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neue, s).
Aug. 1840 veröffentlichte Verfassung seinen Abschluß erhielt. Im Mai 1843 unternahm er eine Reise nach England, wo er der brit. Königin den llnterthaneneid leistete und als Peer im Oberhause erschien.
Durch die Märzereignisse von 1848 fand sich indes Ernst A. bewogen, die Verfassung von 1840 in liberaler Richtung umzugestalten und die Vertre- tung durch Gesetz vom auf neuen Grundlagen herzustellen, fodaß in Hannover [* 2] die Bewegung obne große Störungen verlief.
Vei dem Eintntt der Reaktion zögerte der König, mit dem neuen System offen zu brechen;
die auf die Orga- nisation der Justiz und der Verwaltung bezüglichen Gesetze wurden zwar zögernd bestätigt, ebenso die Städteordnuug und die Provinziallandschaften, nicht aber die Landgcmcindeordnung und einige andere Gesetze. Ernst A.s Verhalten seit 1848 hat die öffentliche Meinung zu seiucn Gunsten umgestimmt. Er starb Vor dem Ccntralbahuhof in Hannover ist ihm 1860 ein ehernes Reiterdenkmal (modelliert von Alb. Wolfs) errichtet worden.
Ihm folgte in der Negierung sein einziger Sohn Georg V. -
Vgl. Malortie, König Ernst Ä. (Hannov. 1861);
Wilkinson, 35(5inilli3c0ii063 ol tli6 court and timL8 ok kinZ Nru68t cf IIau0V6i' (2 Bde., Lond. 1886).
Grnst, Landgraf von .Hessen-Cassel, Stamm- vater der 1834 ausgestorbenen Linie Hessen-Roten- burg, geb. zu Cassel als Sohn des Land- grafen Moritz, machte große Reisen und trat 1641 in Kriegsdienste auf schwedisch-franz. Seite.
Nach- dem er 1649 die ihm zugefallene Herrschaft Rhein- fels in Besitz genommen, trat er 1652 zum Katho- licismus über, ohne aber eine besonders kirchliche Gesinnung an den Tag zu legen. Seinen Besitz vergrößerte er nach dem Tode seiner Brüder (1655 und 1658) durch den Erwerb von Eschwege und Rotenburg. Er starb zu Köln. [* 3] Er schrieb: «Der so wehrhaffte als aufrichtige und discrct gesinnete catholischeDiscours über den heu- tigen Zustand des Religions-Wesens» (Köln 1666) und «D^Lcription äe 1a vie än priuce I^n68t» (1669), eine Selbstbiographie.
Seinen Briefwechsel mit Leibniz gab Rommel heraus (2 Bde., Franks. 1847). Grnst Ludwig, Großherzog von Hessen [* 4] und bei Rhein, einziger Sohn des Großherzogs Lud- wig IV. aus dessen Ehe mit der Prinzessin Alice von Großbritannien, [* 5] geb. zu Darm- stadt, besuchte die Universitäten zu Gießen [* 6] und Leip- zig, trat dann in das preuß. 1. Garderegiment, rückte in diesem zum Premierlieutcnant auf und übernahm nach dem Tode feines Vaters (13. Mari 1892) die Regierung seines Landes. Er vermählte sich 19. April 1894 mit der Prinzessin Victoria [* 7] (geb. der zweiten Tochter des Herzogs Alfred von Sachsen- Cobnrg-Gotba, und wurde, nachdem er schon bei sei- ner Thronbesteigung zum Oberst befördert worden war, April 1894 zum Generalmajor ernannt. Ernst, Herzog von Bayern, [* 8] Kurfürst von Köln, geb. als Sohn Herzog Albrechts V. von Bayern, wurde, von Jesuiten herangebildet, 1566 zum Bischof von Freising, [* 9] 1573 zum Bischof von Hildcvhcim gewählt.
Nach der Ertommuni- kation des Kurfürsten von Köln, Gebhards Truchseß von Waldburg, wurde Ernst in Köln zum Erzbisckof gewählt.
Mit Hilfe des Kaisers und der Spanier vertrieb er Gebhard aus dem Stift; 1581 war er auch zum Bischof von Lüttich [* 10] und 1584 wurde er zum Bischof von Münster [* 11] gewählt, sodaß er fünf Bistümer besaß, in denen allen er den Pro- testantismus verfolgte und dieIefuiten begünstigte.
