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de Carlsbad« (das. 1819-20, 2 Bde.); »De la Belgique depuis 1789 jusqu'en 1794« (das. 1820).
Präeminenz - Prag
de Carlsbad« (das. 1819-20, 2 Bde.); »De la Belgique depuis 1789 jusqu'en 1794« (das. 1820).
(neulat.), die Lehre, [* 2] wonach die Seelen sämtlich bei der Weltschöpfung von Gott erschaffen sind und bei der Zeugung oder Geburt mit dem Körper verbunden werden.
Nach Platon und mehreren Kirchenvätern halten sich die präexistierenden Seelen in dem Äther des Himmels auf und steigen teils freiwillig, teils zur Strafe in menschliche Körper herab.
Entgegengesetzt sind dem Präexistentianismus der Kreatianismus und Traducianismus. Vgl. Seele.
(neulat.), das frühere Vorhandensein eines Wesens, ehe es in die körperliche Erscheinung tritt, zur Welt kommt.
Präexistieren, eine Präexisténz haben, vorher dasein.
(lat.), eine der Fabel vorausgehende Erklärung oder Nutzanwendung.
im Meßritual der katholischen Kirche das Vorbereitungsgebet zur Wandlung.
Rom
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Rom.(lat.), Bezeichnung derjenigen röm. Städte, welche keine eignen Magistrate hatten, sondern einen Präfekten (s. Praefectus) als Rechtsprecher von Rom [* 3] erhielten;
dann seit Konstantin d. Gr. Name der vier Generalstatthalterschaften des röm. Reichs: Illyricum, Orient, Italien [* 4] und Gallien.
(lat.), im alten Rom allgemeine Bezeichnung eines Vorstehers oder Aufsehers, welche durch Hinzufügung des Gegenstandes seiner amtlichen Thätigkeit näher bestimmt wird. So wurden in der Zeit der Republik in eine gewisse Klasse italischer, von Rom abhängiger Städte vom Prätor jährlich Präfekten (vollständig praefecti juri dicundo) geschickt, um daselbst Recht zu sprechen;
der Praefectus annonae (unter der Republik nur in Fällen besondern Bedürfnisses ernannt, unter den Kaisern ein stehendes Amt) hatte für die Zufuhr von Getreide [* 5] zu sorgen;
der Praefectus aerarii führte unter den Kaisern statt der Quästoren die Verwaltung des Staatsschatzes;
ferner hieß der Flottenbefehlshaber Praefectus classis, der Anführer einer Reiterabteilung der Hilfstruppen Praefectus alae oder equitum, einer Fußabteilung derselben Praefectus cohortis, der Anführer der Fabri, d. h. der Pioniere, Praefectus fabrum;
auch gab es bei jeder Legion einen Praefectus castrorum, dem die Anlegung von Befestigungen aller Art und die Aufsicht über das Kriegs- und Festungsmaterial oblag.
Kreiden - Kreis
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Kreis.Eine besondere Berufung hatte unter den Kaisern das Amt des Praefectus urbi (oder urbis) und das des Praefectus praetorio. Einen Praefectus urbi gab es schon unter den Königen und in der Zeit der Republik; ein solcher nämlich pflegte ernannt zu werden, so oft der König oder die Konsuln von Rom abwesend waren. Von Augustus aber wurde das Amt als ein ständiges eingesetzt und dann nach und nach mit immer weiter reichenden Obliegenheiten und Vollmachten verbunden; insbesondere hatte der Inhaber alles, was zur Sicherheit der Stadt und der Umgegend im Umkreis von 100 röm. Meilen diente, wahrzunehmen und eine selbst über diesen Kreis [* 6] hinausgehende, nur der Appellation an den Kaiser unterworfene Kriminal- und Zivilgerichtsbarkeit auszuüben. Auch das andre Amt, das des Praefectus praetorio, wurde von Augustus eingesetzt und gewöhnlich von zwei, zuweilen von einem, zuweilen auch von drei Präfekten verwaltet. Es bestand anfangs nur in dem Oberbefehl über die Prätorianer (s. d.), erhielt aber ebenfalls im Lauf der Zeit eine größere Bedeutung, indem dem Präfekten in Stellvertretung des Kaisers die höchste Regierungsgewalt übertragen wurde.
