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587 Feier stattfand, regelmäßig fortgesetzt. Die Weti kämpfe, an welchen jeder Hellene (Nichtgriechen Ware Die Wett- en waren bis anf die ^eit der ro'm. Herrschaft ausgeschlossen) teilnehmentonnte, dauerten seit dem 5. Jahrb. v.Chr. mit Einschluß der Verteilung der Preise «Kranze von wildem Ölbaum) an die Sieger fünf Tage. Die Kämpfer mußten sich dazn 10 Monate lang sorgfäl- tig vorbereiten, in den letzten 30 Tagen im Gmnna sinm zu Elis selbst. Die Festlichkeit nalnu abends mit großen Opfern ihren Anfang, die eigentlichen Spiele aber mit dem Anbruch des folgenden Tages. Die älteste Art des Wettkampfes war der einfache Wettlauf, wobei die 192 in lange Nennbabn (Sta- dion) einmal durchlaufen werdeil mußte', dazukam seit 724 der Doppellauf (Diaulos), seit 72 der Dauerlauf (Dolichos), seit 708 der Ringkampf und der Fünfkampf (Pentathlon, s. d.), seit 688 der Faust' kämpf, seit 080 das Wettfahren, seit 048 das Wett- reiten und das Pankration ls. d. und Agon); andere Fornien des Wettkämpfer kamen später hinzu, seit 520 namentlich der Wettlauf gerüsteter Krieger. Von überall her strömten Zuschauer herbei, dock war (ailßer der Priesteriu der Denleter j verheirateten Frauen der Zutritt verboten. Die Sieger, die man Olympioniken nannte, wurden mit dem Sicges- tranze geschmückt und mit Palmzweigen in der Hand [* 2] dem Volke vorgestellt. Dazu tam noch die Vcrberr- lichung durch Siegeslieder und Bildsäulen, bei der Rückkehr in ihre Vaterstadt feierlicher Einzug auf einem Viergespann weißer Rosse, ein Ehrenplatz bei össentlichm Schauspielen, Befreiung von öffentlichen basten, in Athen [* 3] Speisnng im Prvtaneum und ein Geldgeschenk. Die Anordner und Veiter dcr Spiele waren seit dem 7. Jahrh. v. Ehr. mcist die Elcer, vor- der die Pisaten (s. d.»; sie bestimmten die Tage und verkündeten die wäbrend dieser Zeit gesetzlich vorge- schriebene Waffenruhe Mecheiria) im gangen Pclo ponnes, sowie die Ilnverletzlichkcit des Festen und der zum Feste Reisenden.
Die ungefähr eiu Jahr vorher bestellten Kampfrichter (Hellanoditen" nabmen die Anmeldungen derer, welche an den Känv pfen teilnehmen wollteil, entgegen, untersuchten, ob sie freigeborene Hellenen und im Genusse der bürgerlichen Ehre waren, beeidigten sie, daß alles im .dampfe, ehrlich vor sich geben sollte, ordneten die .Nampfhandlung, entschieden darüber, wenn je mand nach der Aufforderung der Herolde als An- tläger gegen die Kämpfer auftrat, paarten diese endlich durch das ^os und sahen auf die Beobach- tung der Kampfgesetze. Die Aufseber, die bei den Spielen selbst Ordnung hielten, bießen Alyten und standen unter einem Vorgesetzten, dem A ly t ar cb e s. Modernisierte Omajjaden E. fanden im April 1890 in dem dafür neu hergerichteten Stadioll des Herodes Atti- tlis zu Atben statt und sollen, zunächst 1900 in Paris, [* 4] wiederholt werden. Auch für Deutschland [* 5] sind O. S. geplant. -
Vgl. Mommsen, i'lb^r die --eit der Ölympien (Lpz. 'i891);
H. Förster, Die Sieger in den O. S. (Zwickall 1891-92);
^alnbros und Poli- tis, Die O. S. 770 v. Ebr. bis 1890 n. Ebr.
Tl. 1: Die O. S. inl Altertllm (delltsch Lpz. 1.^90).
Olympos, s. Olvnlp. Dll)ttthos, eine wahrscheinlich von Euböa alls gegründete, aber auch stark mit thraz. Volks- elementen (Bottiäern) durchsetzte griecb. Kolonie auf der Halbinsel Chalkidike an der Nordwestseite des Toronäischen Meerbusens, gelailgte seit Beginn des Peloponnesischen Krieges, als auf Antrieb des Königs Perdikkas von Macedonien die Belvohllc-r mehrerer kleiner Küstenstädte der Chalkidike dahin übersiedelten, zu bedeutender Macht.
