mehr
Kobaltverbindungen
(Schmalte und
Kobaltoxyd) zum
Blaufärben;
Uran gibt in
Bleiglas reines, völlig durchsichtiges
Gelb, in Kalikalkglas
eine etwas getrübte, durch
Fluoreszenz
[* 1] grünlich schimmernde, gelbe Färbung.
Kupferoxyd färbt blaugrün, wird aber meist
neben
Chromoxyd angewandt, dessen Gelbgrün es dämpft und blauer macht. Bei Gegenwart von reduzierenden Agenzien wird das
Kupferoxyd in
Oxydul verwandelt, welches eine leuchtend blutrote Färbung gibt.
Durch eine besondere Behandlung geht das mit
Kupferoxydul gefärbte Glas
[* 2] unter reichlicher Kristallausscheidung in
Aventurin
über.
Chromoxyd erzeugt eine lebhafte gelblichgrüne
Farbe (Annagrün). Die Schwerlöslichkeit des
Chromoxyds benutzt man zur
Herstellung von Chromaventurin.
Silber färbt Glas
hellgelb bis orange, wird aber nur selten zu Färbungen
in der
Masse benutzt.
Gold
[* 3] gibt das prachtvolle
Rubinglas.
Zinnoxyd macht das Glas
trübe
(Alabasterglas) bis völlig opak und weiß.
Eisen I

* 4
Eisen.
Eisenoxydul erzeugt eine bouteillengrüne,
Eisenoxyd eine gelbe Färbung. In verschiedenen Verhältnissen gemengt, vermögen
die
Oxyde des
Eisens alle Färbungen des
Glases hervorzurufen. Die durch
Eisenoxydul gefärbten
Gläser werden
im Sonnenlicht gelb, indem stets vorhandenes schwefelsaures
Natron
Eisenoxyd und Schwefelnatrium bildet. Durch Erhitzen geht
die
Reaktion wieder zurück. Einigermaßen erwünscht ist das
Eisen
[* 4] nur im Bouteillenglas
, da seine leicht schmelzbaren
Silikate
die erhärtende
Wirkung der
Thonerde zum Teil paralysieren.
Kohle erzeugt
Schwefelmetalle, durch welche das Glas
gelb bis
braun wird.
Die Rohmaterialien werden in gut zerkleinertem Zustand nach bestimmten Verhältnissen sorgfältig gemischt und dann unter
Zusatz von Glas
brocken, welche die
Glashütten aufkaufen, sortieren und reinigen oder auch aus eignem
Abfall sammeln, eingeschmolzen.
Zum Einschmelzen dienen die Glashäfen, welche aus schwer schmelzbarem Thon unter Zusatz von Schamotte und Hafenscherben dargestellt werden, von rundem oder elliptischem Querschnitt, nach dem Boden zu verjüngt sind und etwa 60-600, ja bisweilen 2500 kg Glas fassen, oben offen oder (für Bleiglas) gedeckt, nach oben zu durch eine seitlich mit kurzem Hals versehene und durch diese mit der Arbeitsöffnung des Ofens in Verbindung stehende Kuppel gegen den innern Ofenraum völlig abgeschlossen sind.
Häfen für kontinuierlichen Betrieb bestehen aus drei Abteilungen, indem an der der Arbeitsöffnung des Ofens zugewandten Seite des Hafens durch eine doppelt gekrümmte, nach unten und vorn geneigte Wand ein Stück des Innenraums abgesondert ist, während der übrige, im Horizontalschnitt sichelförmige Raum des Hafens durch eine von der erwähnten Scheidewand bis zur gegenüberliegenden Hafenwand gehende zweite Wand in zwei gleiche Teile geteilt wird. In der einen dieser Abteilungen wird das Gemenge der Rohmaterialien eingeschmolzen, die geschmolzene Masse steigt vom Boden durch ein Rohr empor, ergießt sich in die zweite Abteilung, wird auf diesem Weg sehr stark erhitzt, läutert in der zweiten Abteilung, sinkt zu Boden und tritt durch eine unten angebrachte Öffnung in die dritte Abteilung, aus welcher sie bei der Verarbeitung entnommen wird.
Ofen (Herdöfen, Schach

* 5
Öfen.Die Öfen, [* 5] in welchen die Häfen erhitzt werden, sind stehende Flammöfen, fassen 6-10 Häfen und müssen Raum enthalten, um Arbeitsstücke von jeder Form und Große wiederholt darin erweichen zu können, ohne sie mit den Wänden, Häfen etc. in Berührung zu bringen. Bei der empfindlichen Natur des Glases braucht man ein möglichst reines und klares, von Asche- und Kohlenteilen reines Feuer, wie es am leichtesten durch Holz [* 6] erzeugt wird. In neuerer Zeit hat die Notwendigkeit der Brennstoffersparnis zur Benutzung von Stein- und Braunkohlen und Torf geführt.
Holzfeuerung findet man gegenwärtig noch im Böhmerwald, im Bayrischen Wald, in einigen deutschen Mittelgebirgen, wie im Thüringer Wald, und im süddeutschen Oberland. Textfig. 1, 2, 3 zeigen einen Glasofen für Holzfeuerung. Auf dem Fundament ff erheben sich zu beiden Seiten die massiven Mauerkörper, der äußere a a und der innere b b, welche eine langgestreckte Grube c (Piepe, Tonne) umgrenzen. Mit letzterer stehen die Feuerungen x y in Verbindung. Diese dienen zur Erzeugung, die Tonne als Raum zur Entwickelung der Flamme. [* 7]
Die Häfen h h stehen in zwei Reihen auf dem Mauerkörper b b (den Bänken). Die aus c aufsteigende Flamme schlägt zunächst zwischen den beiden Häfenreihen, also durch die Gasse e durch, verbreitet sich in dem Arbeitsraum g g bis an das Deckengewölbe i i und nimmt durch die zugleich zum Ausarbeiten des Glases dienenden Öffnungen o o in den Seitenmauern n n ihren Ausweg. Die Öffnungen r r werden nur beim Auswechseln der Häfen benutzt. Das Holz, am besten Nadelholz in 10 cm breiten und halb so