(lat., franz. préfet, ital. prefetto), in Frankreich (s. d., S. 531 f.) der einem Departement, in Italien (s. d., S. 64 f.) der einer Provinz vorstehende oberste Verwaltungsbeamte.
Daher Präfektur (franz. préfecture), die Stelle des Präfekten, auch das Gebäude, das er bewohnt.
(franz. préférence), Vorzug, Vorrang;
im Kartenspiel die Vorzugs- oder Trumpffarbe.
(lat.), Vorsilbe, am Anfang eines Wortes stehendes grammatische Element;
s. Flexion.
(lat.), s. v. w. Foliatio, Knospendeckung;
s. Knospe. ^[= bei den Tieren dasjenige Stück des elterlichen Körpers, aus welchem auf ungeschlechtlichem ...]
(lat.), Vorausbildung noch im Keim, in der Uranlage, z. B. in dem Embryo eines Tiers;
Befruchtungssäule - Be
* 7
Befruchtung.besonders das von einigen hypothetisch angenommene Vorgebildetsein eines künftigen Wesens im weiblichen Körper, das durch die Befruchtung [* 7] zur Fortentwickelung angeregt werde.
Präformationstheorie, s. Entwickelungsgeschichte. [* 8]
Prag
[* 1] (tschech. Praha, hierzu der Stadtplan), Hauptstadt des Königreichs Böhmen, [* 9] nach Größe und Bevölkerung [* 10] die dritte Stadt der österreichisch-ungar. Monarchie, liegt unter 50° 5' nördl. Br. und 14° 25' östl. L. v. Gr. fast in der Mitte des Landes an beiden Ufern der Moldau, 194 m ü. M., hat einen Umfang von 21,6 km und bietet mit den die Stadt umkränzenden Höhenzügen, dem breiten Strom mit seinen Inseln und Brücken, [* 11] den zahlreichen Kirchen und Türmen, den vielen mittelalterlichen Bauwerken ein eigentümlich malerisches Bild. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt +9,3° C.
Die Stadt besteht aus sieben Stadtteilen. Diese sind: die Altstadt am rechten Moldauufer, ganz in der Thalsohle gelegen, das Zentrum des Verkehrs;
die von der erstern eingeschlossen Josephstadt, auf welche (nebst einigen angrenzenden Straßen) die Juden noch bis 1860 beschränkt waren, mit engen und winkeligen Straßen;
Neustadt
* 12
Neustadt.die Neustadt, [* 12] welche die Altstadt in weitem Bogen [* 13] von S. bis O. umgibt und auf beiden Seiten bis zur Moldau reicht, von Kaiser Karl IV. angelegt, mit breiten Straßen und neuern Gebäuden;
die Kleinseite am linken Moldauufer, an der Abdachung des Laurentiusbergs und des Hradschins erbaut, und der Hradschin selbst, letztere die ruhigsten Stadtteile mit den Palästen des Adels und Amtsgebäuden, großenteils von Beamten und kleinen Gewerbsleuten bewohnt.
Als neue Stadtteile sind seit 1884 der
Wyschehrad im S.
der
Neustadt mit
Citadelle über der
Moldau und der Fabrikort Holleschowitz-Bubna, im
NO. auf weiter, von der
Moldau im
Bogen umflossener
Fläche gelegen, einverleibt worden. Die eigentliche Stadt nebst
Wyschehrad ist zum Teil noch mit Festungsmauern umgeben, welche
aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. stammen, seit 1875 aber, nachdem
Prag
den
Charakter eines festen Platzes längst verloren hat,
Prag (Vororte, Brücken
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Seite 13.306.
[* 1]
^[Abb.:
Wappen
[* 14] von Prag.
(Altstadt)
(Neustadt)]
¶
allmählich demoliert werden. Als Vorstädte, jedoch mit administrativer Selbständigkeit, sind zu betrachten: Karolinenthal, im NO. an die Neustadt sich anschließend;
Zizkow im O. und Königliche [* 16] Weinberge im SO. unmittelbar an die Neustadt anschließend;
dann die am linken Moldauufer liegende, südlich an die Kleinseite sich anschließende Fabrikstadt Smichow.
