durch dem Stromlauf aus
Stein eingebaute
Landzungen
(Buhnen) geregelt. Die Flußhäfen dienen vorzugsweise zum
Schutz der Binnenschiffe
gegen Eisgang. Sie sind meist durch dem
Ufer parallele Steindämme aufgeschüttet, die am bergwärts gerichteten Teil sich
ans
Ufer schließen, während der zu
Thal
[* 1] liegende Teil für die Einfahrt offen bleibt. Diese gegen Eisgang
sichernden
Anlagen heißen Winterhäfen.
Anlagen, welche nur kleinen Fahrzeugen für den Fischereibetrieb
Schutz gewähren sollen,
heißen Fischerhäfen und solche, die in Kriegshäfen einen besondern Teil für die Beiboote der
Kriegsschiffe bilden, Bootshäfen.
Man spricht außerdem von Holzhäfen für die das Flößholz und von Petroleumhäfen für die die Petroleumfässer aufnehmenden
Schiffe,
[* 2] welche der Feuersgefahr halber besondere
Bassins oder doch wenigstens eine besondere Abteilung in einem
Bassin bilden,
z. B.
Geestemünde,
Bremerhaven. Nothäfen laufen die
Schiffe an, um vor Beendigung der
ReiseSchutz gegen Unwetter zu suchen,
oder wegen erlittener
Havarien.
Nothafen kann daher unter Umständen jeder Hafen sein, im eigentlichenSinn
versteht man aber darunter solche von der
Natur oder mit
Hilfe der
Kunst gebaute
Stellen, welche den
Schiffen als Zuflucht dienen.
Vertragshäfen heißen die chinesischen und japanischen Häfen, welche durch
Verträge der fremden
Schiffahrt geöffnet sind
(für
Deutschland
[* 3] seit 1861).
Heimatshafen (s. d.) bezeichnet für jedes
Schiff
[* 4] den
Ort, für welchen es
in die amtliche Schiffsliste aufgenommen ist.
Vgl.
Stevenson, Design and construction of harbours (3. Aufl., Lond.
1886);
Harcourt,
Harbours and docks, their physical features, history, construction (das. 1885, 2 Bde.);
Jülfs und Balleer, Die Seehäfen und Handelsplätze der
Erde (Oldenb. 1870-75, 2 Bde.
u.
Supplement);
-Kapitän,
-Major, der die Oberaufsicht über die Benutzung der Häfen und ihrer Einrichtungen
führende Beamte. In Handelshäfen ein ehemaliger
Schiffsführer, in Kriegshäfen ein höherer Seeoffizier.
Vorrichtungen zum Absperren eines
Hafens, sind entweder schwimmende, quer über den
Fluß gehende
Verbindungen
von Baumstämmen und
Balken,
Netzen,
Tauen,
Ketten, oder feste, aus mehreren
Reihen starker in den Flußgrund
eingerammter
Pfähle bestehend
(Estakaden). Zur Verhinderung ihrer Zerstörung durch
Brander oder dagegen getriebene Gegenstände
ist eine aufmerksame Bewachung notwendig.
In denFeldzügen der Revolutionszeit am
Rhein und bei
Aspern
[* 6] 1809 in der
Donau spielten
solche
Estakaden eine große
Rolle. In neuerer Zeit ersetzt man sie meist durch Seewinen u.
Torpedos.
[* 7]
[* 8]
(AvenaL.),
Gattung aus der
Familie der
Gramineen,
[* 9] ein- oder mehrjährige
Gräser
[* 10] mit
zwei- und mehrblütigen
Grasährchen;
die obere
Kelchspelze ist so lang wie das untere Blütchen oder sehr wenig kürzer, die
Grannen ragen in doppelter
Länge aus
den
Grasährchen hervor, sitzen am
Rücken der
Blütenspelze und haben zwei
Glieder,
[* 11] von welchen das untere
etwas stärker ist und das obere schwächere sich nach der
Blüte
[* 12] knieförmig biegt. Bei den Hafergräsern sind alle
Blüten
der zwei- bis fünfblütigen
Grasährchen fruchtbar und mit einer
Granne versehen, aber die untern, Rückengrannen tragenden
Blütenspelzen gehen nicht in zwei Grannenspitzen aus.
Hierher gehören der perennierende weichhaarige
Wiesenhafer (Rainhafer,
AvenapubescensL.), ausdauernd, 60
cm hoch, mit 1,3cm langen
Grasährchen, dicht behaarten untern Blattscheiden und Blättern, wächst auf trocknem, aber nicht dürrem, sonnigem
Land und auf bessern
Wiesen. Der perennierende Trifthafer (Berghafer, A. pratensisL., s. Abbildung), 30-60
cm hoch, mit reichblütigern
Grasährchen und kahlen Blattscheiden, bildet kleine
Stöcke mit breiten, kurzen
Wurzelblättern
auf
Kalk- und Sandmergel, an dürren Rändern und auf
Triften, gibt keine reiche, aber sehr gute, nahrhafte
Weide
[* 13] und eignet
sich mit
Klee zur Besäung von
Triften.
Mehrere andre
Arten (Wildhafer) sind einjährige Ackerunkräuter. Bei dem Kulturhafer trägt die aufrecht
stehende
Rispe zwei- bis vierblütige, fast zolllange oder längere
Grasährchen, welche dünnhäutige, mit den untersten Blütchen
ziemlich gleichlange Hüllspelzen haben. Nur das unterste Blütchen besitzt eine gekniete und gedrehte
Granne auf dem
Rücken
der untern
Deckspelze, die bei mehreren Kulturarten fehlschlägt. Der gemeine Saathafer (Rispenhafer,
A. sativaL.) hat eine nach allen Seiten hin ausgebreitete
Rispe mit zwei, drei, auch vier fruchtbaren
Blüten in den
Grasährchen.
Der Hafer geht unter den Getreidearten im regelmäßigen Anbau am weitesten nördlich (in
Norwegen
[* 14] bis 65° nördl.
Br.), braucht
aber eine längere Vegetationszeit als die kleine
Gerste
[* 15] (16-22Wochen) und verlangt deshalb frühe
Saat.
Er ist widerstandsfähiger gegen die
Witterung als andre
Halmfrüchte und kann sich vermöge seiner starken
Wurzeln, welche
sich nicht, wie die der
Gerste, dicht und büschelartig verbreiten, auch auf geringerm
Boden entwickeln und ebenso in noch
nicht kultiviertem Land. Auf
Neubruch jeder
Art ist er die einzige Halmfrucht, welche, und zwar oft mehrmals
hintereinander, angebaut werden kann. Er gedeiht jedoch am besten in kräftigem Land und verträgt auch frische Düngung,
wenn er schon besser in zweiter und dritter
Tracht steht.
Man sucht
Hackfrüchte, besonders
Kartoffeln, oder
Klee und analoge Futterpflanzen oder auch noch
Roggen, aber
diesen noch mehr im Anfang der
Rotation stehend, zur Vorfrucht zu geben und bereitet schon im
Herbste das
Feld entsprechend
vor, damit man im Frühjahr zeitig genug säen kann und die dem Hafer so nötige Winterfeuchtigkeit nicht verloren
geht. Nur in schwerem, bindigem
Boden muß nochmals geackert werden. Man säet sonst auf die rauhe
Furche
oder bringt den Hafer mit dem
Exstirpator unter. Auf trocknem
Boden muß die
Walze, anderwärts die
Egge
[* 16] die Vorbereitung vollenden.
Die
Aussaat geschieht