Titel
Alexander
(Alexandros, s. v. w. der »Männerbeschützende«),
griech. Mannesname, zu dessen Trägern zahlreiche Fürsten und Päpste gehören.
Alexanders d. Gr. Reic

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Alexanders.Herrscher des Altertums.
1) der Große, König von Makedonien (hierzu die Karte »Reich Alexanders [* 2] d. Gr.«),
der größte Eroberer aller Zeiten, Sohn des Königs Philipp und der Olympias, einer Tochter des Äakiden Neoptolemos von Epeiros, war um die Zeit der Herbstnachtgleiche 356 v. Chr. geboren. Sein erster Erzieher war Leonidas, ein Verwandter der Königin und ein Mann von strengen Sitten, dann von seinem 13. Jahr ab der berühmte Philosoph Aristoteles. Diesem gebührt der Ruhm, in dem leidenschaftlichen Knaben den Gedanken der Größe, jene Hoheit und Strenge des Denkens geweckt zu haben, die seine Leidenschaften adelte und seiner Kraft [* 3] Maß und Bewußtsein gab. Alexander bewies seinem Lehrer stets die innigste Verehrung; er sagte oft, seinem Vater danke er nur sein Leben, seinem Lehrer, daß er würdig lebe.
Siegel - Siegen

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Siegen.Der Geist des Mannes offenbarte sich schon in dem Knaben und Jüngling: sein Vorbild war Achilleus. Wie dieser den Patroklos, so liebte er seinen Jugendfreund Hephästion. Jeder sinnlichen Ausschweifung feind, brannte Alexander nur vor Begierde nach Ruhm; voll Thatendurst klagte er bei den Siegen [* 4] seines Vaters, daß diese ihm nichts zu thun übriglassen würden. Alexanders Äußeres, der heftige Gang, [* 5] der funkelnde Blick, das zurückfliegende Haar, [* 6] die Gewalt der Stimme, war das eines Helden. In ritterlichen Übungen übertraf er alle; schon als Knabe bändigte er das wilde Roß Bukephalos, das ihm später als Schlachtroß diente.
Die erste Waffenprobe legte Alexander ab, als er, während Philipp Byzanz belagerte, die Mäder bezwang; die Schlacht bei Chäroneia (338) wurde durch seine persönliche Tapferkeit gewonnen. Philipp war stolz auf seinen Sohn und erkannte in ihm den Vollender seiner kühnsten Pläne und stolzesten Hoffnungen. Später jedoch störten die Verstoßung von Alexanders Mutter Olympias, die Heirat Philipps mit einer zweiten Gemahlin, Kleopatra, und die Zurücksetzungen und Kränkungen, die Alexander selbst erfuhr, das gute Einvernehmen zwischen Vater und Sohn. Das Gerücht schrieb dem letztern sogar einen Anteil an Philipps Ermordung zu.
Alexander (A. der Groß

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Seite 1.317.Alexander bestieg im Herbst 336 den Thron [* 7] von Makedonien unter den ungünstigsten Verhältnissen. Hellas sowie alle neubezwungenen barbarischen Völker hofften das makedonische Joch abschütteln zu können; Attalos, der Oheim der Königin Kleopatra, von Philipp mit einem Heer nach Asien [* 8] gegen Persien [* 9] geschickt, ¶
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wollte die Krone dem neugebornen Sohn der Kleopatra übertragen und selbst für denselben herrschen. Mit Umsicht und Energie wurde Alexander aller Gefahren Herr. Attalos, Kleopatra und ihr Kind wurden getötet. Alexander selbst eilte nach Thessalien, durchzog die Thermopylen und rückte in Theben ein. Die Athener schickten Gesandte entgegen. Alexander verzieh ihnen und allen Hellenen; doch mußten sie Gesandte nach Korinth [* 11] schicken, wo Alexander die Begegnung mit Diogenes hatte, und wo in einer allgemeinen Versammlung der Krieg gegen Persien beschlossen und Alexander als Oberbefehlshaber der Hellenen anerkannt wurde.
Lager (militärisch)

