Thessalonich
,
eine schon im Altertum bedeutende Stadt Macedoniens in der ursprünglich thraz. Landschaft Mygdonia, am nordöstl. Winkel [* 3] des Thermäischen Meerbusens, hieß als griech. Kolonie nach den warmen Quellen ihrer Umgebung Therme (Therma, etwa «Warmbrunnen») und wurde erst Ende des 4. Jahrh. unter der macedon. Herrschaft vom König Kassander, der sie, wie es scheint, etwas verlegte, aber zugleich erweiterte und verschönerte, zu Ehren seiner Gemahlin Thessalonike, einer Tochter ¶
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König Philipps II., mit dem Namen Thessalonike belegt. Die Römer
[* 5] machten sie nach der Einverleibung von Macedonien 146 v. Chr.
zuerst zur Hauptstadt und zum Sitze der Regierung dieser Provinz. Nach der Teilung der macedon. Provinz im 4. Jahrh. n. Chr.
wurde sie Hauptstadt der Macedonia prima. In der röm. Kaiserzeit gelangte
die Stadt als Mittelpunkt des europ.-asiat. Handels zu Reichtum und Ansehen. Eine Empörung der Stadt gegen die röm. Besatzung
unter Theodosius endete mit der Hinrichtung von 7000 Bürgern. Trotz der Plünderungszüge der Slawen und Sarazenen am Anfang
des Mittelalters behielt Thessalonich
seine Bedeutung als Handelsplatz. Vorübergehend kam es in die
Hände der Normannen, der Lateiner (Bonifacius von Montserrat), der Byzantiner, Venetianer, bis sie 1430 die Türken eroberten.
Noch jetzt ist Thessalonich
als Saloniki
[* 6] (s. d.) einer der wichtigsten
Handelsplätze. –