Lehm
,
Verwitterungsprodukt verschiedener
Gesteine,
[* 3] besteht aus einem innigen
Gemenge von 30 bis 50 Proz.
Thon mit
Eisenoxyd,
Quarzsand, Glimmerblättchen, etwas
Kalk etc. und besitzt je nach seinem Eisengehalt eine hellere oder
dunklere, gelbe bis gelbbraune
Farbe; er fühlt sich weniger fettig an als
Thon, bindet das
Wasser nicht so stark wie dieser
und schwindet beim
Trocknen in geringerm
Grade. Diese
Eigenschaften variieren nach der quantitativen
Zusammensetzung des Lehms
,
der durch
Aufnahme von Quarzkörnern in
Sand oder Sandmergel, durch
Aufnahme von
Kalk in
Mergel übergeht.
Baukunst I

* 4
Baukunst.
Der Lehm
wird beim
Brennen rot oder bläulichrot, in starker
Hitze schmilzt er
zu einer schwärzlichen oder blaugrauen
Schlacke.
Da ein oberflächiges Zersetzungsprodukt der oft direkt darunter oder doch nicht entfernt anstehenden
Gesteine ist und höchstens
von der
Ackerkrume bedeckt wird, so bereitet seine Gewinnung keine Schwierigkeiten; er findet vielfältige Anwendung in der
Baukunst,
[* 4] gebrannt zu
Dach- und
Mauerziegeln, roh zu
Lehmsteinen, Lehmputz
, Strohlehmschindeln, zum Ausstreichen der Fachwände,
zum Vermauern der
Steine bei
Brandmauern,
Schornsteinen,
Öfen
[* 5] etc. Vom Lehm
zu unterscheiden ist der
Löß (s. d.), welcher
allerdings, aber nur durch oberflächige, das Calciumcarbonat auslaugende
Prozesse in lehm
artige
Gesteine übergehen kann.