Zelle (Tier- Und Pflan

* 6
Zelle.mehr
geringem
Maß entwickelt, fehlt bei den
Gliederfüßlern
(Arthropoden:
Insekten,
[* 1]
Krebsen etc.) gänzlich; hier (und auch bei vielen
andern Tiergruppen) sind die Epithelzellen der äußern
[* 2] (und ihrer Fortsetzung in den
Darm,
[* 3] die
Geschlechtsorgane,
Drüsen etc.
hinein) mit einer von ihr ausgeschiedenen glasartigen
Schicht, dem Oberhäutchen (cuticula), bedeckt, welche bei bedeutender
Dicke als Haut
panzer (z. B. bei den
Krebsen) oder als
Schale
(Schnecken,
[* 4]
Muscheln)
[* 5] bezeichnet wird. In diesem
Fall bleiben gewöhnlich
inmitten der dicken
Schichten dünnere
Stellen als sogen.
Porenkanäle übrig. - Gewöhnlich werden ferner nicht alle
Zellen
der Haut
gleichförmig zur
Bedeckung der unter ihnen liegenden Körperteile verwendet, vielmehr haben viele
von ihnen, die Drüsenzellen, die Aufgabe, Säfte abzusondern, und zeichnen sich meist durch
Größe und andre
Beschaffenheit
ihres
Inhalts vor den gewöhnlichen Haut
zellen aus. Häufig treten mehrere gruppenweise zu den sogen.
Hautdrüsen (s. d.) zusammen. - Die jeder
Zelle
[* 6] (s. d.) zukommenden
Eigenschaften der
Reizbarkeit
(Empfindlichkeit) und der Zusammenziehbarkeit
(Kontraktilität) infolge eines
Reizes behalten bei niedern
Tieren die
Zellen der äußern Haut
ganz allgemein,
bei höhern nur an gewissen
Stellen des
Körpers bei; doch sind beide gewöhnlich in der Art auf die
Zellen verteilt, daß die
einen mehr empfindlich, die andern mehr kontraktil bleiben und so
Sinnes-, resp. Muskelzellen repräsentieren.
Noch andre
Zellen (Ganglienzellen)
[* 7] nehmen durch besondere
Ausläufer die
Reize von den Sinneszellen auf und
übermitteln
sie den Muskelzellen. Man unterscheidet daher fünf
Arten von Haut
zellen:
Hautdrüsen-,
Hautsinnes-, Haut
muskel-,
Haut
ganglien- und endlich Hautdeckzellen oder Hautzellen schlechtweg. Bei den höhern
Tieren sind die Haut
muskel- und Hautganglienzellen
gänzlich, die Hautsinneszellen zum größten Teil von der Haut weg in die tiefern
Schichten des
Körpers
verlegt worden (vgl.
Muskeln,
[* 8]
Nervensystem), lassen sich aber gewöhnlich noch während der Embryonalperiode als der Haut angehörig
erkennen; in einzelnen
Sinnesorganen
(Nase,
[* 9]
Zunge) liegen auch bei den Erwachsenen die eigentlichen empfindenden
Zellen noch
direkt im Bereich der Haut (vgl.
Sinnesorgane). - Als besondere, entweder nur von Hautzellen oder von ihnen
in
Verbindung mit den
Zellen der zunächst liegenden Körperschicht hervorgebrachte Anhänge der Haut sind noch zu nennen: die
Haare,
[* 10]
Nägel,
[* 11]
Federn,
Schuppen,
Hufe,
Hörner (vgl. die betreffenden
Artikel). Sie finden sich nur im Bereich der äußern Haut, nicht
auf den
Schleimhäuten.
Nerven I

* 12
Nerven.Die äußere Haut [* 2] (Fig. 1) der Wirbeltiere besteht aus zwei Schichten, von denen nur die äußere (Oberhaut, epidermis. Ep) aus Epithel (epithelium) gebildet ist und somit der Haut der niedern Tiere gleichkommt, die innere (Lederhaut, cutis, corium, C) dagegen dem Bindegewebe zugehört und sich erst während des Embryonallebens mit jener zu einem Ganzen vereinigt. In der Lederhaut sind nur die Lagen dicht unter der Oberhaut fest und derb, die untern dagegen bleiben locker und weich (sogen. Unterhautzellgewebe); in ihr verbreiten sich die Nerven [* 12] und Gefäße, liegen allerlei Farbstoffe, finden sich glatte Muskelfasern vor, entstehen Verknöcherungen (Hautknochen, s. Hautskelett) und haben auch Drüsen ihren Sitz (s. unten).
Die Oberhaut ist stets mehrschichtig; bei den im Wasser lebenden Fischen und Amphibien ist sie sehr locker, zuweilen gallertig, bei den übrigen hingegen werden ihre äußern Lagen hart, hornig, platten sich ab und heißen darum Hornschicht (stratum corneum) im Gegensatz zu den tiefern, stets weich bleibenden Lagen, der Schleimschicht oder dem Malpighischen Netz (stratum mucosum s. rete Malpighii). Auch in der Oberhaut kommen Farbstoffzellen, und zwar mitunter bewegliche (sogen. Chromatophoren, s. d.) vor. Die der Oberhaut angehörigen Drüsen sind entweder einzellig (sogen. Schleimzellen, Becherzellen) oder vielzellig und erreichen dann oft bedeutende Größe. Als Talg-, Schweiß-, Öl-, Milchdrüsen etc. je nach ihrer Absonderung unterschieden, sind diese Hautdrüsen (s. d.) meist in der Lederhaut oder noch tiefer gelegen und stehen dann durch einen langen Ausführungsgang mit der Oberfläche der Haut in Verbindung (SD in der [* 2] Figur). - Die Papillen oder Wärzchen (papillae, [* 2] Fig. 2) der Haut sind warzenförmige, oft sehr lange Erhebungen der Lederhaut, die von der Oberhaut in derselben Weise wie die zwischen ihnen gelegenen flachen Stellen bekleidet sind u. gewöhnlich reichliche Blutgefäße mit oder ohne feine Nervenendigungen enthalten. Ragen sie hoch und spitz über das Niveau der Haut hervor, so geben sie die Grundlage für die Haare ab; wachsen sie in die Breite, [* 13] so bilden sie die Basis für die Schuppen etc.
Die Haut des Menschen speziell unterscheidet sich
[* 2] ^[Abb.: Fig. 1. Kopfhaut des Menschen. Ep Epidermis, [* 14] C Cutis (Lederhaut), Ul Längs-, Uq Querzüge des Bindegewebes in ihr, H Haar, [* 15] Hb Haarbalg, Hz Haarzwiebel, P Haarpapille, Ma Haarmuskel, SD Schweißdrüse, T Talgdrüse, F Fettkörper.
Fig. 2. Tastpapille auf der Handfläche. N Nerv, T Tastkörperchen.] ¶