Die Hauptorte der Grafschaften sind unterstrichen. Grafschaften, welche nicht besonders benannt sind, führen den Namen ihrer unterstrichenen Hauptorte.
Eisenbahnen Dampferlinien Unterseeische Telegraphen. [* 2]
Großbritannien (Klima,

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Feuchtigkeit charakterisiert wird. In dem Kampf des Nordostwindes mit dem Südwestwind hat der letztere das Übergewicht. Die Ostwinde sind gewöhnlich trocken und kalt, die westlichen mild und regnerisch. Die letztern kommen über eine unermeßliche Wasserfläche, welche eine höhere und verhältnismäßig gleiche Temperatur bewahrt, nach den Britischen Inseln. Die Ostwinde, die vom europäischen Kontinent her wehen, sind im Winter und Frühling häufig von großer Kälte begleitet, und da sie wenig Feuchtigkeit haben, versengen sie im Sommer den Boden schnell.
Jundt - Jupiter

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Klima.Daher kommt es, daß die östlichen Küsten, welche den ersten Eindruck von diesen Winden [* 4] empfangen, durchgängig mehr am Kontinentalklima teilnehmen, während der entgegengesetzte Einfluß der Westwinde durch ihren Weg über die Inseln und die von den hohen westlichen Gebirgen hervorgebrachte Hemmung schon sehr geschwächt ist. Das Gegenteil davon gilt von der Westküste, welcher in höherm Grad insulares Klima [* 5] zukommt, unter deren Einfluß auch besonders Irland steht.
In den Temperaturverhältnissen der Britischen Inseln zeigt sich nur ein Unterschied von 3° C. bei der Jahreswärme an der Süd- und an der Nordseite. Dort, unter 50¼° nördl. Br., herrscht eine mittlere Temperatur von etwas über 11° C., hier, unter 59° nördl. Br., eine von 8° C. So gleichmäßig ist die Wärme, [* 6] daß in der Mitte Großbritanniens zwischen 54 und 57° nördl. Br. oder innerhalb eines Raums von 330 km kein wesentlicher Unterschied stattfindet, indem sich daselbst die mittlere Temperatur des Jahrs sehr regelmäßig auf 8¾° C. erhält, während für die Mitte von Irland im Durchschnitt 9½° C. angenommen werden kann.
Schneckenfenster - Sch
![Bild 64.556: Schneckenfenster - Schneeammer [unkorrigiert] Bild 64.556: Schneckenfenster - Schneeammer [unkorrigiert]](/meyers/thumb/64/64_0556.jpeg)
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Schnee.
Diese Bestimmungen gelten, wie sich von selbst versteht, nur für das flache Land; auf den Gebirgen nimmt
die Temperatur ab, sinkt aber nirgends so tief, daß die Gebirge mit ewigem Schnee
[* 7] bedeckt wären. Die Verteilung der Temperatur
auf die Jahreszeiten
[* 8] ist so gleichförmig, daß der Unterschied zwischen Sommer und Winter in Großbritannien
und Irland nur
9-11° C. beträgt. An keinem Ort im flachen Land sinkt die mittlere Temperatur der drei Wintermonate auf den Gefrierpunkt herab.
Die Britischen Inseln gehören zu den regenreichsten Gegenden von Europa. [* 9] In der geographischen Verteilung der Regenmenge treten die zwei wesentlichen Unterschiede, daß sie am größten an den westlichen Küsten und auf den Gebirgen, am kleinsten an den östlichen Küsten und im flachen Land ist, sehr deutlich hervor. Eine mittlere Regenmenge von 8890 mm zeigt sich auf den Hebriden, in den schottischen Hochlanden und in den südwestlichen Bezirken von Irland und England. 7620 mm Regen fallen in Mittelschottland, dem größten Teil von Irland und in den westlichen und südlichen Gegenden von England, 6350 mm in Südschottland und im mittlern England, 5080 mm an den Ostküsten von England und den südöstlichen Küsten von Mittel- und Südschottland.
Der Unterschied zwischen O. und W. beträgt mithin 3810 mm. Für das flache Land lassen sich 6000 mm, für die Gebirgsgegenden dagegen 10,160 mm jährliche Regenmenge annehmen. Nach den Jahreszeiten verteilt, fällt das Maximum der Niederschläge im südwestlichsten Irland und England auf den Winter, im größten Teil des Landes auf den Herbst und an einem Teil der Ostküste auf den Sommer. Über das Weitere hinsichtlich der Bodengestaltung, der geognostischen Verhältnisse, der Meerbusen, der Flüsse [* 10] und Kanäle, der Seen, der Naturprodukte etc. Großbritanniens s. die einzelnen Artikel »England«, »Schottland«, »Irland« etc.
Areal und Bevölkerung.
Landesteile | QKilometer | QM. | 1871 | 1881 | Zu- oder Abnahme in Proz. |
---|---|---|---|---|---|
England u. Wales | 150![]() |
2736.8 | 22![]() ![]() |
25![]() ![]() |
14.36 |
Schottland | 78![]() |
1430.7 | 3![]() ![]() |
3![]() ![]() |
11.1 |
Irland | 84![]() |
1530.1 | 5![]() ![]() |
5![]() ![]() |
-4.4 |
Verein. Königreich: | 313![]() |
5697.6 | 31![]() ![]() |
34![]() ![]() |
10.64 |
Man | 588 | 10.7 | 54![]() |
53![]() |
-0.9 |
Kanalinseln | 196 | 3.6 | 90![]() |
87![]() |
-3.2 |
Soldaten u. Seel. außer Landes | - | - | 216![]() |
215![]() |
-0.3 |
Bevölkerungsstatistisc

