forlaufend
509 Cordite - Coidoba (in Spanien) [* 1] Ocean über Lima [* 2] nach Oroya am Ostabhange der Cordilleren(207,7öIim); ^ept.1892gelangtedieLoko- motive, von Callao ausgehend, zum erstenmal über die Anden. (Vgl. Philippi, Andesbabnen, in Peter- manns «Mitteilungen», Bd. 38.) Die Bahn wurde im Auftrage der peruan. Regierung von dem Inge- nieur Meiggs begonnen. Schon die Vermessung bot außergewöhnliche Schwierigkeiten, indem die Stand- punkte für die Feldmesser erst durch Sprengungen geschaffen werden mußten.
Mas a Fuera - Maschine

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Maschine.Sie führt von Lima (136,5 in Sechöhe) in mähiger Steigung (1:74) dem Rimacflusse entlang zu der Station Sta. Clara (29,7 km, 399 m Seehohe), mit einer Steigung von 1:63 zu der Station La Chosica (53,? km, 853 m), mit einer Steigung von 1:25 zu der Station San Vartolome (75,2 km, 1495 m), wo dve crst^ Kehrweiche beginnt, welche die Linie inner- halb 4,8 km um 183 m hebt. Der Zug wird von der Maschine [* 3] bis zur nächsten Geraden hinaufge- schoben, von wo dann die Lokomotive [* 4] wieder die Spitze desselben bildet. Am Ende dieser Strecke liegt der infolge Überschwemmung des Nimacthals eingestürzte 175 m lange und 84 m über der Thalsohle gelegene Verrugas-Viadukt, der aus vier Bogen [* 5] mit 33,5 und 41 m Spannweite be- stand.
Der wiederhergestellte und feier- lich dem Betriebe übergebene Viadukt hat bei der- selben Länge nur drei Offnungen. Nach Verlassen der Station Sureo (2027 m) des 98,?m langen Cbalappa- Viadukts und nach Überwindung der größten tech- nischen Schwierigkeiten im Thale des Matucana er- reicht die Vatm, 168,3 km von Callao entfernt, in einem 1096 m langen Tunnel [* 6] ihren höchsten Punkt (4760 m), also fast die gleiche Höhe wie der Mont- blanc (4810 m). Der ewige Schnee [* 7] fängt bier in den Cordilleren bei ungefähr 5000 m an. Beim Tode von Meiggs waren etwa 80 km der Bahn noch zu bauen.
Erst 1890 gelang es, den Weiterbau der Bahn bis Oroya zu sichern. Die Peruvian Rail- ways and Development Corporation erhielt vom Staate sämtliche Eisenbahnen (zwecks Regelung der peruan. Schuld) unter Verpflichtung der Voll- endung der Centralbahn u. s. w. überwiesen. Einer Tochtergesellschaft (The Central Railway of Peru) [* 8] wurde die Centralbahn übertragen, und nunmehr nahmen die Bauten ihren Fortgang. Der Bau der Bahn soll gegen 7000 Menschen- leben gekostet haben, da die Arbeiten in den hohen, luftverdünnten Schichten sehr erschwert waren^ Von dem höchsten Punkte fällt die Bahn 23,2 km bis Jauli (4082 m) und erreicht nach weitern 27,2 km ihren Endpunkt Oroya (3703 m). Das Befahren der Bahn erzeugt bei den Reisenden die Bergkrank- heit (s. d.), hier 8iroc1i6 genannt.
Sevilla [unkorrigiert]
![Bild 64.895: Sevilla [unkorrigiert] Bild 64.895: Sevilla [unkorrigiert]](/meyers/thumb/64/64_0895.jpeg)
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Sevilla.
Wichtige Cordoba
[* 9] sind noch die Peruanischen
Südbahnen. Teilweise noch im
Bau befindet sich die Verbindung zwischen der
Station Mendoza
der
Buenos-Aires- und
Pacific-Eisenbahn und dem chilen.
Eisenbahnnetz, die das Schluhstück der ersten südamerik.
Überland-
bahn (Vuenos-Aires-Valparaiso) bildet. (^.
