Fauna
Faunalien - Fauriel

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Seite 6.74. (neulat., nach dem
Feld- und Waldgott
Faunus), die Gesamtheit der in einem Land oder Gebiet einheimischen
Tiere
und das Verzeichnis derselben. Die Vogelfauna
eines Gebiets wird auch wohl als
Ornis bezeichnet. - Die Fauna
eines
Landes, Meeresteils
etc. wird zwar in vieler Beziehung von den klimatischen Verhältnissen bestimmt, hängt
jedoch in ebenso hohem
Grad von der geologischen Vergangenheit desselben ab und wird auch stark von dem Zustand der
Flora beeinflußt,
so daß Änderungen der letztern stets
Wechsel in der Fauna
zur
Folge haben. Bei faunistischen
Beobachtungen muß auf diese drei
Hauptfaktoren Rücksicht genommen werden, um die oft sehr eigentümlichen Einzelfälle zu erklären.
Von großem
Interesse ist die Fauna
der
Inseln, namentlich derjenigen, welche dem
Festland nahe sind; hier lassen sich die Besonderheiten
der heutigen Fauna
meist nur durch Vergleichung mit derjenigen des benachbarten
¶
mehr
Kontinents und durch Annahme eines frühern Zusammenhanges mit ihm deuten. Die Fauna
der größern Süßwasserseen scheint auf
Bevölkerung
[* 3] aus dem Meer hinzuweisen. Ein Beispiel auffälliger faunistischer Verhältnisse liegt im Ostindischen Archipel vor,
wo die Inseln Sumatra, Borneo und Java nebst Bali in Bezug auf ihre Tierwelt zu Indien, die Inseln östlich
von Lombok zu Australien
[* 4] gehören, und wo doch die Grenze nur von einem schmalen, allerdings sehr tiefen Meeresarm zwischen
Bali und Lombok gebildet wird. S. auch die Besprechung der geographischen Verbreitung der Tiere im Artikel »Tier« und vgl. Wallace,
Die geographische Verbreitung der Tiere (deutsch, Dresd. 1876, 2 Bde.).