487 verdankt (40–48,9°C.), liefern täglich 20000 hl Wasser, ähneln in der chem. Zusammensetzung
den
Quellen von
Teplitz und Gastein und werden in vier, in der Nähe des klassisch gebauten Kursaals (Pump Room) gelegenen,
mit höchstem
Komfort eingerichteten Badehäusern zum Trinken,
Baden
[* 2] und Douchen, vornehmlich gegen
Gicht und Rheumatismus,
Nierenleiden, Ischias und Frauenkrankheiten benutzt. Die
Saison dauert fast das ganze Jahr hindurch; die
mittlere Jahrestemperatur beträgt 10,7° C.,
das Klima ist äußerst günstig, nur im
Sommer sehr heiß. – Bath, die
AquaeSolis oder calidae der
Römer,
[* 3] wurde seit der Mitte des 17. Jahrh. Modebad der vornehmen Welt Englands, ist in der
letzten Zeit gegen
Cheltenham,
Brighton und Badeorte des Festlandes zurückgeblieben, wird aber noch immer
von etwa 25000 Kurgästen jährlich besucht. ‒
der Hauptfluß des Königreichs
Wadaï, im mittlern
Sudan, östlich vom Tsadsee und westlich von
Darfur;
aus dem
letztern
Lande kommend, fließt er nach
SW., südlich von
Abesche, der Hauptstadt von
Wadaï, wendet sich dann westlich und ergießt
sich in den
Fitrisee.
Friedrich Wilhelm
Adolf, Theolog und Syriolog, geb. zu Lachem bei Hameln,
[* 7] studierte in Göttingen
[* 8] und
Berlin
[* 9]
Theologie und Orientalia, wurde 1878 Privatdocent in Kiel,
[* 10] 1884 außerord. Professor in der theol.
Fakultät; 1888 ging
er nachHalle
[* 11] und 1889 als ord. Professor nach Greifswald,
[* 12] wo er Konsistorialrat und Mitglied des pommerschen
Konsistoriums wurde. 1895 wurde Baethgen nach
Berlin berufen. Er veröffentlichte: «Untersuchungen über die Psalmen nach der
Peschita»
(1. Abteil., Kiel 1878),
«Anmut und Würde in der alttestamentlichen
Poesie» (ebd. 1880),
«Beiträge zur semit. Religionsgeschichte.
Der Gott Israels und die
Götter der
Heiden» (Berl. 1888),
«Evangelienfragmente. Der griech.
Text des Curetonschen
Syrers wiederhergestellt» (Lpz. 1885),
«Die Psalmen übersetzt und erklärt» Gött.
1892) und giebt Riehms «Handwörterbuch des biblischen
Altertums» in 2.
Auflage heraus (Bd. 1, Bielef.
1893). Außerdem veröffentlichte und übersetzte er die syr.
Texte: «Sindban oder die sieben weisen
Meister»
(Lpz. 1879),
«Syr.
Grammatik des Mar Elias von Tirhan» (ebd. 1880),
«Fragmente syr. und arab.
Historiker» (ebd. 1884).
(Orderof theBath), engl. Ritterorden, dem Range nach der fünfte. Nach den Ermittelungen
Camdens und Seldens
kommt die Benennung der «Ritter vom
Bade» zuerst 1399 bei Gelegenheit der Krönung
Heinrichs IV. vor; wahrscheinlich wurde
bei dieser Gelegenheit der
Orden
[* 14] gestiftet. Den
Namen erhielt er von der
Sitte, den neuaufgenommenen Ritter
zu baden. In spätern
Zeiten war es Praxis der engl. Könige, bei ganz besondern Festlichkeiten Bathritter zu ernennen,
namentlich vor ihrem Krönungstage, bei der
Inauguration des Prinzen von Wales und bei einer Vermählung in der königl.
Familie.
Bei der Krönung
Karls II. wurden 86 Bathritter ernannt. Seitdem erlosch der
Orden und ward erst durch
Georg I. erneuert.
Nach den
Statuten vom gab es einen Großmeister und 36 Genossen (Companions), außerdem nur noch die Offizianten
des
Ordens: Dechant, Registrator, Wappenkönig und Genealog, Sekretär,
[* 15] Hauswart und
Bote. Der Prinzregent
gestaltete den
Orden zu einem vorzugsweise militär.
Verdienstorden in drei
Klassen um, der aber seit 1847 auch an
Zivilpersonen verliehen wird. Die Statutenänderung unter Königin Victoria
[* 16] vom setzt die Zahl der Ritter folgendermaßen
fest:
1)Ritter-Großkreuze (statt der frühern Companions), Militär 50,
Civil 25, ungerechnet Prinzen vom
königl. Geblüt und vornehme ausländische Militärs;
2) Ritter-Commandeure, Militär 110,
Civil 50, ungerechnet fremde Offiziere, die als Ehrenritter aufgenommen werden können;
3) Genossen (Companions), die nicht, wie die Mitglieder der beiden ersten
Klassen, das Ritterprädikat
Sir führen, Militär
550,
Civil 200. Die Ordenskapelle ist die prachtvolle an die Westminsterabtei angebaute Kapelle
Heinrichs
VII. Das Ordenszeichen ist für Militär ein goldenes weiß emailliertes Kreuz
[* 17] mit acht
Spitzen, dessen Innenecken durch goldene
Löwen
[* 18] ausgefüllt sind, und in dessen weiß emailliertem, von einem roten
Kreise
[* 19] mit der Devise Tria juncta inuno
(«Drei vereint in Einem») und einem Lorbeerkranz umschlossenen Mittelschilde
drei
Kronen
[* 20] nebst
Rose, Distel und Klee sich befinden; darunter das Motto
«Ich dien'». Der Bath-Orden für
Civil zeigt ein Scepter zwischen
drei
Kronen nebst
Rose, Distel und Kleeblatt,
[* 21] umgeben von ovalem Reif, darauf die Devise. Der Bath-Orden wird an karmesinrotem
Bande getragen. (S.
