Quellen
,
Quelle

* 6
Quelle.
Stellen der Erdoberfläche, an denen Wasser in irgend erheblicher Menge aus dem
Boden hervortritt. Mit Ausnahme
von wenigen
Fällen wie zu
Scheveningen und
Katwijk aan Zee in
Holland, wo Wasser aus dem
Meere den unter seinem
Spiegel
[* 2] liegenden
eigentlichen Quellen
zufließt, stammt das Wasser aller Quellen aus der
Atmosphäre. Von den atmosphärischen Niederschlagen,
Regen,
Schnee,
[* 3]
Tau, verdunstet ein
Teil sofort, ein anderer
Teil fließt auf der Oberfläche unmittelbar ab; überall aber, wo nicht
harter fester Fels den
Boden bildet, sondern wo die oberflächlichen Partien der Gesteine
[* 4] zerklüftet oder
zersetzt sind, wo eine
Decke
[* 5]
Pflanzen tragenden lockern
Bodens vorhanden ist, wie besonders in moosreichem Waldboden, da wird
der größte
Teil der flüssigen oder flüssig gewordenen Niederschläge lange festgehalten, bis das Wasser nach tiefern
Stellen
zusammensickert, dort als Quelle
[* 6] hervortritt. In allen O. tritt das Wasser nach einfachen hydrostatischen Gesetzen
hervor; aus dem Gipfel eines isolierten
Berges kann somit niemals eine Quelle vorkommen.
Ist der
Boden nur bis zu geringer
Tiefe locker oder das Gestein von Klüften durchzogen, so tritt die Quelle einfach an dem
tiefsten Punkte des Niederschlaggebietes hervor
(Boden- und Rasenquellen
); von der Menge der Niederschläge hängt der
somit schnell wechselnde Wasserreichtum der Quellen
, von der Lufttemperatur ihre
Temperatur ab. Verwickelter werden die Verhältnisse,
wenn
Spalten und Klüfte in den felsigen
Untergrund bis zu größern
Tiefen herabgehen, oder wenn dieser
Untergrund aus miteinander
wechsellagernden Gesteinsschichten besteht, welche vom Wasser leicht durchdrungen werden können.
Hören - Horizont

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Horizont.In den massigen, von regelmäßigen Absonderungsklüften durchsetzten Gesteinen oder in den Gebieten, in denen zahlreiche mit dem geolog. Bau zusammenhängende Spalten auftreten, kann das atmosphärische Wasser bis zu bedeutenden Tiefen in die Erde hinabdringen, wie das die in fast allen Bergwerken sich zeigenden Sickerwasser lehren; in solchen Fällen ist es oft äußerst schwer, von der Erdoberfläche her die Bahnen zu erkennen, auf welchen das Wasser zu einer Quelle zusammenfließt. In aus geschichteten Gesteinen bestehenden Gebieten findet man sog. Schichtquellen da, wo eine gegen den Horizont [* 7] geneigte, das Wasser schwer durchlassende Schicht zu Tage ausgeht; Überfallsquellen dort, wo bei muldenförmiger oder bassinförmiger Lagerung der Schichten das Wasser sich über einer undurchlässigen Schicht in den darüber lagernden durchlässigern Schichten ansammelt, bis es über den Rand der undurchlässigen Schicht hinüberfällt; Spaltquellen am Grunde von offenen Spalten, z.B. in schmalen tiefen Thälern, welche das Schichtensystem durchziehen.
Auch bei den meist durch Wasserreichtum und andere Eigentümlichkeiten ausgezeichneten sog.
aufsteigenden Quellen
tritt das Wasser nach hydrostatischen Gesetzen auf: dem kürzern aufsteigenden
Ast des
unterirdischen Wasserlaufs werden immer längere absteigende entsprechen. (S.
Bohrbrunnen.) Zu den aufsteigenden Quellen
gehören
auch alle im
Meere in der Nähe der
Küsten auftretenden Süßwasserquellen;
sie verändern ihren Ort nicht und sind z.B. an den Küsten Griechenlands nicht selten und den Fischern wohl bekannt.
Die Wassermenge aller Quellen
, deren Wasser einen längern unterirdischen Lauf genommen hat, hängt außer von der
Höhe der atmosphärischen Niederschläge auch von der
Größe des Sammelgebietes ab; allen Quellen
, welche unveränderlich gleich
stark fließen,
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