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* Jöns, Mathematiker, geb. 6. Juli 1771 zu Nedersalix in Westerbotten, studierte
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Quellen von Gas, welche unter dem Namen der EwigenFeuer von Baku bekannt sind. Dieses Gas strömt aus den Spalten eines sehr dichten
Muschelkalks, der unter dem Lehmboden liegt, ist farb- und fast ganz geruchlos und besteht im wesentlichen aus leichtem
Kohlenwasserstoff (Grubengas, Methan CH4 ). Die Tataren benutzen es zum Kalkbrennen; außerdem
werden damit bei Surachana zwei großartige Photogenfabriken betrieben. Hier befindet sich ein klosterartiges Gebäude mit
vielen Zellen, welche früher von indischen Feueranbetern bewohnt waren (in letzter Zeit lebte nur noch einer hier); auf dem
Klosterhof brennt das Gas in mehreren großen Flammen, auch in einem Backofen und in allen Zellen.
Früher wohnten die Parsen in zerstreuten kleinen Häuschen an den Feuern; das Kloster wurde erst 1820 von einem reichen Inder
erbaut. Eine bedeutende Gasquelle befindet sich in der Nähe von Bajilow Miß im KaspischenMeer 4,5 m unter dem Wasserspiegel,
so daß man bei ruhigem Wetter
[* 4] die Flamme
[* 5] auf dem Wasser entzünden kann. Die Tradition der Eingebornen schreibt
die Erbauung der Stadt dem Iskander (Alexander d. Gr.) zu; erwähnt wird sie von arabischen Geschichtschreibern im 10. Jahrh.
n. Chr. Die Russen nahmen Baku zum erstenmal 1723, traten es 1735 wieder an Persien
[* 6] ab; nachdem aber der russische Feldherr Zizianow
hier 1806 verräterischerweise ermordet worden war, machten die Russen das Land zur russischen Provinz.
Vgl. Marvin, The region
of the eternal fire (Lond. 1884).
(griech.-lat.), die Messung von Höhen und Entfernungen ohne Winkelmeßinstrumente und andre geodätische
Instrumente, lediglich mit Hilfe von Stäben. Sie gibt kein genaues Resultat und wird nur zur schnellen Ermittelung
der Höhe, etwa von Türmen, Bäumen etc., an deren Fuß man gelangen kann, benutzt. Man bringt das Auge
[* 8] in bekannter Entfernung
von dem zu messenden Gegenstand möglichst nahe an den Boden und läßt in der von dem Auge nach der Spitze
des zu messenden Gegenstandes visierten Linie einen Stab
[* 9] senkrecht einschlagen, dessen Spitze in der visierten Linie liegt. Wie
sich nun die Entfernung des Auges vom Fuß des Stabes zu letzterm verhält, so verhält sich die Entfernung des Auges vom Fuß des
zu messenden Gegenstandes zur Höhe desselben. Vgl. Vermessung.
Michael, russ. Agitator, geb. 1814 zu Torshok im GouvernementTwer, Sprößling einer altadligen Familie, ward
im Kadettenhaus zu Petersburg
[* 10] erzogen und trat 1832 als Artilleriefähnrich in die Armee. Dem Militärdienst abhold, nahm er 1838 seinen
Abschied und widmete sich im väterlichen Haus 1838-40 wissenschaftlichen Studien. 1841 begab er sich nach
Berlin,
[* 11] wo er sich mit Philosophie, namentlich der Hegelschen, beschäftigte. Seit 1842 lebte er in Dresden,
[* 12] wo er unter dem
Pseudonym Jules Elisard eine philosophische Abhandlung in den »DeutschenJahrbüchern« veröffentlichte.
Durch seine freisinnigen Äußerungen und seinen Verkehr mit den Radikalen zog er die Aufmerksamkeit der russischen Agenten auf
sich, und da er in Deutschland
[* 13] sich nicht mehr sicher fühlte, begab er sich in die Schweiz,
[* 14] wo er ein thätiges Mitglied der
kommunistisch-sozialistischen Vereine ward. Die russische Regierung versagte ihm die Erlaubnis zum weitern Aufenthalt im Ausland
und zog, da er dem Befehl zur Rückkehr nicht Folge leistete, sein Vermögen ein. In Paris,
[* 15] wohin er sich
von Zürich
[* 16] aus begab, schloß er sich den
Notabilitäten der Opposition an und hielt am Gedächtnistag der WarschauerRevolution
von 1830, beim Polenbankett eine kühne, feurige Rede, in welcher er die Verbrüderung zwischen Russen und Polen für die gemeinsame
Revolutionierung Rußlands anempfahl.
Die russische Regierung forderte deswegen seine Auslieferung vonFrankreich und setzte einen Preis von 10,000 Silberrubel auf
seinen Kopf, worauf Bakunin von Paris nach Brüssel
[* 17] entfloh. Nach der Februarrevolution kehrte er nach Paris zurück; war nach den
Märzstürmen in Berlin, wohnte im Juni 1848 dem Slawenkongreß in Prag
[* 18] bei und hielt sich bald hier, bald
da auf, überall agitatorisch für eine umfassende revolutionäre Schilderhebung wirkend. Als im Mai 1849 der Aufstand in
Dresden ausbrach, nahm Bakunin den thätigsten Anteil am Kampf und wurde Mitglied der revolutionären Regierung.
Mit Erlaubnis des Generalgouverneurs in das russische Amurgebiet übergesiedelt, entkam er von da mit Zurücklassung von Weib
und Kind 1860 auf einem amerikanischen Schiff
[* 22] nach Japan,
[* 23] wo er Mittel fand, über Kalifornien nach London
[* 24] zu gelangen. Kaum auf sicherm Boden angelangt, nahm er seine agitatorische Thätigkeit wieder auf, indem er das russische
und das polnische Volk in zahlreichen Ansprachen zum Befreiungskampf gegen Regierung und Adel, zur Schöpfung einer großen slawischen
Föderativrepublik aufrief.
Als 1863 der letzte Aufstand in Polen ausgebrochen war, gehörte Bakunin zu den Häuptern der von Stockholm
[* 25] aus
im Frühjahr 1863 von polnischen und russischen Emigranten beabsichtigten Expedition an die baltischen Küsten behufs der Revolutionierung
Rußlands. Nach dem gänzlichen Scheitern derselben kehrte er nach London zurück, wo er sich als Anhänger der Internationale
mit der Verbreitung sozialistischer Lehren
[* 26] in seinem Vaterland beschäftigte. Im J. 1873 veröffentlichte
er eine Schrift: »Kaisertum und Anarchie« (russisch, Zürich).
Inzwischen geriet Bakunin wegen der Ungeduld, mit welcher er den gewaltsamen
Umsturz des bestehenden Gesellschaftsgebäudes und die Herbeiführung einer allgemeinen Anarchie betrieb, sogar mit den Häuptern
der Internationale, namentlich Marx, in Streit und wurde vom Kongreß derselben im Haag
[* 27] 1872 förmlich ausgeschlossen.
Durch das Alter geschwächt, lebte Bakunin die letzten Jahre in völliger Zurückgezogenheit in Genf
[* 28] und Lugano und starb im
Spital zu Bern,
[* 29] nachdem er durch Verweigerung der Nahrung seinen Tod beschleunigt hatte.