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Lager.Nur die Spartaner verweigerten den Beitritt. Darauf wandte sich Alexander gegen die barbarischen Nachbarn. Im Frühling 335 zog er von Amphipolis aus gegen den Hämos (Balkan), überstieg das Gebirge, drang in das Land der Triballer bis an die Donau, ging angesichts der Feinde über diese auf das nördliche, von den Geten besetzte Ufer und kehrte mit vieler Beute in sein Lager [* 12] zurück, worauf Gesandte der Barbarenfürsten Frieden und Freundschaft erbaten. Alexander eilte nun nach Südwesten gegen die Päonier, Illyrier und Taulantiner und zwang auch diese zum Frieden.
Das Gerücht, Alexander sei im Kampf gegen die Illyrier gefallen, veranlaßte einen neuen Aufstand in Griechenland, [* 13] namentlich in Theben und Athen. [* 14] Aber plötzlich stand Alexander mit 20,000 Mann Fußvolk und 3000 Reitern vor Theben, sein schnelles Erscheinen hielt die arkadischen Hilfsvölker am Isthmus zurück, die Athener blieben aus, und die Feinde der Thebaner (Orchomenier, Platäer, Thespier, Phoker etc.) schlossen sich dem König sogleich an. Dennoch wiesen die Thebaner Alexanders friedliches Anerbieten zurück; Theben wurde daher im Sturm erobert und auf Beschluß der Bundesgenossen dem Erdboden gleichgemacht, alle Thebaner mit Weib und Kind (30,000 Menschen) in die Sklaverei verkauft; nur Pindars Haus und Nachkommen wurden verschont. Den übrigen griechischen Staaten ward Amnestie zu teil, den Athenern wurde die Bestrafung der Schuldigen überlassen. Alexander kehrte im Herbst nach Makedonien zurück und benutzte den Winter zu Rüstungen [* 15] zum Kriege gegen Persien. Antipatros wurde mit einem Heer von 13,500 Mann zum Reichsverweser in Makedonien bestellt.
Troja

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Troja.Mit dem Beginn des Frühlings 334 brach Alexander auf; 30,000 Mann Fußvolk und 5000 Reiter setzte die 160 Dreiruderer starke makedonische Flotte bei Sestos nach Asien über, während Alexander selbst mit seinem Gefolge bei Eläos überfuhr, die Stätte von Troja [* 16] besuchte und dort opferte. Dann zog er aus der Ebene von Arisbe nördlich. Am Granikos erwartete den König ein persischer Heerhaufe von 20,000 Reitern und ebensoviel Fußvolk, meist griechischen Söldnern. Im Monat Thargelion (Mitte Mai bis Mitte Juni) 334 kam es unweit Priapos (jetzt Karaboa) zur Schlacht.
Noch im Flusse selbst begann das mörderische Reitergefecht, worin Alexander, im dichtesten Gewühl kämpfend, nur durch seinen Freund Kleitos gerettet wurde. Trotz tapfern Widerstands wurden die Perser geschlagen, dann die griechischen Söldner niedergehauen bis auf 2000, die in Fesseln zu öffentlicher Strafarbeit nach Makedonien abgeführt wurden, weil sie, dem korinthischen Vertrag zuwider, gegen die Makedonier gedient hatten; nur die Thebaner darunter ließ der selbst im Zorn menschlich fühlende Sieger frei, weil ihr Haß ein gerechter sei. Um die im Ägeischen Meer kreuzende Perserflotte unschädlich zu machen, wollte sich Alexander zuvörderst der von stammverwandten Griechen bevölkerten Vor- und Küstenländer bemächtigen.
Ephesische Buchstaben

