forlaufend
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von den vornehmsten Wahrheiten der natürlichen Religion» (Hamb. 1754; 6. Aufl. 1792),
«Allgemeine Betrachtungen über die Triebe dcrTiere, hauptsächlich die Kunsttriebc)) (ebd. 1762; 4. Aufl. 1798) und »Ver- nunftlehre" (ebd. 1756; 5. Aufl. 1790).
Eine Anwen- dung der in lctzterm Werke aufgestellten Regeln gegen das Positive des Christentums machte er in den von Lessing 1774,1777 und 1778 herausgegebenen «Frag- menten» des Wolfenbüttclschcn «Ungenannten», die an Döderlein in seinen «Fragmenten und Antifrag- menien» (1778) den scharfsinnigsten Gegner fanden. N. hatte diese Forschnngen als Bruchstücke nur seinen vertrautesten Freunden mitgeteilt;
doch hatte Lessing, wahrscheinlich durch N.' Tochter Elise, davon eine Abschrift erhalten, und gab diese nun unter dem Vorgeben, daft er sie in der Wolfenbüttelschcn Biblio- thek gefunden, herans.
Daß aber N. in der That Verfasser jener «Fragmente» sei, ist durch die von Gurlitt in Hamburg [* 1] 1827 gegebenen Aufschlüsse außer Zweifel gestellt.
Das ganze Werk führt den Titel «Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes». -
Vgl. D. F. Strauß, [* 2] N. und seine Schutz- fchrift für die vernünftigen Verehrer Gottes (2. Aufl., Bonn [* 3] 1877).
Neimchroniken, histor.
Gedichte, die bei ihrem Bestreben, möglichst wirkliche Gefchichte zu liefern, mehr histor. als Poet.
Wert haben und für die De- tails der lokalen Gefchichte und Tradition meist wert- volle Quellen sind.
Sie beginnen mit dem Schluß des 13. Jahrh. Genannt seien Jausen Enenkels «Weltchronit» und «Fürstenbuch von Osterreich und Steier» (hg. von Strauch im 3. Bande der «Deut- schen Chroniken», Bd. 1, Hannov. 1891),
die «Köl- nische Chronik» Gottfr. Hagens (hg. von Groote, Köln [* 4] 1834),
die um 1290 verfaßte «Livländ. Neim- chronik» (hg. von L. Meyer, Paderb. 1876),
die ausgezeichnete «Osterr. Neimchronik» von Ottokar von Steier, gewöhnlich falfch von Dorneck genannt (hg. von Seemüller im 5. Bande der «Teutschen Chroniken», Hannov. 1892),
Duiffopruggar - Dukas

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Duisburg.die «Deutschordenschro- nik» des Nikolaus von Ieroschin, um 1340 nach der lat. Chronik des Peter von Duisburg [* 5] bearbeitet (hg. von E. Strehlke im 1. Bd. der «8ci-ipt0i-68 i-ormn pruLLicarum», Lpz. 1861) n. s. w. Eine der letzten ist die bis 1600 reichende Ulmer (von Georg Brauner von Augsburg, [* 6] gedruckt in Adrians «Mitteilungen», Franks. 1846). Neimer, Dietrich (Hoefer & Vohsen), Verlagsbuchhandlung in Berlin, [* 7] gegründet 1845 anfangs als Sortimentsqeschaft (bis 1858) von Dietrich Reimer (geb. als dritter Sohn von Georg Andreas Neimer, s. Neimer, Georg), und seit dessen Nücktritt 1891 im Besitz von Hermann Hoefer (geb. zu GrciDvald, Teilhaber seit 1868 und Mitglied des Littevar. Sachverständigen-Vereins) und Konsul a. D. Ernst Vohsen (geb. in Mainz), [* 8] seit in alleinigem Besitz des letztern, während Hermann Hocfer I. Nentels Verlag in Potsdam [* 9] übernahm und in Berlin fortführt.
Den Grundstock des Geschäfts bildet der 1847 von der Firma Georg Neimer übernommene kartogr. und Kunstverlag, der sich bedeutend erweitert hat durch zahlreiche Atlanten, Wand-, General- und Spccial- tarten namentlich von Heinr. und Nich.
Kiepert, dann von Brecher, Curtius und Kaupert («Karten von Attika»),
Dove, von Nichthofen («China») [* 10] u. a.; damit verbunden ist der Vertrieb der deutschen Admiralitätstarten und der Kartenwerke von Nand, McNally ck Co. in Chicago.
