Genera et species
Staphylinorum (Berl. 1840).
(BrachyurusSpix), Affengattung aus der Familie der Platyrrhini, der GattungPithecia
aus der Unterfamilie der Schlaffschwänze (Aneturae) am nächsten stehend, aber durch den stummelhaften Schwanz und nur auf
den Wangen entwickelten Bart unterschieden, ist in sehr beschränkter Verbreitung im nördlichen Südamerika
[* 90] vertreten. Das
Scharlachgesicht (Uakari, B. calvusSpix, s. Tafel »Affen
[* 91] III«),
40 cm lang, mit scharlachrotem Gesicht,
[* 92] buschigen,
gelben Brauen und fahl- oder rotgelbem, langhaarigem Pelz, lebt nur am Japura in Wäldern und nur in den Kronen
[* 93] der höchsten
Bäume, ist sehr hurtig und gewandt, nährt sich von Früchten, ist in der Gefangenschaft trübsinnig und geht in kurzer Zeit
ein. Man verwendet ihn mit Vorliebe zu Geschenken.
(Myopie), Sehstörung, welche ein deutliches Erkennen der Gegenstände nur bei kurzer Entfernung zuläßt
und auf einer zu starken Krümmung, d. h. Brechungsfähigkeit, der Hornhaut und Linse
[* 94] beruht, welche parallel
einfallende, also aus der Ferne kommende Lichtstrahlen, statt auf die Netzhaut, schon vor dieselbe werfen. Der Fernpunkt liegt
bei der Kurzsichtigkeit also zu nahe. Ist dabei das Akkommodationsvermögen des Auges von normaler Beschaffenheit, so wird auch der Nahpunkt
als der dem Auge
[* 95] am nächsten liegende Punkt, wo ein Gegenstand noch deutlich gesehen werden kann, dem
Auge näher liegen als bei gesunden Augen, insofern kurzsichtige Augen bei solcher Nähe eines Gegenstandes, in welcher normale
schon ihre Anpassungsmuskeln in Thätigkeit setzen müssen, um genau zu sehen, noch scharf sehen,
¶
mehr
ohne diese Muskeln
[* 97] im geringsten in Anspruch zu nehmen. Ein kurzsichtiges, aber noch mit gesundem Akkommodationsvermögen versehenes
Auge hat also einen zu nahen Fern- und Nahpunkt und demzufolge, da nämlich der Fernpunkt aus der größten Ferne bis auf einige
Fuß, der Nahpunkt dagegen nur von 13 cm, in welcher Nähe das normale Auge höchstens zu sehen vermag, auf
höchstens 5 cm näher gerückt ist, eine in entsprechendem Verhältnis verkürzte Sehweite, innerhalb deren es deutlich sieht.
Findet aber bei Kurzsichtigkeit zugleich ein mangelhaftes Akkommodationsvermögen statt, so liegt der Fernpunkt regelwidrig nahe, der Nahpunkt
aber wenig näher oder ebenso nahe oder wohl gar noch ferner als bei normalem Sehvermögen, daher die
Sehweite noch mehr verkürzt ist. Geht aber einem kurzsichtigen Auge das Akkommodationsvermögen ganz ab, so beschränkt sich
das deutliche Sehen
[* 98] eigentlich auf einen Punkt, der dann zugleich Fern- und Nahpunkt ist, so daß eine Sehweite nicht vorhanden
und das Auge nur in einer ganz bestimmten geringen Entfernung deutlich zu sehen im stande ist.
Die Kurzsichtigkeit kommt in verschiedenen Graden vor; bemerklich wird sie erst dann, wenn der Fernpunkt des deutlichen Sehens bis auf 1,9
oder 1,6 m dem Auge genähert ist; bis zu einem etwas über 30 cm betragenden Abstand des Fernpunktes vom
Auge ist sie eine geringe, bei einem Abstand bis zu 15,6 cm eine mittelgradige und bei einem Abstand bis zu 5 cm eine hochgradige.
Die Bestimmung des Nah- und Fernpunktes geschieht durch bestimmte Druckschrift von verschiedener Größe (Snellesche Buchstaben).
Innerhalb der deutlichen Sehweite sieht das kurzsichtige Auge nicht nur ebenso gut, sondern bei großer
Nähe und Kleinheit der Gegenstände noch schärfer und ausdauernder als das normale, weil die Anpassungsmuskeln weniger
angestrengt zu werden brauchen und infolge der großen Nähe, in welche kleine Gegenstände dem Auge gebracht werden dürfen,
größere Bilder davon auf die Netzhaut geworfen werden. Alle jenseit des Fernpunktes befindlichen Gegenstände
sieht der Kurzsichtige von um so größern Zerstreuungskreisen umgeben, also um so undeutlicher und verwaschener, je entfernter
sie sind.