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Ephesos.Die meisten Städte unterwarfen sich freiwillig; selbst Sardes, die Hauptstadt Lydiens, ergab sich mit großen Schätzen und wurde ein Hauptwaffenplatz der Makedonier. Auch Ephesos [* 17] fiel in Alexanders Hände. In fast allen diesen Städten stellte man die Volksherrschaft her. Milet wurde erstürmt und die 400 Schiffe [* 18] starke persische Flotte durch Verschließung aller asiatischem Landungsplätze genötigt, sich nach Samos zurückzuziehen; seine eigne Flotte löste der König auf und behielt nur 20 athenische Schiffe zugleich als Pfand für der Athener Treue.
Karien überlieferte ihm die Fürstin Ada; nur Halikarnassos widerstand, bis Memnon, der persische Befehlshaber, selbst die Stadt anzündete und mit der persischen Flotte nach den griechischen Inseln ging; seinen Plan, von da aus einen Zug nach Makedonien zu unternehmen, verhinderte sein Tod. Alexander ging dann landeinwärts nach Phrygien und dessen Hauptstadt Gordion. Hier hielt er Winterrast. Gegen Pharnabazos, Memnons Nachfolger, welcher Mytilene eroberte und Griechenland bedrohte, wurde eine neue Flotte geschaffen. Im Frühjahr 333 vereinigten sich alle Truppenabteilungen Alexanders, darunter 4000 Neugeworbene, in Gordion. Hier war es auch, wo Alexander auf des Königs Midas alter Burg an dessen Wagen den gordischen Schicksalsknoten mit dem Schwert zerhieb. Dann unterwarf er Paphlagonien und rückte über den Halys nach Kappadokien gegen die Kilikischen Thore vor. Das hier aufgestellte persische Heer zog ab, und Alexander erreichte Tarsos, wo er infolge eines kalten Bades im Kydnos erkrankte, jedoch durch seinen Arzt Philippos gerettet wurde.
Inzwischen hatte der Perserkönig 5-600,000 Mann, darunter 100,000 wohlbewaffnete asiatische Fußsoldaten und 30,000 griechische Söldner, aufgeboten. Alexander zog am Meeresstrand entlang über Mallos und Issos nach der Stadt Myriandros; Dareios aber, statt in der weiten, der Reiterei günstigen Ebene von Sochoi zu erwarten, ging ihm durch die amanischen Gebirgspässe entgegen, durch die man Alexanders Anmarsch erwartete, und gelangte so, ohne auf die Makedonier zu stoßen, in deren Rücken in die enge Ebene von Issos.
Thal

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Thal.Sofort kehrte um und traf einige Meilen südöstlich von Issos, in dem engen, unebenen Thal [* 19] des Flusses Pinaros, die halbe Million Asiaten in einen kleinen Raum zusammengepreßt. Den Vorteil des Augenblicks erkennend, griff Alexander sofort an: er selbst warf sich auf das Zentrum der persischen Schlachtordnung, wo der Großkönig stand, und nach einem hitzigen Handgemenge, in dem die Umgebung des Dareios meist niedergemacht wurde, ergriff dieser die Flucht, in welche allmählich auch das übrige Heer mit fortgerissen wurde (November 333). Dareios selbst rettete sich, nachdem er Schlachtwagen, Schild, [* 20] Mantel und Bogen [* 21] im Stiche gelassen, und floh hinter den Euphrat.
Alexander (A. der Groß