Sie bildete aus den Städten ihrer Nachbarschaft bis nach Ma eedonien hinein einen straff eentralisierten Bund, dock wurde dieser im sog. Olynthiscken Krieg (383-379) durch Sparta gesprengt. Als König Philipp II. von Maeedomen seine Mackt immer weiter ausdehnte, griff er 349 v. Chr. auch den seit 370 wieder erneuerten Bund von Omajjaden an, das nun durck ein Bündnis mit Athen Hilfe gegen den ge- meinsamen Feind suckte. Ehe jedoch die Athener an- langten, war die Stadt bereits verraten und zerstört (348). Reste von Omajjaden finden sich bei der jetzigen Ort- schaft Hagios Mamas vor. -
Vgl. Voemel, 5)c OiMti^i 8itu, civitHttt, V0t6Iiti^ tiit 6V81'^i lFrankf.
a. M. 1829).
Slzucker, s. ^liieo^ace^^ium. Om, ein in der brahmanischen Liturgie und im nördl. Buddbismus besonders heilig gehaltenes Wort letwa mit unserm Amen zu vergleichen), das namentlich zu Anfang und Ende der Recitation bei- ligcr Schriften ausgesprochen wird. Ursprünglich wobl nur ein einfacher Ausruf, wurde es von den Brabmanen bereits in früher Zeit mit einem mysti- scken Ebaraktcr bekleidet, so daß die drei Buchstaben, aus denen es im Indischen besteht lA, II und Nj, als Ausdruck der ind. Dreieinigkeit, der Trimurti, betrachtet wurden. sSchultergickt. ^magra (grcb.), Gickt in der Sckultergegeud, Oma'gua oder Unläua, ein ehemals zahlreicher und mäcktiger, deil Tupi und Guarani verwandter Fndiancrstamnl Südamerikas, am Maranon lind Ucavali.
W^cil sic- früher durch zwei Brettcken den Sckädcln der Nellgeborenen eille mitraähnlicke Ge stalt gabeil, nennt man sie auch Campevas, d. i. ,vlackköpfe. Jetzt sind sie längst mit andern Stäm- men vermischt. (S. Tafel: Am erikallis ch e V ö l - kertvpen, ^.ig. 19.) ^
Vgl. Waitz, Anthropologie der Naturvölker, Bd. 3 (Lpz. 1802).
Omaha, größte Stadt des nordamerik. Staates Ncbraska, Hallptstadt des Coullty Douglas, rechts am Missouri, 29 ^n^ oberhalb der Mündung des Platte-River, der Stadt Council-Bluffs ss. d.) gegen- über lind mit ibr dllrch drei Brücken [* 6] verbundeil, wurde 185)4 gegründet, zählte 1880: 30518, 1890: 140452, mit Souch-Omaha 148514 E. Es ist ein wicbtigcr Eisenbahnknotenpunkt, uuter anderm Aus- gangspunkl derIinioll-Pacific. Das Gcsckäftsviertel liegt am Flusse, die Wohnungen am Abhang des Hügels.
Unter den öffentlichen Gebäuden sind das Gericktsbaus, Zollbaus, Postamt, City-Hall, die Hochschule, das Opernhaus, die Eisenbahndirettionen und das der Home ^ife-Versicherllngsgesellschaft. Die Industrie und noch mehr der Handel sind bedeutend. Hervorzubcdcn sind die Schmelzwerke, die Groß- sckläcktc-rcien, Maschinenbau, Ziegelei, die Getreide- elevatorcn, Großhalldcl nlit ^iaterialwareu, Pro- dukten, Ackcrbaugeräten und Holz [* 7] sowie Brauerei.
