Bernardon
,
eine im 18. Jahrh. beliebte
Wiener Burleskenfigur, ein liederlicher und tölpischer
Bube,
Rival des
Hanswurstes.
Der
Name ward dann auf den Erfinder dieser
Maske, den
Komiker
Joseph
Kurz
(»Vater Bernardon«
),
übertragen, der, 1715 zu
Wien
[* 2] geboren, eine
Menge
Stücke (Bernardon
iaden) lieferte, die mit ihren Feuerwerken,
Pantomimen, Fratzen, Zoten etc. damals
in
Wien wie anderwärts großen Beifall fanden.
Sein Hauptwerk führt den
Titel: »Eine neue Tragödia, betitelt: Bernardon
, die getreue
Prinzessin Pumphia, und
Hanns
Wurst, der tyrannische Tatar-Kulikan. Nebst einer Kinderpantomime, betitelt:
Kolekin, der glücklich gewordene Bräutigam« (1756, neuer
Abdruck 1883).
Andre
Stücke sind: »Bernardon
im Tollhaus«;
»Bernardon
, der kalekutische
Großmogul«;
»Die Judenhochzeit, oder Bernardon
, der betrogene
Rabbiner«,
Singspiel;
oder der ohne
Holz
[* 3] lebendig verbrannte Zauberer«
etc. Bernardon
spielte auch in
Prag
[* 4]
und
München
[* 5] und begab sich später nach
Polen, wo er um 1786 in
Warschau
[* 6] starb.