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Seite 1.318.Das ganze persische Lager mit ungeheuern Schätzen ward Alexanders Beute; selbst Dareios' Mutter Sisygambis, seine Gemahlin Stateira und seine Kinder wurden gefangen. Unbekümmert um die Perser wandte sich gen Süden, um die Küsten zu besetzen und die Perser vom Meer abzuschneiden, und drang in Phönikien ein, wo die Inselstadt Tyros erst nach siebenmonatlicher Belagerung in einem allgemeinen Sturm (August 332) fiel. Anfang September zog er von Tyros durch Palästina, [* 22] wo Jerusalem [* 23] ihm die Thore öffnete und Alexander im Tempel [* 24] Jehovahs ein feierliches Opfer darbrachte, gegen die ägyptische Grenzfestung Gaza, welche sich zwei Monate tapfer verteidigte; ¶
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Alexander selbst wurde beim Sturm auf die Stadt verwundet. Als Alexander nach siebentägigem Wüstenmarsch bei Pelusion anlangte, übergab der Satrap Mazakes Ägypten [* 26] ohne Schwertstreich. Die Bevölkerung, [* 27] der persischen Herrschaft längst überdrüssig, leistete nirgends Widerstand, zumal da Alexander als Befreier auftrat und den heimischen Religionskultus, wie in Jerusalem, durch Opfer und Gebete ehrte, statt ihn, wie die Perser, zu verhöhnen. In Memphis opferte Alexander dem Apis, [* 28] während in den Vorhöfen der Tempel griechische Wettkämpfe und Musenspiele stattfanden. Von Memphis fuhr er den Nil hinab und legte in der Nähe des westlichsten Nilarms bei der Insel Pharos den Grundstein zu seinem größten und dauerndsten Monument, zu der Stadt Alexandreia. Dann unternahm er einen Zug nach dem Heiligtum des Ammon [* 29] in der Libyschen Wüste, wo ihn die Priester als den Sohn des Gottes begrüßten und ihm verkündeten, daß er die Welt beherrschen werde.
Währenddessen hatte Dareios, nachdem Alexander einen Friedensantrag desselben stolz zurückgewiesen und sich selbst als Herrn von Asien bezeichnet hatte, die Streitkräfte seines Reichs im Frühjahr 331 in die Ebene von Babylon entboten, wo sich ein Heer von mehreren Hunderttausend Mann Fußvolk, 40,000 Reitern, 200 Sichelwagen und 15 Elefanten sammelte, mit dem Dareios den Tigris nach Arbela hinaufmarschierte. Hierhin trat im Frühjahr 331 auch von Memphis aus den Zug an, zunächst nach Tyros, dann mit 40,000 Mann und 7000 Pferden nach dem Euphrat, den er bei Thapsakos, und nach dem Tigris, den er ohne bedeutenden Widerstand bei Bedzabde überschritt.
Erst bei Gaugamela, unweit von Arbela, traf er im Herbst 331 auf den Feind. Dort kam es 1. Okt. zur Entscheidungsschlacht. Schon war Parmenions Flügel durchbrochen, die Perser standen im makedonischen Lager, da errang Alexander, mit der Phalanx das feindliche Zentrum durchbrechend, den Sieg. In Arbela, bis wohin Alexander mit der Reiterei den Feind rastlos verfolgte, fielen den Siegern der königliche Schatz, alles Feldgerät und zum zweitenmal des Königs Waffen in die Hände. Dareios selbst entkam mit 8000 Mann nach Ekbatana, während Ariobarzanes mit 25,000 sich nach Persis warf; die übrigen Satrapen zerstreuten sich oder gingen zu Alexander über.
Dem Perserreich war der Todesstoß gegeben. Babylon ergab sich, Susa wurde mit leichter Mühe genommen. Mitte Dezember 331 zog von Susa nach blutigen Kämpfen an dem persischen Engpaß und, da dieser uneinnehmbar war, auf mühseligen Umwegen nach Persepolis und Pasargadä, den alten Stammsitzen des persischen Königsgeschlechts. Unermeßliche Beute fiel dem siegreichen Heer zu. Um durch ein großartiges Opfer der Perser Schuld gegen Griechenland zu sühnen, schleuderte Alexander die Brandfackel in die alte Königsburg.
Ende April 330 brach er nach Medien auf. Dort hatte Dareios die Trümmer seines Heers noch einmal gesammelt und beabsichtigte, eine Schlacht zu wagen. Aber auf die Kunde von Alexanders rascher Annäherung flüchtete er nach dem Nordosten, um durch die kaspischen Pässe das Oxusgebiet zu erreichen. Auf der Flucht wurde er von dem baktrischen Satrapen Bessos, der selbst nach der Krone strebte, gefesselt und, als in Eilmärschen die Fliehenden kurz vor den Kaspischen Thoren fast ereilt hatte, ermordet (Juli 330). Alexander ließ ihn in Persepolis feierlich bestatten.
Nach dem Tode des Dareios sahen die Völker Persiens in Alexander ihren legitimen Herrn, und die meisten persischen Großen schlossen sich ihm an. Um so mehr glaubte sich Alexander verpflichtet, des Dareios Tod an seinen Mördern zu rächen, die den Widerstand in den nordöstlichen Provinzen fortsetzten. Nachdem er Hyrkanien besetzt und bis Zadrakarta am Kaspischen Meer vorgedrungen, brach er nach Baktra auf, wo Bessos Streitkräfte zu fernerm Widerstand gesammelt und den Titel »König Artaxerxes von Asien« angenommen hatte.
Auf dem Marsch zwang ihn jedoch ein Aufstand in Areia, nach Süden abzulenken, und nachdem er diesen gedämpft und Alexandreia Areion (Herat) gegründet hatte, beschloß er, um Bessos vom Süden abzuschneiden, erst Drangiana und Arachosien zu besetzen, was ohne Schwierigkeit gelang. Indessen begann Unzufriedenheit in Alexanders Heer sich zu regen. Denn um die Verschmelzung des Orients und Occidents anzubahnen, hob Alexander jeden Vorrang der Makedonier vor den Asiaten auf.
Schneckenfenster - Sch
![Bild 64.556: Schneckenfenster - Schneeammer [unkorrigiert] Bild 64.556: Schneckenfenster - Schneeammer [unkorrigiert]](/meyers/thumb/64/64_0556.jpeg)
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Schnee.Dies sowie der asiatische Prunk, mit dem der König sich umgab, verdroß die alten Krieger. Parmenion riet von den Neuerungen ab, sein Sohn Philotas tadelte sie offen, selbst der treue Kleitos wurde finster, und Krateros zog sich immer mehr zurück. Als der König im Herbst 330 sich zu Prophthasia in Drangiana aufhielt, ward eine Verschwörung entdeckt und Philotas als angeblicher Mitwisser hingerichtet, Parmenion aber in Ekbatana durch Meuchelmord beseitigt. In der strengsten Winterkälte trat nun den Marsch von Arachosien, wo er auch ein Alexandreia (Kandahar) gegründet, nach Baktrien an; er überschritt Anfang 329 die hohen, mit tiefem Schnee [* 30] bedeckten Gebirgspässe des Hindukusch und erreichte ungehindert Baktrien, das Bessos, durch Alexanders kühnen Marsch erschreckt, ohne Widerstand räumte. Alexander verfolgte ihn über den Oxus nach Sogdiana, wo die treulosen Genossen des Bessos ihn an Ptolemäos auslieferten. Er ward gegeißelt und in Ketten nach Baktra gebracht, um dort gerichtet zu werden. Alexander besetzte Marakanda und drang darauf bis Kyropolis am Jaxartes vor. Da erhob sich in Alexanders Rücken Sogdiana unter Spitamenes, und mehrere Provinzen folgten; Alexander geriet in die höchste Gefahr.
Hof (meteorologisch) -

