Schotten
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Bestandteil der Molken (s. d.).
Schotten
170 Wörter, 1'359 Zeichen
Schotten,
Bestandteil der Molken (s. d.).
Schotten.
1) Kreis [* 2] in der hess. Provinz Oberhessen, hat (1890) 26819 (13273 männl., 13546 weibl.) E. in 55 Gemeinden. –
2) Kreisstadt im Kreis S., am Vogelsberg und an der Nidda, an der Nebenlinie Nidda-S. (14,2 km) der Oberhess. Eisenbahn, Sitz des Kreisamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Gießen), [* 3] hat (1890) 2034 meist evang. E., darunter 147 Israeliten, Post, Telegraph, [* 4] Reste der ehemaligen Befestigungen, eine interessante Kirche (11. und 14. Jahrh.) im byzant. und got. Stil, mit wertvollen Altargemälden, altes Raubschloß, jetzt Amtsgericht, Bezirkssparkasse, Volksbank; Holzbildhauerei, Wollspinnerei, Tuchappreturen, Färbereien, Gerbereien, Fabrikation von Tuch, Strumpfwaren, Leinenzeugen, geräucherten Wurst- und Fleischwaren und Cigarren, Getreide-, Öl-, Walk- und Lohmühlen, Sägewerke, Brauerei,bedeutende Jahr-, Vieh- und Pferdemärkte, Handel mit Würsten und Fleischwaren.
Molise - Molla
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Seite 11.723.Zuckergewinnung I
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Zucker.(Wadicke, Schotten, lat. Serum lactis), die Flüssigkeit, welche zurückbleibt, wenn in der Milch der Käsestoff gerinnt. Da hierbei die Butter von dem Käsestoff eingeschlossen wird, so enthalten die Molken nur noch Zucker [* 6] und die Milchsalze neben geringen Mengen eiweißartiger Körper, die sich zum Teil beim Erhitzen der Molken ausscheiden. Die Molken werden als Nebenprodukt bei der Käsebereitung erhalten und dann oft auf Milchzucker weiter verarbeitet oder als Viehfutter benutzt, oder man bereitet sie zu medizinischen Zwecken.
Süße Molken werden mit Lab, besser mit Labessenz, bereitet. Man erwärmt 1 Teil der letztern mit 200 Teilen frischer Kuhmilch auf 35-40° und koliert nach dem Gerinnen. Zu sauren Molken erhitzt man 100 Teile frische Kuhmilch mit 1 Teil Weinstein bis zum Kochen und koliert. Man benutzt die als Heilmittel, besonders bei verschiedenen chronisch verlaufenden Affektionen des Respirationsapparats, vor allen bei der Schwindsucht. Man läßt die Molken am besten bei Beginn der Krankheit trinken, wenn die Patienten husten und spärlich expektorieren, die lokalen Erscheinungen aber erst sehr wenig ausgebildet sind.
Jundt - Jupiter
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Klima.Appetit und Verdauung müssen ungestört sein, auch darf keine Neigung zu Durchfall bestehen. Besonders wenn die an Badeorten mit günstigem Klima [* 7] getrunken werden, zeigt sich ein bedeutender Erfolg, der aber zum vielleicht größten Teil als eine Wirkung des Klimas und der veränderten Lebensweise zu betrachten ist. Auch bei einfachen chronischen Bronchialkatarrhen, beim chronischen Kehlkopfkatarrh und bei Herzkrankheiten werden die Molken angewandt. Die Molkenpastillen bestehen aus Milchzucker und dem Gerinnungsmittel (Weinstein oder Alaun). [* 8]
Vgl. Lersch, Die Kur mit Milch und den daraus gemachten Getränken (Bonn [* 9] 1869);