Pyrenäen gelegen, grenzt im N. an das
Meer, im O. an die
ProvinzGuipuzcoa, im
S. an
Alava und
Burgos, im
W. an
Santander und hat
einen Flächenraum von 2165 qkm (39,3QM.). Viscaya ist im südlichen Teil sehr gebirgig und wird vom Kantabrischen
Gebirge durchzogen;
ebener ist das Küstengebiet. Hauptfluß ist der Nervion, welcher unterhalb
Bilbao
[* 2] mündet. Die
Bevölkerung
[* 3] beträgt (1878) 189,954 Einw. (Ende 1886 auf 204,000 geschätzt)
und gehört, mit 86 Einw. auf das QKilometer, zu den dichtesten in ganz
Spanien.
[* 4]
1)
Hermann, der ältere, kam 1453 als Rotgießergeselle nach
Nürnberg
[* 13] und erwarb daselbst das Meisterrecht. Von seinen
Arbeiten
ist nur eine, das mit Apostelfiguren geschmückte Taufbecken in der
Pfarrkirche zu
Wittenberg
[* 14] von 1457, nachweisbar.
2)
Peter, der ältere, Sohn des vorigen, geboren um 1455 zu
Nürnberg, wurde 1489
Meister und 1494 vom
KurfürstenPhilipp von der
Pfalz nach
Heidelberg
[* 15] berufen, kehrte aber bald wieder nach
Nürnberg zurück, wo er, später von fünf
Söhnen
unterstützt, vielseitig thätig war. Seine beglaubigten Hauptwerke, in deren architektonischem
Aufbau noch die
Formen der
Gotik neben denen der
Renaissance vorkommen, während sich in den figürlichen Teilen bereits der realistische
Geist der
Renaissance neben hohem Schönheitsgefühl geltend machen, sind in der Reihenfolge ihrer Entstehung: das
Grabmal des
BischofsJohannes IV. im
Dom zu
Breslau
[* 16] (1496);
ein großes Prachtgitter, welches die Gebrüder
Fugger in
Augsburg
[* 19] bestellten, aber der
Rat von
Nürnberg ankaufte,
später durchHans Vischer vollenden und 1540 im großen
Saal des
Rathauses zu
Nürnberg aufstellen ließ (1806
abgebrochen und dann verschollen);
3)
Hermann, der jüngere, ältester Sohn des vorigen, geboren in den letzten
Jahren des 15. Jahrh., arbeitete in der Werkstatt
seines
Vaters, bildete sich aber auch zugleich im
Zeichnen und Modellieren aus, so daß er seinem
Vater
als
Künstler zur Seite stehen konnte. Nachdem die Gebrüder
Fugger bei seinem
Vater das große Prachtgitter für ihre Grabkapelle
bestellt hatten, welches sie nach italienischen Vorbildern ausgeführt wünschten, ging Vischer 1515 nach
Italien,
[* 26] um
Studien dazu
zu machen. Ihm schreibt man im wesentlichen den
Entwurf zu diesem
Gitter zu. Vischer starb, noch sehr jung, 1516.
zum Theologen gebildet, 1830 Pfarrvikar in Horrheim bei Vaihingen, 1833 Repetent zu Tübingen, habilitierte sich 1836 selbst
und wurde 1837 zum außerordentlichen, 1844 zum ordentlichen Professor für Ästhetik und deutsche Litteraturgeschichte daselbst
ernannt, aber infolge seiner freimütigen Antrittsvorlesung (Tübing. 1844) sofort auf zwei Jahre suspendiert. 1848 in das
FrankfurterParlament gewählt, hielt er sich daselbst zur Linken, ging mit dem Reste desselben auch nach
Stuttgart
[* 36] und folgte 1855 einem Ruf an das Polytechnikum in Zürich,
[* 37] gegen Ende 1866 einem gleichen an das Polytechnikum in Stuttgart,
wo er bis 1877 wirkte. Er starb in Gmunden am Traunsee. Vischer gehört (neben seinen Freunden und
Geistesverwandten Strauß,
[* 38] Schwegler, Zeller u. a.) zu den durch Geist und Gelehrsamkeit hervorragendsten Vertretern der Hegelschen
Schule, in deren Sinn er seine Fachwissenschaft, die Ästhetik, als Gehalts- im Gegensatz zu der innerhalb der Herbartschen Schule
durchgeführten Formästhetik bearbeitete.
Auch verschiedene,
zum Teil sehr populär gewordene satirische Gedichte werden als sein Werk bezeichnet. - Sein Sohn Robert,
geb. Professor der Kunstgeschichten der technischen Hochschule zu Aachen,
[* 41] schrieb: »Über das optische Formgefühl«
(Stuttg. 1875);