Die Fleisckverpackllngsgeschäfte verbrauchten 1892 -93: 1,i2 :vlill. Stück Schweine. [* 8] Der Wert der Industrieprodutte betrug (1890) 39 Mill. Doll. O'Mahoney (spr. inebobne), John, Gründer des Bundes der genier ss. d.). Qmajiäden, Omejjaden, Nmajjaden, die erste mobamnled. Ebalifelldynastic, welche ibren Namen von ibrein Ahnherrn Omajja ibn Abd Scheins vom Stamme der Koreisch führt, dessen Großvater auch ^cohalnmeds Ahnherr war, tam mit Moawija zur Herrschaft, regierte im Orient ¶
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von 661 bis 750 (s. Chalif, Bd. 4, S. 77 d und 78 3). Als dort ihr Reich in die Hände derAbbasiden kam, gründeten die Omajjaden in Spanien [* 10] ein nenes unab- hängiges Reich. Abo ar-Rahmän I., ein Enkel des Omajjadenchalifen Hischäm, flüchtete sich nach Westafrika, setzte, von den Gegnern der damals in Spanien herrschenden Partei unterstützt, über die Meerenge von Gibraltar [* 11] und bemächtigte sich nach mehrern siegreichen Gefechten der .Hauptstadt Cor- doba (756). Trotz mannigfaltiger Empörungen und einer mächtigen Koalition, der auch Karld.
Gr. seine Unterstützung gewährte, behauptete er sich doch und ward der Gründer des uuabhängigen Reichs der Omajjaden von Cordoba, [* 12] das, fast ganz Spanien umfassend, im Norden [* 13] bis über den Ebro hinaus und bis zu den Gebirgen Altcastiliens, Asturiens, Leons und Ga- liciens sich erstreckte. Die Regierung seiner Nach- folger, Hischäm 1. (788-796) und Hak am I. (bis 822), war sehr unruhig. Das von Pelayo (Pela- gius) gegründete neue christl. Königreich Asturien dehnte sich immer mehr nach Süden und Westen aus.
Hakam hatte zwar in den letzten Jahren seiner Regierung die aufrührerischen Mohammedaner so- wohl als die Christen in Toledo [* 14] gezüchtigt, doch brachen unter seinem Sohne und Nachfolger Abo ar-Rahmän II. (bis 852) wieder ernste Un- ruhen aus, die ihn nötigten, gegen die Rebellen, namentlich gegen die fanatischen Christen, mit aller Strenge zu verfahren. Zwar begnügte er sich noch mit dem Titel eines Emir (Befehlshaber), wetteiferte aber mit dem Hofe von Bagdad an Glanz und Pracht und zog durch feine Freigebigkeit die ausge- zeichnetsten Gelehrten, Dichter und Künstler an iei- nen Hof. [* 15]
Sein Sohn und Nachfolger Mohammed (bis 886) hatte gegen die christl. Spanier, die unter Alfonso III. Asturien, Navarra, Galicien und Leon beherrschten, schwere und unglückliche Kriege zu füh- ren. Dazu kamen noch die Einfälle der Normannen und die Empörung des Omar ibn Hafßun, die auch noch unter Mohammeds Sohn und Nachfolger Mundsir fortdauerte. Mundsir wurde (888) wäh- rend der Belagerung von Bubastro, der Festung, [* 16] welche Ibn Hafftun verteidigte, auf Anstiften feines Bruders Abd Allah getötet, der ihm auch auf dem Throne folgte.
Abd Allah setzte den Krieg gegen Ibn Hafhun, dem sich noch andere Rebellen anschlössen, mit wechselndem Glück fort, und dieser gefährlichste aller Aufstände wurde erst unter feinem Enkel und Nachfolger Abd ar-Rahmän III. (912 - 961) vollkommen unterdrückt. Unter diefem Fürsten, der zuerst, wie die Chalifen im Osten, den Titel Emir el-Müminin (Beherrscher der Gläubigen) annahm, gelangte das Chalifat der Omajjaden in Spanien auf den höchsten Punkt der Macht. Abd ar-Rahman erlitt zwar schwere Verluste in sei- nem Kriege gegen Ordono II., Namiro II. und Or- dono III., doch blieb er zuletzt Sieger und wurde von den unter sich selbst uneinigen Christen als Hel- fer und Vermittler angerufen.
