Elektromagneten verbunden ist, gedrückt werden muß. Ein 21.
Elektromagnet, dessen
Anker
[* 2] abfällt, wenn die
Anker aller 20 Relais
in ihre Ruhelage zurückgekehrt sind, bewirkt beim
Abfallen die schrittweise Fortbewegung des Papierstreifens.
In den neuern
Apparaten trägt der Empfänger 4 Typenräder nebeneinander auf derselben
Achse; das eine enthält auf seinemUmfange 26
Typen,
die für die ersten
Konsonanten der
Silben bestimmt sind; das zweite und dritte
Rad besitzen je 11
Typen, die zur Wiedergabe
der zweiten
Konsonanten der
Silben oder ihrer
Vokale dienen, das vierte
Rad trägt wieder 26
Typen zur
Darstellung der Schlußkonsonanten
der
Silben. Bei angestellten Versuchen gelang es, bis zu 200 Worten in der Minute mit dem
Apparat zu telegraphieren,
also selbst schnelle Rede, die etwa 180 Worte in der Minute giebt, zu fixieren. Die Leistungen des
Apparats nehmen mit der
Länge der Leitung ab; für längere Linien wendet Cassagnes neuerdings automatische Stromgebung mit Hilfe eines gelochten
Streifens an (s.
Elektrische Telegraphen
[* 3] A, 9).
Alfred, Marineoffizier, geb. in
Breslau,
[* 8] war 1849–60 in der Handelsmarine thätig,studierte
1860–62 in Göttingen
[* 9] und
Berlin
[* 10] Mathematik und
Astronomie,
[* 11] trat 1862 als Auxiliaroffizier in die preuß. Marine ein und
wurde 1863
Lieutenant zur See. Am nahm S. am Seegefecht bei Jasmund teil und bewirkte 1866 die Kapitulation der
Stadt
Emden
[* 12] sowie die Einnahme der hannov. Emsbatterien. Während des
Deutsch-FranzösischenKrieges war
er
Chef des
Stabes des Nordseegeschwaders.
Später war er nacheinander
Lehrer der Seekriegsgeschichte an der Marineakademie, Kommandant von
Panzerschiffen, Oberwerftdirektor
und Kommodore des
Schulgeschwaders. Im Herbst 1887 erbat S. als
Kapitän zur See den
Abschied und ist gegenwärtig
Lehrer der
Seekriegsgeschichte an der Marineakademie in Kiel.
[* 13]Außer zahlreichen
Aufsätzen im «Militärwochenblatt»
und in andern Zeitschriften veröffentlichte S.: «Über Kriegführung zur See, eine strategische
Studie» (Berl. 1889),
Adolf Friedr., Sanskritist, geb. zu
Wolgast
[* 16] in
Vorpommern, studierte 1826–29 zuerst
Theologie, sodann
orient.
Sprachen zu Greifswald,
[* 17]
BerlinundBonn.
[* 18] Nachdem er 1829 zu
Berlin mit der
Schrift «Brahma-Vaivarta-PurâniSpecimen»
promoviert hatte, studierte er
noch ein Jahr in
Paris
[* 19] und arbeitete dann drei Jahre in
London
[* 20] auf der
Bibliothek des East
IndiaHouse. 1833 wurde er Professor an der
UniversitätBreslau, wo er außerdem 1834–72 zuerst Hilfsarbeiter, dann Kustos und
zweiter Bibliothekar an der königl. und Universitätsbibliothek war. Er starb in
Breslau.
Seine
Schriften sind: «Raghuvansa, Kâlidâsae
Carmen, sanskrite et latine» (Lond. 1832),
«Kumâra-Sambhava Kalidâsae
Carmen,
sanskrite et latine» (ebd. 1838),
«Yâjnavalkyas Gesetzbuch»
(Sanskrit und deutsch, Berl. 1849),
«Ind. Hausregeln» (Sanskrit und deutsch),
«Âçvalâyana» und «Pâraskara»
in den
«Abhandlungen für die
Kunde des Morgenlandes» (Bd. 3, 4
u. 6, Lpz. 1864–78; Wörterverzeichnis
dazu ebd., Bd. 9, ebd. 1886),
«Meghaduta der Wolkenbote» (Gedicht von Kalidasa mit Wörterbuch, Bresl. 1874),
eine
Ausgabe
von Gautamas Gesetzbuch (Lond. 1876). Weiteste
Verbreitung fand das «Elementarbuch der Sanskrit-Sprache,
Grammatik,
Text, Wörterbuch»
(Bresl. 1868; 6. Aufl., bearbeitet von Pischel,
1892).