Als Vororte endlich sind anzusehen: Lieben, Wrschowitz, Nußle, Pankraz, Michle, Podol und Dworetz am rechten, Koschirz, Brzewnow, Trzeschowitz, Dejwitz mit Scharka und Bubentsch am linken Moldauufer. Im Bereich der Stadt bildet die Moldau die Sophieninsel und Schützeninsel, welche beide mit schönen Anpflanzungen, erstere auch mit einem schönen Saalgebäude und Bädern versehen und als Vergnügungsorte sehr beliebt sind, dann die Judeninsel im obern, die Hetzinsel, die Jerusalem-, Rohansche und Holleschowitzer Insel im untern Lauf.
Brücken I
* 17
Brücke.Über die Moldau führen gegenwärtig 7 Brücken, darunter 4 befahrbare, ein Kettensteg und 2 Eisenbahnbrücken. Die älteste derselben ist die steinerne Karlsbrücke (1357-1503 erbaut), 497 m lang, 10 m breit, mit 16 Bogen und zwei Türmen an beiden Enden, von denen insbesondere der Altstädter Brückenturm, ein gotischer Bau aus dem Jahr 1452, in jüngster Zeit restauriert, architektonisch interessant ist. Einen malerischen Anblick gewähren die an den Pfeilern der Brücke [* 17] angebrachten Statuen; darunter befindet sich auch die Bronzestatue des heil. Johann von Nepomuk, welche an dem Gedenktag des Heiligen (16. Mai) einen Anziehungspunkt für Tausende von Wallfahrern bildet. Die zweite Brücke ist die weiter oberhalb über die Moldau und die Schützeninsel führende Kaiser Franzens-Kettenbrücke (1838-41 erbaut).
Der gleichzeitig mit dieser Brücke erbaute schöne Franzenskai an der Moldau erstreckt sich, 622 m lang, von der Kettenbrücke bis gegen die Karlsbrücke und aufwärts bis zum Brückensteg, der die Sophieninsel mit der Neustadt verbindet. Er ist mit dem Franzensmonument geziert, einem 23,7 m hohen gotischen Bau in Form einer Spitzsäule, in der Mitte mit der Reiterstatue des Kaisers von Joseph Max. Unterhalb der Karlsbrücke ist am rechten Ufer in neuester Zeit ebenfalls ein Kai (Rudolfskai) hergestellt worden, welcher sich bis zur dritten Brücke, der 1865-68 erbauten Franz Josephsbrücke, hinzieht.
Diese (gleichfalls eine Kettenbrücke) stellt die Verbindung der untern Neustadt mit dem gegenüberliegenden Belvedere und dem
Stadtteil Holleschowitz-Bubna her. Zwischen dieser Brücke und der Karlsbrücke befindet sich der nur für
Fußgänger bestimmte Kettensteg. Die fünfte Brücke über die Moldau (Palackybrücke) dient zur Verbindung zwischen der obern
Neustadt (Podskal) und der Vorstadt Smichow, ist aus Stein hergestellt und wurde 1879 vollendet. Außerdem wird die Moldau von
zwei Eisenbahnbrücken überspannt, einerseits dem riesigen Viadukt der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn
(Linie Prag
-Dresden), welcher über die Vorstadt Karolinenthal und über die Moldau führt, 1327 m lang ist und auf 87 Pfeilern
ruht, anderseits der zwischen Wyschehrad und Smichow liegenden Kettenbrücke der Franz Josephsbahn, welche die Verbindung zwischen
den Bahnhöfen am linken und am rechten Moldauufer herstellt.
Vierauge - Vierraden [
* 18
Viereck.