Auch war er Be- schützer der Kunst und Wissenschaft und Förderer des Handels, der Industrie und des Ackerbaues. Seinem Beifpiel folgte fein Sohn und Nachfolger Hakam II. (bis 976), ebenso berühmt als För- derer von Kunst, Wissenschaft und Volksbildung wie glücklich in seinen Kriegen gegen die Christen und gegen die Idrisiden und Fatimiden in Afrika, [* 17] denen er einen Teil von Mauritanien entriß. Mit feinem Tode beginnt der Verfall des fpan. Omajjadenreichs. Unter feinem Sohn Hischäm II., der bei seinem Regierungsantritt erst 11 Jahre alt war, stritten ehrgeizige Männer um die Regentschaft, bis endlich Ibn Abi Amir, der durch Mtistische Maßregeln auch die Unterstützung der Geistlichkeit erlangte, seine Rivalen beseitigte und unter dem Beinamen Almanßur (der Siegreiche) die Zügel der Regierung allein führte, während der Chalif zur Rolle eines machtlosen Scheinherrschers herab- sank.
Diese Verhältnisse dauerten auch nach dem Tode Manßurs (1002), der durch glänzende Siege über innere und äußere Feinde zu immer größerer Macht emporgestiegen war, unter dessen Sohne Abd al-Melik (bis 1008) fort. Als aber des letztern Bru- der Abd ar-Rahmän den schwachen Chalifen bereden wollte, ihn felbst zu feinem Nachfolger zu ernennen, wurde er gestürzt, Hischäm zur Abdankung ge- nötigt (1009) und gefangen genommen und Mo- hammed, ein Urenkel Abo ar-Rahmans III., der die Empörung geleitet hatte, auf den Thron [* 18] er- hoben.
Die erbliche Reihenfolge der Omajjaden hatte hier- mit ihr Ende erreicht und das Reich wurde nunmehr der Schauplatz fortwährender innerer Unruhen, welche durch die unter den verschiedenen Rassen (Berbern, Slawen und Araber), aus dcnen die Be- völkerung und das Militär zusammengesetzt war, fortdauerndeil Kämpfe genährt wurden und das Entstehen kleiner selbständiger Reiche in den Pro- vinzen möglich machten. Mohammed, der nicht die erforderliche Gewandtheit befaß, die unruhigen Ele- mente zu beschwichtigen, konnte sich nur eine kurze Weile behaupten; noch im selben Jahre wurde er gestürzt und mit Unterstützung der Berbern Sulei- man (1009) auf den Thron erhoben.
Der neue Chalif wurde bald (1010) durch die Slawen ge- stürzt, die Hischäm II. aus dem Kerker holten und in die verlorene Herrschaft wieder einsetzten. Er wurde jedoch (1013) abermals von Suleiman besiegt. 1016 bemächtigte sich Ali ibn Hammüd, der Statt- halter von Ceuta, [* 19] der Regierung, dem bald Abd ar- Rahmän IV. (1018-19) entgegentrat. So dauer- ten, mit geringen Unterbrechungen, die Thronstrei- tigkeiten und Bürgerkriege fort. Niederholt gelang es den Berbern, die Herrfchaft der hammuditiscken Familie zu übertragen. Es folgten aufeinander der Hammudite Al-Käsim, Bruder des Ali (1019-23) Abd ar-Rahmän V., Bruder des Mohammed II. (1023), Mohammed III., der sich kaum die erste Hälfte des I. 1024 behaupten konnte, der Ham- mudite Iahjä, Neffe des Käsim (1025-27). Noch einmal versuchte man es in Hischäm III. (1027-31), Bruderdes Abd ar-RahmanIV., die Herrschaft einem Omajjaden zu erringen; er wurde aber nach kurzer Regierung gestürzt. Er ist der letzte Chalif aus dem Geschlecht der Omajjaden. Nach feinem Sturze löste sich die arab. Herrschaft im maur.
Spanien in eine Reibe kleiner unabhängiger Königreiche und Republiken auf. In den verschiedenen Teilen des Reichs herrschten die Familien der Hammuditen (Malaga [* 20] und Alge- stras), der Ziriden (Granada), [* 21] der Beni Hud (Sara- gossa), der Abbadiden (Sevilla) [* 22] u. a. m. In ibren Kämpfen gegeneinander nahmen sie nicht fetten die Hilfe der christl. Fürsten in Anspruch, denen manche von ihnen tributpflichtig wurden. Die christl. Macht nahm dann unter Ferdinand I. und Alfons VI. immer größeren Auffchwung. Die mohammed. Herr- schaft in Spanien wäre unter solchen Umständen der völligen Vernichtung anheimgefallen, wenn nicht (1086) durch die Herbeirufung der in Afrika mittler- weile zu bedeutender Macht emporgekommenen ¶