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Bevölkerung.Mitte 1885 schätzte man die Bevölkerung [* 11] des Vereinigten [* 12] Königreichs auf 36,325,115 Seelen.
Seit der ersten zuverlässigen Zählung im J. 1811 hat die Bevölkerung um 94 Proz. zugenommen. Diese Zunahme verteilt sich indes ziemlich unregelmäßig auf die verschiedenen Jahrzehnte. Sie war am bedeutendsten (16,5 Proz.) 1811-21, gleich nach Beendigung der großen europäischen Kriege, am geringsten (2,1 Proz.) während der Jahre 1841-51, als das Mißraten der Kartoffelernte in Irland und die Cholera viele Opfer forderten und Veranlassung zu einer ungeheuern Auswanderung gaben. Aber wenn auch die Bevölkerung im allgemeinen zunahm, so trat doch in gewissen Bezirken und namentlich in ganz Irland eine Abnahme ein. Was insbesondere die Jahre 1871-81 betrifft, so ist der Zuwachs vorwiegend den großen Städten und den Fabrikbezirken zu gute gekommen. In 13 englischen, in 8 schottischen und in sämtlichen irischen Grafschaften (ausgenommen Dublin, [* 13] Antrim und Kerry) hat die Bevölkerung abgenommen.
Aus- und Einwanderung.
Ganz wesentlich ist die Zunahme der Bevölkerung durch die Auswanderung beeinflußt worden. Es wanderten in der Zeit, die zwischen den Zählungen von 1871 und 1881 liegt, nicht weniger als 1,697,719 Personen britischer Abkunft aus (nämlich 996,038 Engländer, 170,757 Schotten und 530,924 Iren), wogegen sich der Überschuß der Geburten über die Todesfälle während desselben Zeitraums auf 4,318,270 belief (England und Wales 3,426,480, Schottland 468,883, Irland 422,907). Da nun aber thatsächlich die Bevölkerung der drei Königreiche um 3,400,187 Seelen zunahm, so ergibt sich ein Reinverlust durch Auswanderung von 918,083. Dieser Verlust würde größer gewesen sein, wenn der Auswanderung nicht eine bedeutende Einwanderung vom kontinentalen Europa und Rückwanderung aus überseeischen Ländern gegenüberstände.
Die Einwanderung aus nichteuropäischen Ländern belief sich aber in den zehn Jahren 1872-81 auf 822,704 Seelen (wovon ca. 598,000 Briten), 1882-85 auf 420,232 Seelen. In den Jahren 1815-52 sind vom Vereinigten Königreich 3,463,596 Menschen ausgewandert und 1853-85: 7,550,287, von denen 5,855,404 britischer Abkunft waren (2,790,831 Engländer, 568,834 Schotten, 2,496,739 Iren) und 3,868,278 nach den Vereinigten Staaten gingen. Die Auswanderung in den letzten Jahren war wie folgt:
Insgesamt | Brit. Abkunft | Nach den Verein. Staaten | Engländer | Schotten | Iren | |
---|---|---|---|---|---|---|
1881 | 392![]() |
243![]() |
176![]() |
139![]() |
26![]() |
76![]() |
1882 | 413![]() |
279![]() |
181![]() |
162![]() |
32![]() |
84![]() |
1883 | 397![]() |
320![]() |
191![]() |
183![]() |
31![]() |
105![]() |
1884 | 303![]() |
242![]() |
155![]() |
147![]() |
21![]() |
72![]() |
1885 | 264![]() |
208![]() |
137![]() |
126![]() |
21![]() |
60![]() |
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