Sein sittlicher Lebenswandel ließ viel zu wünschen übrig. Er starb in Arnvberg. GrnstKasimir, GrafvonNassau-Dietz,geb. 1573 zu Dillenburg als Sohn des Grafen Johann des ältern, nahm feit 1591 an fast allen Feldzügen Moritz' von Oranien teil, wurde 1606 nicderländ.
Fcld marsch all, 1620 Statthalter von Friesland, 1625 von Groningen und Drenthe und fiel vor Roermonde. Grnst der Eiserne, Herzog von Österreich, [* 12] geb. 1377 als dritter Sohn Herzog Leopolds III., erhielt nach dem Tode seines ältesten Bruders Wil- helm 1406 bei der Teiluug der Länder ihrer Linie ^tciermark und nach dem Ableben seines Bruders Leopold IV. 1411 auch dessen Länder Kärntcn und Krain. [* 13] Er starb Grnst, Erzherzog von Österreich, geb. zu Wien [* 14] als' Sohn Kaiser Marimilians II., wurde 1576 Statthalter in Ober- und Nnteröster- reich, wo er der Ausbreitung des Protestantismus mit Erfolg und Eifer widerstand.
Auck wurde er 1590 Vormund des Erzherzogs Ferdinand von Steiermark, [* 15] des spätern Kaisers Ferdinand II., und 1593 von Philipp ll. zum Statthalter der Nieder- lande ernannt. Er starb zu Brüssel. [* 16] Grnst, Kurfürst von Sachsen, [* 17] der Stifter der Ernestinischen oder ältern sächs. Linie, geb. als Sohn des Kurfürsten Friedrich des Sanft- mütigen und der Erzherzogin Margarcta von Öster- reich.
Als 14jähriger Knabe mit seinem Bruder Albert von Kunz von Kaufungen und defscn Ver- bündeten vom Schlosse zu Altenburg [* 18] 1455 ge- raubt er feinem Vater 1464 in der Kurwürde, regierte aber die übrigen sächs. Länder gemeinschaftlich mit seinem Bruder Albrecht bis zur Leipziger Teilung (S.Albertinische Linie und Ernesti- nische Linie.) Kaiser Friedrich III. belehnte zu Frankfurt [* 19] beide Fürsten mit ihren Ländern und bestätigte die von ihnen über die gegenseitige Erbfolge festgesetzten Bestimmungen sowie die Tei- lung selbst. Ernst sorgte für den innern Woblstand seiner Länder sowie sür den äußern Anwachs der- selben;
1466 erwarb er mit seinem Bruder das jetzige sächs. Vogtland, 1472 erkaufte er das Fürsten- tum Sagan [* 20] in Schlesien [* 21] von Herzog Johann dem Wilden für 50000 Goldgulden, 1477 vom Frei- herrn Hans von Bibcrstein die Herrschaften Sorau, [* 22] Beeskow und ^tortow (auf Wiederkauf).
Außerdem nötigte er 1477 die Reichsstadt Quedlinburg, [* 23] 1483 die Stadt Erfurt [* 24] zur Anerkennung der sächs. Schutz- herrschaft und unterwarf Halle [* 25] dem Erzbischof von Magdeburg, [* 26] seinem Sohne Ernst. Er starb zu (5'olditz. Von seiner Gemahlin Elisabeth, einer bayr. Prinzessin, hatte er vicr Söhnc, von denen der älteste, Friedrich der Weise, und dcr jüngste, Johann der Beständige, ihm nacheinander in dcr Kurwürde folgten. Grnst, Friedrich Paul Georg Nikolaus, Herzog von Sachsen-Altenburg, ältester ^ohn Herzog Georgs und der Prinzessin Marie von Mecklen- bnrg-Schwerin, geb. 16. Sept. 18W, lebte seit 13^0 mit seinem Bruder Moritz zu Studienzwecken in Jena [* 27] und 1843-46 in Lausanne [* 28] und Genf, [* 29] wor- auf er bis 1849 in Vreslau sich den Militärwissen- schaften widmete. Dann studierte er bis 1851 in Leipzig [* 30] die Staatswissenschastcn und diente 1851 -53 im 1. prcuß. Gardcrcgiment zu Fuß zu ¶