(Groß-Stepenitz), Flecken im
KreisCammin des preuß. Reg.-Bez.
Stettin,
[* 21] an der Mündung der Stepenitz in
das Papenwasser, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Stettin), ist Dampferstation und hat (1895) 1582 E., Post,
Telegraph;
Dampfsägewerke, Kalkbrennerei, Mühlen,
[* 22]
Schiffbau, bedeutenden
Handel und Schiffsverkehr mit
Stettin,
Hamburg
[* 23] und
Berlin und
in der Nähe Teerschwelereien und Torfgräbereien.
Jenseit der Stepenitz der Flecken und das Dorf
Klein-Stepenitz
mit zusammen etwa 860 E.
S. (Ⅱ.), gewählt 19. März 752, starb schon vier
Tage nach seiner
Wahl und wird daher in der Reihe der Päpste gewöhnlich
nicht gezählt.
S. Ⅱ. (Ⅲ.) (752–757), vorher Diakonus zu
Rom,
[* 25] salbte Pippin den
Kleinen im
Kloster St.
Denis zum Könige, erbat von ihm
Hilfe gegen
Aistulf, König der Langobarden (754), und erhielt von ihm das eroberte
Exarchat (s. d.) geschenkt. –
Vgl. Martens,
Die röm. Frage unter Pippin und
Karl d.
Gr, (Stuttg. 1881);
Schnürer, Die Entstehung des Kirchenstaates
(Köln
[* 26] 1894).
S. Ⅲ. (Ⅳ.) (768–772), ein Sicilianer, vorher Priester an Sta.
Cäcilia in
Rom, ließ auf einer
Synode zu
Rom 769. die
Wahl
des röm.Bischofs vollständig in die
Hände des Klerus legen und zugleich, im
Widerspruch mit einer
Synode zuKonstantinopel,
die Verehrung der
Bilder,
Reliquien und
Heiligen sowie der Maria von neuem bestätigen. Von den Langobarden bedrängt, suchte
er Schutz bei den Frankenkönigen
Karl d. Gr. und Karlmann.
S. Ⅳ. (Ⅴ.) (816–817), ein vornehmer
Römer,
[* 27] vorher Diakonus zu
Rom, krönte im Okt. 816
Ludwig den Frommen in Reims
[* 28] zum
Kaiser. –
Vgl. Dopffel, Kaisertum und Papstwechsel unter den Karolingern (Freib. i. Br. 1889).
¶
S. VI. (VII.) (896-897) ließ den Leichnam seines Vorgängers Formosus ausgraben und in den Tiber werfen, wurde dann aber von
seinen Gegnern gefangen genommen und im Kerker erdrosselt.