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Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.Doch wurde das verlorne Kyropolis wiedergenommen, die Skythen durch einen kühnen Zug in ihr Gebiet zum Frieden bewogen, am nördlichsten Punkte der Heerfahrt ein neues Alexandreia (Eschate, das »äußerste«) angelegt, Sogdiana fast ganz verwüstet und entvölkert. Den Winter 329-328 brachte in Zariaspa unweit Baktra zu, wo Bessos verurteilt und danach verstümmelt und hingerichtet wurde. Dann hielt er längere Zeit in Marakanda glänzend Hof. [* 31] Dort tötete er, vom Wein erhitzt, in einem Streit beim Gelage seinen Lebensretter Kleitos, der ihn durch Widerspruch gegen das ihm gespendete Lob und durch Vorwürfe über die den Barbaren geschenkte Gunst gereizt hatte. 327 erstürmte er die Felsenburg des Arimazes, wohin sich der Baktrier Oxyartes zurückgezogen, und eroberte Parätakene, worauf er in Baktra die Hochzeit mit Roxane, der Tochter des Oxyartes, und in ihr eigentlich die Verschmelzung Asiens und Europas aufs prächtigste feierte. Stärker als früher traten jetzt in Alexander Züge von orientalischem Despotismus hervor; auch von den Makedoniern wurde das Niederwerfen (Proskynesis) vor dem Könige gefordert. Kallisthenes, ein Neffe und Schüler des Aristoteles, der sich dem widersetzte, wurde nebst zwei Edelknaben, denen man eine Verschwörung gegen das Leben des Königs schuld gegeben, zum Tod verurteilt (327).
Der Wunsch, das mit den Neuerungen unzufriedene Heer durch neue Erfolge an sich zu fesseln, trieb ¶