Die hervorragendsten Plätze von Prag
und zwar in der Altstadt sind: der Große Ring, fast ein Viereck,
[* 18] mit
einer 1650 errichteten Mariensäule;
der kleine malerische Kreuzherrenplatz an der Moldaubrücke, mit dem in Bronze [* 19] gegossenen Standbild Kaiser Karls IV. von Hähnel (bei Gelegenheit des 500jährigen Jubiläums der Prager Universität 1848 aufgestellt);
der Kleine Ring mit einem schönen Eisengitterbrunnen;
in der Neustadt: der Karlsplatz (Viehmarkt), der
größte Platz von Prag
, mit schönen Anlagen und einem Denkmal des tschechischen Dichters Halek;
der Wenzelsplatz (Roßmarkt), eigentlich mehr eine breite Straße, mit großartige Perspektive, durch den Neubau des Landesmuseums abgeschlossen und mit einer vierfachen Allee ausgestattet;
der Heuwagsplatz;
der Jungmannplatz mit der Statue des tschechischen Lexikographen Joseph Jungmann;
der Josephsplatz mit dem Pulverturm;
auf der Kleinseite: der Ring mit dem am enthüllten Monument des Feldmarschalls Radetzky (von Em. Max);
endlich der mit Anpflanzungen versehene Hradschiner Platz.
Die Straßen sind namentlich in der Alt- und Josephstadt winkelig, eng und düster, in den neuern Stadtteilen dagegen breit und gerade angelegt worden. Die schönsten Straßen sind außer den schon erwähnten Kais: die Karls-, Zeltner- und Eisengasse in der Altstadt;
der schöne Straßenzug, welcher in weitem Bogen von der Kettenbrücke bis zur Franz Josephsbrücke die Grenze
zwischen der Alt- und Neustadt ausmacht und die Ferdinandsstraße, die Obstgasse, den Graben (auch Kolowratstraße,
der eigentliche Korso Prags
) und die Elisabethstraße umfaßt;
Bregthalbahn - Bremen
* 20
Breite.die Brennte- und die Breite [* 20] Gasse, die Wasser- und Heinrichsgasse, die Hiberner- und die Porzitscher Straße, dann die den großen Stadtpark einfassenden neuen Straßen in der Neustadt;
die Brücken-, Karmeliter- und Choteksgasse auf der Kleinseite.
Die alten Befestigungen Prags
sind seit 1866 aufgelassen worden.
Als eigentliche Fortifikationswerke sind nur noch die hoch am Südende der Stadt liegende Citadelle von Wyschehrad, dann das
am linken Ufer der Moldau nördlich von der Kleinseite sich erhebende, 1848 umgestaltete Bastion anzusehen.
An Kirchen und Kultusgebäuden ist Prag außerordentlich reich. Man zählt daselbst 47 kath. Kirchen nebst 23 Kapellen, 3 evang. Kirchen, eine russisch-orthodoxe Kirche, 22 Klöster und 10 Synagogen (in der Josephstadt), worunter eine sehr alte (die sogen. Altneuschule). Nicht weit von der letztern befindet sich der berühmte alte, seit Joseph II. aber nicht mehr benutzte Judenfriedhof (Beth Chaim) mit Hunderten von Grabsteinen, gruftförmigen, reich ornamentierten Grabmälern berühmter Rabbis, teilweise aus sehr alter Zeit. Zu den hervorragendsten katholischen Kirchen gehört vor allen der leider unvollendete Dom zu St. Veit auf dem Hradschin, dessen Gründung 1344 durch Karl IV. nach dem Plan des Baumeisters Matthias von Arras [* 21] erfolgte; das Chorgewölbe wurde 1385 unter dem Dombaumeister Peter von Gmünd [* 22] (Arler) geschlossen.
Der Dom ist ein schöner Bau in französischer Gotik mit einem Chorumgang und einem Kranz von fünf Kapellen, mit doppelten Strebebogen und leichtem, mit breiten Fenstern ausgestattetem Oberbau. Nur das fünfschiffige Chor war vollendet, das Schiff [* 23] der Kirche bloß bis zum Querschiff fortgeführt worden; auch der 1400 begonnene Turm [* 24] wurde nicht vollendet und mit einem Haubendach abgeschlossen. Der Ausbau des Doms wird seit 1867 durch den zu diesem Zwecke gegründeten Dombauverein energisch betrieben. Zu den Seitenkapellen des Doms gehört die aus der Zeit Karls IV. stammende Wenzelskapelle, deren Wände in origineller Weise mit kostbaren, durch ein Gefüge stark vergoldeten Gipses aneinander gereihten böhmischen Halbedelsteinen verkleidet sind. Unter den zahlreichen Denkmälern im ¶