Orangen,
Feigen und
Wein hervor. Hauptprodukte sind Zucker,
[* 1] Rum, Kokosnüsse,
Baumwolle
[* 2] und
Tabak.
[* 3] 1895 betrug die Einfuhr 13 643,
die Ausfuhr 10 517 Pfd. St. Seit 1889 ist Tabago mit der
KolonieTrinidad vereinigt. Hauptstadt ist der Hafenplatz
Scarborough an der
Südostküste, mit 3000 E., außerdem
KingGeorge im SO. und Plymouth
[* 4] im NW. Von
Columbus 1498 entdeckt, war Tabago im 17. Jahrh. abwechselnd von
Holländern und
Spaniern, später auch von
Franzosen und Engländern
besetzt, bis es 1794 endgültig die letztern in
Besitz nahmen.
[* 3]
(NicotianaL.), Pflanzengattung aus der Familie der
Solanaceen (s. d.) mit gegen 40
Arten, meist einjährigen
Kräutern, die mit Ausnahme weniger, in
Australien
[* 5] und Südasien wachsender, in
Amerika
[* 6] zu Hause sind.
IhreBlüten haben einen
röhrig-glockigen
Kelch mit fünfspaltigem Saum und eine trichter- oder tellerförmige
Blumenkrone mit faltig-fünflappigem
Saum. Die
Staubgefäße
[* 7] sind in der
Röhre der
Blumenkrone eingefügt und eingeschlossen. Aus dem von einem lappigenRinge
umgebenen
Fruchtknoten, der einen fadenförmigen Griffel mit knopfiger Narbe trägt, entwickelt sich eine zwei- bis vielklappige
Kapsel, die von dem stehen bleibenden und nach der Blütezeit sich vergrößernden
Kelch umschlossen ist und viele kleine
Samen
[* 8] enthält.
Die
Blüten stehen in meist wieder rispenförmig gruppierten
Trugdolden und Wickeltrauben, die
Blätter sind
wechselständig, nebenblattlos, ungeteilt, oft auch ganzrandig, meist groß und wie die ganze
Pflanze gewöhnlich mit klebrigen,
in zwei Längen auftretenden
Drüsenhaaren bekleidet. Die für die Kultur wichtigsten 0,6-1,6 m hohen
Arten sind: der gemeine
Tabak oder Virginientabak
(NicotianatabacumL., s.
Tafel:
Tubifloren,
[* 3]
Fig. 4), der großblätterige Marylandtabak
(Nicotianalatissima
DC. oder macrophyllaSpr.), die aber von vielen nur als
Varietät der vorhergehenden angesehen wird, und der
Veilchen- oder
Bauerntabak
(NicotianarusticaL.).
Die beiden ersten amerik.
Arten haben lange
Blumen mit grünlicher
Röhre und schön pfirsichrotem Saume; die dritte kürzere
Blume von gelblichgrüner
Farbe. Der gemeine Tabak, dessenBlüten in großen ausgebreiteten Rispen stehen,
hat große lanzettförmige, spitze
Blätter, deren Seitenrippen unter spitzem Winkel
[* 9] von der Haupt- oder Trugdoldrippe abstehen,
der großblätterige Tabak breite, eiförmige, stumpfe
Blätter mit fast rechtwinklig von der Mittelrippe abgehenden Seitenrippen
und zusammengezogene Rispen (s. Fig. 1). Bei dem Bauerntabak, als dessen Ursprungsland früher meist
Amerika, jetzt aber öfter Südasien (daher syrischer Tabak, Fig. 2) angenommen wird,
sind die stets kleinern
Blätter eiförmig und stumpf, die
Blüten in rispig gruppierte, knaulförmige Wickeltrauben gestellt.
Außer diesen drei
Arten werden jetzt noch der persische Tabak
(NicotianapersicaLindl.,
[* 3]
Fig. 3 mit weißer
Blüte
[* 10] und sitzenden,
schmalenBlättern sowie der chinesische Tabak
(Nicotianachinensis Fisch.,
[* 3]
Fig. 4) mit kleinen purpurroten
Blüten und langen, schmalen, spitz zulaufenden, den
Stengel
[* 11] dachziegelartig umgebenden
Blättern
unterschieden.
Von den genannten
Arten sind durch langjährige Kultur zahlreiche
Abarten entstanden. Im
Handel unterscheidet man diese einzelnen
Sorten nicht nach den botan.
Namen, sondern meist nach den
Ländern und Gegenden, wo sie gebaut werden.
Am häufigsten werden
Nicotiana tabacum und rustica angebaut. Zur erstern Art gehören sowohl sehr gemeine, schlechte, als
auch die feinsten Habanasorten; zu letzterer, deren Kultur vorzüglich in Europa
[* 12] (hier sogar noch in Ostpreußen)
[* 13] betrieben
wird, gehören neben ganz ordinären Sorten auch die vorzüglichsten ungarischen, südrussischen und
türkischen T.
Kultur und Erntebereitung. Man unterscheidet in der Hauptsache Tabak für Cigarren (s. d.),
solchen für die
Pfeife (Schneidetabak), endlich Schnupftabak und
Kautabak (s. d.). Die Cigarrentabake teilen sich wieder in
solche für die
Decke,
[* 14] das Umblatt und die Einlage. Die am besten bezahlten
Deckblätter sollen mittelgroß,
dünn, elastisch, feinrippig, wohlriechend und von seidenartiger
Textur sein und mit Hinterlassung von perlgrauer, etwas zusammenhängender
Asche gut brennen.
Beliebt sind mit kleinen, braunen, ätherisches Öl enthaltenden
Pocken besprenkelte
Blätter. Die
Farbe ist Modesache; zimmetbraun
wird fast überall gern genommen. Die besten
Deckblätter giebt die Spielart Habana
[* 15] in den bessern Sorten,
besonders die die dünnsten
Blätter liefernden Produkte
Sumatras und Javas. Als Umblatt dienen vornehmlich Domingo-, Columbia-
und Seedleaftabak, letzterer (aus Connecticut) auch zu Deckblättern verwendbar. Als Einlage verwendet man die geringern
Sorten von Habana und Seedleaf, ferner
Cuba- und Brasiltabak und die Spielart Oronoko
(Carolina).
Schneidetabake kommen meist aus den
Vereinigten Staaten,
[* 16] besonders der Maryland-, Scrubs-,
Ohio-, Baytabak und als schwerste
Sorte der Prior; ferner auch die geringern Sorten Javatabak,
Varinas
(Venezuela),
[* 17] Latakieh
(Türkei)
[* 18] und
Schiras
(Persien);
[* 19] letztere
beiden sowie Orinoco (aus
Venezuela) und
Manila liefern auch die größere
Masse des Cigarettentabaks.
Kau-
und Schnupftabak kommen fast nur aus
Kentucky und Virginien, am beliebtesten ist der Prior.
Der Tabak besitzt eine ungemeine Acclimatisationsfähigkeit; er wird noch da mit Erfolg angebaut, wo der Winterweizen
im Spätsommer zur Reife gelangt; edle Tabak gedeihen jedoch nur im tropischen
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