Thonerde und
Eisenoxyd und findet sich in eingewachsenen
Kristallen auch als
Auswürflinge und sekundär lose, auch in
Körnern
und eingesprengt oder derb; in
Basalt,
Lava,
Dolerit,
Andesit,
Diabas, auch in
Kalksteinen. Die Augitkristalle der
Basalte sind
oft ungemein reich an mikroskopischen Kristallnadeln, Magnetitkörnern, Glaseinschlüssen, Leucitkristallen und mit flüssiger
Kohlensäure gefüllten
Bläschen. Zum Augit
[* 1] gehört auch der grasgrüne
Omphacit, welcher derb in körnigen
und körnig schaligen
Aggregaten vorkommt und aus Kalkmagnesiaeisenoxydulsilikat mit hohem Thonerdegehalt besteht. Er bildet
mit
Granat,
[* 2] wohl auch mit
Disthen den
Eklogit.
(lat.),
Vermehrung,
Verlängerung,
[* 3] heißt in der
Musik die im Verlauf eines Tonstücks
angebrachte Wiederholung oder
Nachahmung eines
Themas in
Noten von doppeltem oder mehrfachem Wert; findet besonders im gebundenen
Stil, in
Fugen und andern kontrapunktischen
Sätzen Anwendung. Zur Zeit der künstlichen
Kontrapunkte der Niederländer (14.-16.
Jahrh.) wurde die Augmentation vielfach nicht in größern Notenwerten
ausgeschrieben, sondern durch Vorschrift andern
Tempos gefordert. Ein beliebtes Kunststück war es z. B., daß eine
Stimme
das
Thema in gewöhnlicher Geltung vortrug, eine andre aber gleichzeitig dasselbe in der Augmentation, welche durch
die Proportionszeichen ½, ⅓ etc. gefordert wurde. - In der
Rhetorik ist Augmentation s. v. w.
Auxesis: lebhafte, übertreibendeDarstellung
einer
Sache, z. B. »moralischer
Tod« für liederliches
Leben.
[* 4] ehemals reichsunmittelbares
Bistum, dessen zerstreute Besitzungen 2540 qkm (46 QM.) und 86,000 Einw.
in zwei
Städten
(Dillingen und
Füssen), elf
Marktflecken und vielen ansehnlichen Dörfern enthielten. Der
Bischof stand unter dem
Erzbischof von
Mainz,
[* 5] residierte in
Dillingen, hatte aber Kathedralkirche und
Hof
[* 6] in Augsburg. Die Einkünfte
des
Bistums und
Domkapitels, das aus 40
Domherren bestand, betrugen über 400,000
Fl. Die
Reihe der 66
Bischöfe, die neben dem
alten
Chor im
Dom zu Augsburg abgebildet sind, beginnt angeblich mit Sosimus (gest.
600); doch betritt man erst mit St. Sindbrecht (778-809) historischen
Boden.
[* 4]
(AugustaVindelicorum, hierzu der Stadtplan), Hauptstadt des bayr. Regierungsbezirks
Schwaben, liegt 490 m ü. M.
inmitten der schwäbisch-bayrischen
Hochebene auf einem
Hügel zwischen der
Wertach und dem
Lech, die sich unterhalb der Stadt
vereinigen. Die eigentliche Stadt bildet die Gestalt eines länglichen
Vierecks und wird in die obere und untere
Stadt und
Jakober Vorstadt geteilt. Die Bauart ist unregelmäßig, doch sind die
Straßen meistenteils breit.
Die
Häuser lassen in ihrer Bauart, welche nur selten den deutschen
Spitzbogen zur
Schau trägt, die Wechselbeziehung, in welcher
Augsburg ehedem zu den italienischen
Städten stand, leicht erraten. Unter den
Straßen ist die Maximiliansstraße, von
St.
Ulrich bis zum Ludwigsplatz, die schönste; andre Hauptstraßen sind die
Karolinen- und Ludwigsstraße, die St. Annastraße
und die
PhilippineWelser-Straße sowie viele neu angelegte
Straßen. Hauptplätze sind der Paradeplatz, der Maximiliansplatz
bei St.
Ulrich und der Ludwigsplatz beim Perlach.
Eine Hauptzierde Augsburgs sind die öffentlichen, größtenteils mit metallenenFiguren geschmückten
Brunnen:
[* 10] der Augustusbrunnen auf dem Ludwigsplatz (ein Werk des bayrischen Hofstukkateurs
HubertGerhard von 1593), der
Herkules-
und der Merkuriusbrunnen in der Maximiliansstraße (1599 und 1602 von
Adrian de
Vries aus dem
Haag
[* 11] erbaut). Das
Wasser wird ihnen
durch kunstvolle
Maschinen zugeführt, die es in alle Teile der Stadt verteilen.
Andre Wasserbauten Augsburgs
sind die vier aus einem
Arm des
Lech vom
HohenAblaß (einem Maschinenwerk) zur Stadt und in die Umgegend geleiteten
Kanäle,
die den
Fabriken und
Mühlen
[* 12] wichtige Vorteile verschaffen; sie fallen in einen Hauptkanal und werden durch diesen wieder in
den Hauptstrom geleitet.
Unter den kirchlichen Gebäuden ist zunächst der zweitürmige
Dom (Frauenkirche), am Paradeplatz, zu
erwähnen, dessen ältester noch vorhandener Teil aus dem Ende des 10. oder dem Anfang des 11. Jahrh.
stammt. Er ist der
Anlage nach eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit westlichem
Chor, die im 14. Jahrh. gotisiert und durch
zwei Nebenschiffe und einen östlichen
Chor erweitert wurde; ganz romanisch sind die beiden
Türme und
die
Krypte. An der Außenseite sind bemerkenswert neben den beiden überreich mit
Skulpturen geschmückten Hauptportalen die
ins südliche Seitenschiff führenden Bronzethüren am Mittelportal (Denkmal mittelalterlichen
Erzgusses aus den ersten Dezennien
des 11. Jahrh.), welche
Szenen aus dem AltenTestament, rätselhafte und phantastische Gestalten, Tierbilder
etc. zur
Anschauung bringen (vgl.
Allioli, Die Bronzethür des
Doms von Augsburg, Augsb. 1853; Sighart, Geschichte der bildenden
Künste
im
KönigreichBayern,
[* 13]
Münch. 1863). Der ganze
Dom ist 108 m lang, 39 m breit und im Mittelschiff 28,5 m hoch; letzteres war
ursprünglich nach Art der romanischen
Basiliken flach gedeckt und wurde erst 1346 eingewölbt. Im Innern
wird der
Bau durch 56 hohe
Säulen
[* 14] getragen, wovon 28 das
Schiff
[* 15] stützen. Die
Kirche enthält mehrere schöne Altarbilder (berühmt
sind die vier Altarblätter von H.
Holbein
[* 16] dem ältern) und viele alte
Glasmalereien, zum Teil aus dem 11. Jahrh.
(vgl.
Braun,
Beschreibung der
AugsburgerDomkirche, Augsb. 1829). Nächst dem