Dazu kommen (seit 1852) der Verlag und die Herstellung der Adami- schen Erd- und Himmelsgloben;
Werke von ethnolog. und kolonialem Interesse, die «Zeitschrift der Ge- fellschaft für Erdknnde in Berlin» (1853 fg.),
und die «Zeitschrift für afrik. Sprachen» (1895 fg.). Reimer, Georg, Verlagsbuchhandlung und Vuchdruckerei in Berlin, 1819 hervorgegangen aus der Nealschulbuchhandlung (gegründet 1750) da- selbst, die 1800 Georg Andreas Neimer (geb. in Greifswald) [* 11] anfangs in Erbpacht, später als Eigentum übernahm. Er nahm als Of- fizier an den Freiheitskriegen teil;
Leipzig

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Leipzig.1822 erwarb er auch die Weidmannsche Buchhandlung (s. d.) in Leipzig, [* 12] die aber daselbst unter getrenntem Betrieb verblieb, und starb Das Berliner [* 13] Geschäft ging über an seinen Sohn Georg Ernst Neimer, geb. 1852-61 Mitglied des prcuß.
Abgeordnetenhauses, gest. und ist seitdem im Besitz von des letztcrn Sohne Ernst Neimer (geb. und Teilhaber seit 1876).
Der Verlag umfaßt die gesammelten Werke von Hippel, W. von Humboldt, Lenz, Jean Paul, Shakespeare (übersetzt von Schlegel und Tieck) u. a., ferner hervorragende Werke aus der Geschichte, Philologie, Archäologie, Mathematik, Medizin, Theologie, Philosophie von Autoren wie Böckh, Vonitz, Crelle, H. Diels, Du Vois-Neymond, Haeckel, Kronecker, Lachmann, von Moltke, Th. von Mommscn, Niebnhr, Pertz, K. Ritter, Schleicr- macher, von Treitschke, Virchow, Weierstraß, Well- hanscn, de Wette u. a.;
«Nelkenbrcchcrs Taschen- buch für Kaufleute» (20. Aufl. 1890),
die «Prot. Kirchenzeitung» (1854 fg.),
die «Preuß. Jahrbücher» (1858-93) u. a. (S. auch Reimer, Dietrich.) Die Bnchdruckerei hat elektr.
Reimchroniken - Reims
![Bild 63.738: Reimchroniken - Reims [unkorrigiert] Bild 63.738: Reimchroniken - Reims [unkorrigiert]](/meyers/thumb/63/63_0738.jpeg)
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Reims.Motor, 7 Pressen und 52 be- ReimlexiklM, s. Reim. ^schästigte Personen. Neimpaar, diejenige Versart, in der fast alle nicht zum Gesang bestimmten und also nicht stro- phischen deutschen Gedichte vom Aufkommen des Reims [* 14] (Otfried) bis auf Opitz abgefaßt wurden. Die N. bestehen aus zwei aufeiuander gereimten Kurzzeilen (s. d.), die in der guten mittelhochdeut- schen Zeit entweder 4 Hebungen mit stumpfem oder 3 mit klingendem Ausgang umfaßten, z. B. «ein ritter 86 F(Mi'6t ^vä8, - ää^er ü.n clen düocken 1^8»,, oder «8^V6l I.I1 r6Nt6 ^Ü0t6 - ^V6Iicl6t 8IN ^niüotö». Schon im 14. Jahrh, dringen auch in das klingend endende N. 4 Hebungen ein und im 16. gilt die Negel, daß die Verse des stumpfen N. 8, die des klingenden 9 Silben lang sind. (S. auch Neim.) Ne'llnpression (neulat.), Wiederabdruck.
Neims (spr. rähngs).
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Marne in der Champagne, hat auf 1703,il likm (1891) 198111 E., 11 Kantone und 180 Gemeinden.
- 2) Reims, früher Nheims, lat. vui-ocoi-wi-uin, Remoluin (^ivita8, Hauptstadt
des Arrondisscments
N.,in einför- miger, von
Weinbergen umgebe- ner Ebene, rechts an der Vesle, linkem
Zufluß der
Aisne, nörd- lich der Montagne de Reims und an den Linien Epernay-Laon, Chälons - fur -
Marne -
Soissons und
N.-Givet
(152 km, nach Namur)
[* 15] der
Ost- bahn, ist nmgeben von einem weiten Gürtel
[* 16] von Befestigungen
(Fort Brimont
im N., Vitry-les- Reims und Nogcnt l'Abbesse im O., Riüy und
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