Argen- tinische Republik,
Verkehrswesen.) Eordite, Benennung
des in England eingeführ- ten rauchschwachen Pulvers, von ähnlicher Zusam- mensetzung wie das
Nobel-Pulver, und den
Berichten
nach von sehr guter Wirkung. Es sieht bräunlich aus und hat die Gestalt langer Fäden, welche zur Verpackung in
Patronen
erst auf bestimmte Längen geschnitten werden. Der
Name ist auf
Grund diefer
Form gewählt. Cordöba,
Sierra
de, Gebirgszüge in
Spanien und
Argentinien, f. Cordoba (Provinzen). Cordöba (Cordov a). 1) Provinz im Königreich
Spanien, entspricht fast genau dem alten Königreich Cordoba, grenzt im NW. an Vadajoz,
im
NO. an
Ciudad- Real, im O. an Iaen, im
S. an Granada
[* 10] und Ma- laga, im
W. an Sevilla,
[* 11] hat 13 727 qkm und
(1887) 420728 (210567 männl., 210
161 weibl.) E., 31 auf 1 cikm (316 634 konnten
nicht lesen), und 17 Gerichts- bezirke.
Der größere Teil ist die nördlich vom schiff- baren Guadalquivir gelegene Sierra de Cordoba, ein welliges Plateau mit Strauchwerk und wenig Wald, stellenweise nnt Olbaumpflanzungen bedeckt, im nörd- lichsten, mehr zerteilten Abschnitte, los Pedro ch es genannt, stark bevölkert, mit vielem Vieh auf den ausgedehnten Weiden und Minen auf silberhaltigen Blei [* 12] glänz und Eisenstein. Ihr größter Mineralreich- tum besteht in den Steinkohlenflözen bei Espiel und Velmez mit ansehnlichem Bergbau. [* 13] Im übri- gen ist die Industrie nicht bedeutend. Das südlich vom Flusse gelegene Drittel ist die überaus frucht- bare, sehr heiße Campina, ein sehr trocknes Land, mit Getreide-, Ol- und Weinbau. Berühmt sind namentlich die Weine von Montilla. Zwei Eisen- babnlinien durchkreuzen die Provinz. - 2) Haupt- stadt der Provinz Cordoba, alte berühmte Ciudad in Anda- lusien, am rechten Ufer des Guadalquivir, in 104 m Höhe, an den Eisenbahnlinien Man- zanares-Cordoba-Sevilla, Marchena- Ecija-Cordoba (111 Km), Almorchon- Belmez-Cordoba und Cordoba-Malaga, er- bebt sich amphitheatralisch in Form eines länglichen Vierecks am Fuß der Sierra de Cordoba zwi- schen Gärten, Landhäusern, Wein-, Oliven- und Orangenpflanzungen, und ist mit Mauern und mächtigen Türmen umgeben. Am südl. Flnßufer befindet sich die isolierte, schöne Feste Carrabola als Brückenkopf.
Thb. - Theater

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Theater.Die Stadt ist teils röm., teils maur. Ursprungs, hat bedeuten- den Umsang, (1887) 55614 E., aber viele ver- fallene Häuser, enge krumme Straßen und ist mit Ausnahme der Calle Real und der Plaza mayor mit den schönen ^äulengängen verödet. Cordoba hat neben der Kathedrale 13 Pfarr- und 2 andere Kir- chen, 19 Nonnen- und 17 ehemalige Mönchsklöster, 7 Spitäler, ein Armen-, Iindel- und Zuchtbaus, eine Kaserne, bischöfl. Palast, Theater [* 14] und Stiergefechts- cirkus. An Vildungsanstalten besitzt die Stadt eine Bibliothek (15000 Bände), Priesterseminar, Insti- tuto, ein Liceo, eine Akademie für Mathematik und Zeichenkunst [* 15] und andere Unterrichtsanstalten.
Die Hauptzierde C.s ist die an Stelle einer Kirche der Goten 786-794 auf Befehl des Omajjaden Abdur- Nahmän I. erbaute, berühmte Moschee (1a mk^uita), die, durch die 1523 bineingebaute kath. Kirche ver- unstaltet, doch zu den schönsten Bauwerken der Welt gebort. (S.Tafel: ArabischeKunstI, [* 9] Fig. 1u.6.) Die 10-20mhoheAuhenmauermitviereckigenTür- men ist geschmacklos. Die Moschee ist 167 m lang, 119 m breit und nächst der Kaaba zu Mekka der größte mohammed.Tempel, ein Meisterstück arab.Baukunst. Ihre Deckenwölbung besteht aus kunstvoll verbunde- nen, teils acbteckigen, teils runden Kuppeln, von 1106 (ehemals 1200) 50 cm dicken und 4 m hohen Mar- mor-, Porpbyr-, Jaspis- und Vrecciesäulen getragen, die von N. nach S. 19 und von W. nach O. 36 viel engere Eäulengänge oder Schisse bilden. Diese Säu- Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