S. VII. (VIII.) (929-931), ein Römer, stand unter dem Weiberregiment der Theodora und Marozia.
S. VIII. (IX.) (939-942), ein Verwandter KaiserOttos I., war ohne Bedeutung.
von Blois, König von England (1135-54), war durch seine Mutter ein Enkel Wilhelms des Eroberers und behauptete
nach dem Tode König Heinrichs I. (1135) gegenüber dessen zur Erbin bestimmten und Geoffrey von Anjou vermählten Tochter Mathilde
(s. d.) die Herrschaft. Eine Erhebung der Barone, die von den Schotten unterstützt wurde, unterdrückte er
und erfocht in der «Standartenschlacht» bei North-Allerton (1138) einen glänzenden Sieg. Aber für die Dauer zeigte er nicht
die Herrschertüchtigkeit seiner Vorgänger, vor allem ließ er eine neue Machterhebung der großen Barone geschehen; unter
ihnen bildete sich eine starke Partei für Mathildens Ansprüche. Jahrelang verwüsteten seit 1140 Bürgerkriege das Land,
bis zwischen S. und Mathildens Sohn Heinrich der Vertrag von Wallingford zu stande kam (1153), nach dem S. die Krone behielt,
aber Heinrich zum Nachfolger erkor. S. starb schon
Duschan, Zar von Serbien,
[* 36] geb. um 1308, gelangte unter seinem Vater König S. Urosch III. 1321 als Mitregent zur
Regierung, zeichnete sich durch Tapferkeit in Kriegen gegen Bosnien
[* 37] und Bulgarien aus, verwaltete die Zeta mit der Residenz
in Skutari und wurde 1331 von einer Adelspartei, die seinen Vater erdrosseln ließ, als alleiniger König
auf den Thron
[* 38] erhoben. Anfangs verlor er die Küste zwischen Ragusa
[* 39] und Narenta an die Bosnier, wobei er Stagno 1333 an Ragusa
verkaufte.
Name von fünf Königen von Ungarn aus dem Geschlecht Arpáds (s. d.):
S. I., der Heilige (997-1038), der erste König von Ungarn, der Sohn des HerzogsGeisa, wurde 995 angeblich von Adalbert, dem
Bischof von Prag,
[* 43] getauft. In demselben Jahre vermählte er sich mit der bayr. Herzogstochter Gisela, in deren Begleitung zahlreiche
Deutsche
[* 44] nach Ungarn kamen. S. besiegte mit Hilfe dieser seine heidn. Widersacher und stiftete mehrere
Bistümer und Klöster. Der Papst Sylvester II. bestätigte die kirchlichen Einrichtungen S.s und schickte ihm eine Königskrone,
mit der er im J. 1001 gekrönt wurde.
Auch seine weltliche Herrschaft erweiterte und befestigte S. durch siegreiche Kämpfe gegen widerspenstige
Stammeshäuptlinge im Osten und Süden des Landes und führte eine geregelte polit. Organisation und Verwaltung (Komitate) ein,
wobei ihm deutsche Einrichtungen als Muster vorschwebten. Er starb 1038 und wurde 1087 heilig gesprochen. Ungarn verehrt ihn
als Landespatron, dessen Fest 20. Aug. gefeiert wird. Nach ihm werden Ungarn und seine Teile auch die «Länder
der St. Stephanskrone» genannt.
S. II. (1116-31), der Sohn König Kolomans (s. d.), stürzte sich in Kriege mit seinen Nachbarn (Venedig, Böhmen, Österreich,
Rußland und Byzanz) sowie in Kämpfe mit Aufständischen im Innern seines Reichs. S. starb im April 1131, nachdem er kurz vorher
Mönch geworden war.
S. III. (1161-72), der Sohn König Geisas II., hatte gegen seinen Oheim S. IV., der vom byzant. Kaiser
Manuel unterstützt wurde, heftige Thronkämpfe zu führen, in denen er beim DeutschenKaiser und beim König von Böhmen Hilfe
fand. Er starb sein Gegenkönig S. IV. war schon im April 1164 ebenfalls frühzeitig gestorben.
S. V. (1270 - 72), der Sohn König Belas IV., führte mit Ottokar von Böhmen einen unglücklichen Krieg und mußte sich zu einem
drückenden Friedensschlüsse bequemen Er starb auf einem Feldzuge nach Serbien
Heinrich von, Staatssekretär des deutschen Reichspostamtes, geb. zu Stolp
[* 45] als Sohn eines Handwerkers,
besuchte das Gymnasium daselbst und trat dann in das Postfach ein. 1856 wurde er in das Generalpostamt zu Berlin berufen, 1858 zum
Postrat, 1863 zum Oberpostrat befördert. Er arbeitete nun eine neue Dienstanweisung für die Oberpostdirektionen
aus und wurde 1865 zum Geh. Postrat und vortragenden Rat, 1868 zum Geh. Oberpostrat ernannt. Auf dem Gebiete der internationalen
Postreformen gelang es ihm, den Ideen von
¶