Tafel: DiewichtigstenOrdenI,
[* 1]
Fig. 9.) Das Ordenskleid besteht in einem karmesinroten Mantel mit dem
Stern
in
Stickerei, dazu Oberrock, Unterkleid und
Mütze. Ordenstag ist der 20. Oktober.
ungar. Geschlecht, dessen ununterbrochene Genealogie mit
AndreasdeRakomaz (Ende des 13. Jahrh.) beginnt.
Dessen SohnBriccius erhielt von König Ladislaus IV. (1272–90) die Ortschaften
Abram, Batur und
Kis-Baka;
von Batur (magyar. bátor = kühn, tapfer) nahm Briccius seinen Geschlechtsnamen. Um die Mitte
des 14. Jahrh. zerfiel das Geschlecht in zwei Zweige, den zu
Ecsed und den zu Somlyó.
StephanBáthory (gest. 1493), aus der
Ecseder Linie, ist vorzüglich bekannt durch den
Sieg, den er als Woiwode von Siebenbürgen 1479 bei Kenyérmezö
über die
Türken erfocht.
StephanBáthory von Somlyó war unter
JohannZápolya Vaida oder Woiwode von Siebenbürgen. Sein Sohn
StephanBáthory, geb. 1522, erst
am
Hofe¶
mehr
488 Ferdinands I., dann im Dienste
[* 23] der Königin Isabella (Zápolya), wurde 1571 zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt; 1576 bestieg
er den poln. Königsthron und wurde in Krakau
[* 24] gekrönt. Er regierte in Polen bis 1586. Dessen jüngerer Bruder, Christoph Báthory von
Somlyó, war 1576–81 Fürst von Siebenbürgen. Er rief die Jesuiten ins Land und ließ seinen Sohn Sigismund
durch dieselben erziehen. Sigismund Báthory vermählte sich 1595 mit einer Tochter des Erzherzogs Karl vonSteiermark,
[* 25] des Oheims
von Rudolf II., vernachlässigte aber alsbald seine Gemahlin und übergab Siebenbürgen dein KaiserRudolf (1598). Er selber
zog nach Oppeln,
[* 26] um in den geistlichen Stand zu treten, bereute aber bald wieder die Abtretung seines Fürstentums.
Während die kaiserl. Kommissare noch in der Übernahme des Landes begriffen waren, erschien er verkleidet in Klausenburg,
[* 27] nahm
jene gefangen und schickte Bocskay (s. d.) nach Prag
[* 28] zur Beschwichtigung des Kaisers. Plötzlich übertrug er die Regierung
seinem Vetter, dem Kardinal Andreas Báthory, der sich aber gegen den Verbündeten des Kaisers, den ehrgeizigen
walach. Woiwoden Michael, nicht halten konnte und 1599 ums Leben kam. Sigismund nahm 1601 selbst den Fürstenthron wieder
ein, mußte jedoch, von allen verlassen, 1602 abdanken. Er starb in Prag. Der letzte Báthory war Gabriel (Gabor),
ein Sohn Stephans, Königs von Polen, der als Fürst von Siebenbürgen 1608–13 regierte. Wegen seiner Grausamkeit empörten
sich viele Großen wie die siebenbürg. Sachsen,
[* 29] so daß es zum Kriege kam, in dem Gabriel unterlag. Er entwich nach Großwardein,
[* 30] wo er ermordet wurde.
Elisabeth Báthory (aus dem Ecseder Zweige), die berüchtigte Gemahlin des GrafenFranzNádasdy, glaubte die Entdeckung
gemacht zu haben, daß das Blut junger Mädchen die Haut
[* 31] verschöne. Sie bewog deshalb mehrere ihrer Dienstboten, ihr fort
und fort solche Opfer zu verschaffen, denen man zu den Bädern der Gräfin das Blut abzapfte. Nachdem Elisabeth 1604 Witwe geworden,
setzte sie diesen Frevel auf dem Schlosse Csejte im Neutraer Komitat fort. Die Verbrechen wurden erst ruchbar, nachdem mehr
als 80 Mädchen ermordet worden waren. Der PalatinGeorg Thurzó überraschte die Mörder auf frischer That. Während man Elisabeth
zu ewiger Gefangenschaft verurteilte, wurden ihre Helfershelfer 7. Jan. 1611 lebendig verbrannt. Elisabeth
Báthory starb wahrscheinlich an Gift. –
Vgl. von Elsberg, Die Blutgräfin, Elisabeth Báthory (Bresl. 1894).