Durch halbes Schließen der Augen, wodurch die Pupille gleichsam verkleinert wird, lassen sich auch die Zerstreuungskreise
verkleinern, wodurch etwas deutlicheres Sehen möglich gemacht wird, daher die Gewohnheit Kurzsichtiger,
die Augenlider aneinander zu bringen. Der Kurzsichtigkeit liegt als anatomische UrsacheVerlängerung
[* 99] des Augapfels in der Sehachse zu Grunde,
d. h. Vergrößerung der Distanz zwischen der Hornhaut- und der Netzhautebene, die nach den bedeutendsten Augenärzten der
Gegenwart allein auf Verlängerung der Glaskörperachse beruht.
Man hat auch angenommen, daß die Linsenform, welche im Dienste
[* 100] der vorwaltenden Beschäftigung durch
die Akkommodation hergestellt wird, nach und nach mit zunehmender Konsistenz der Linsensubstanz eine bleibende wird und auf
diese Weise die Kurzsichtigkeit der Gelehrten, der Bibliothekare und aller solchen, die von früh auf an das scharfe Sehen in nächster Nähe
sich gewöhnt haben, erklären wollen; allein es läßt sich diese Annahme durch anatomische Thatsachen
nicht stützen.
Die Anlage zur Kurzsichtigkeit ist meist angeboren, selten die Kurzsichtigkeit selbst. Die Zeit, in welcher
die Klagen über Kurzsichtigkeit laut werden, ist die des Schulunterrichts, und es fragt sich: darf man die Schule als Urheberin myopischer
Beschwerden anklagen, oder ist sie nur der Prüfstein, an welchem die bereits vorhandene Kurzsichtigkeit zuerst
bemerkt wird? Es ist nach den Erfahrungen bewährter Autoren allerdings sehr wahrscheinlich,
daß Kurzsichtigkeit durch anhaltende Akkommodation
für die Nähe erworben werden kann, sei es mit vorhandener Anlage, sei es ohne solche, und in dieser Beziehung ist
ein frühzeitiger und anhaltender Unterricht im Lesen und Schreiben gewiß nicht ohne nachteiligen Einfluß.
Unter 10,000 Schulkindern wurden etwa 10. Proz. Kurzsichtige gefunden, in gelehrten Schulen ein noch höherer Prozentsatz
und in den höhern Klassen derselben abermals eine Zunahme. Um einem übeln Einfluß der Schule vorzubeugen, sind die Schulhäuser
womöglich nach allen Richtungen hin frei stehend zu bauen; die Fenster müssen eine Höhe von 2-2,5 und
eine Breite
[* 101] von 1,3-1,6 m besitzen, und das Licht
[* 102] soll womöglich zur Linken des Schülers in das Zimmer einfallen.
Die Subsellien sind den Körperproportionen der Kinder angemessen zu konstruieren, und zwar soll die Höhe
der Sitzbank gleich oder doch nicht größer sein als die Länge des Unterschenkels; die Höhe des Tisches über der Sitzbank
soll gleich sein der Höhe des Ellbogens des zwanglos herabhängenden Arms über der Sitzbank, und endlich der Abstand des Tischrandes
und des entsprechenden Randes der Sitzbank, in horizontaler Richtung gemessen, soll gleich Null sein; es
darf sogar der Tischrand den Rand der Sitzbank um etwas überragen. Die Behandlung der Kurzsichtigkeit geschieht mittels passender, von
einem Augenarzt zu wählender Brillen (s. Augenpflege und Brille).
[* 103]
(Ualan), die östlichste Insel der Karolinen (s. d.). ^[= span. Inselgruppe im westlichsten Teil des Stillen Ozeans, zu Mikronesien gehörig (s. Karte ...]
(hebr., ägypt. Kosch), im Altertum der Name für Nubien und das Land südlich davon bis zum
heutigen Chartum. In seinem nördlichen Teil bis zum zweiten Katarakt gehörte Kusch bereits unter den Königen der 12. Dynastie
(2354-2194 v. Chr.) zu Ägypten,
[* 112] ging aber in der Hyksoszeit wieder verloren und wurde erst durch die 18. Dynastie (1597-1447
v. Chr.) zurückerobert, als der große König Tutmes III. sein Reich bis zum Sudân ausdehnte. Nun wurde
als ägyptische Provinz von einem Vizekönig, dem »Königssohn von Kusch«, mit dem Sitz in Napata, verwaltet.
Hier entstand in der Folge ein berühmter Tempel
[* 113] des Ammon,
[* 114] dessen Priester nach Einschränkung der Macht der ägyptischen Priesterkönige
durch libysche Krieger hierher gewandert waren und ein eignes, völlig unter ihrem Einfluß stehendes
Königreich gegründet hatten. Diesen verachteten Äthiopierkönigen fiel 730 sogar Ägypten in die Hände, das aber König Taharka, 670 von
dem Assyrerkönig Asarhaddon geschlagen, wieder räumen mußte und auch sein Sohn Urdamané nur auf kurze Zeit wiederzuerobern
vermochte. Nachdem unter persischer Herrschaft der Regierungssitz von Napata nach Meroe verlegt worden
war, verfiel Kusch, und an die Stelle der ägyptischen
¶