forlaufend
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Sierren Gibalbin, Algodonales, Tcrril (1130 m) und de Ueguas reichend, hat anf 14062,5 hkm (1887) 544 815 (272 597 männl., 272 218 weibl.) E., 38 003 mehr als 1877, d. i. 38,7 auf 1 qkm. Von Personen über 7 Jahren sind 51,2 Proz. männliche und 61,3 Proz. weibliche Analphabeten.
Durch den Guadalquivir, dem rechts Viar, Huelvaund Guadia- mar, links Genil, Corbones u. a. zufließen, ist See- verkehr möglich.
Der größte Teil ist Tiefland, am untern Guadalquivir sogar Sumpfland (Marismas) und erzeugt Weizen, Öl, Wein, die besten Pferde [* 1] und Kampfstiere.
Granada (in Amerika) -
![Bild 58.251: Granada (in Amerika) - Granat (Mineral) [unkorrigiert] Bild 58.251: Granada (in Amerika) - Granat (Mineral) [unkorrigiert]](/meyers/thumb/58/58_0251.jpeg)
* 3
Granada.
Die Provinz bat 98 Gemeinden in 14
Bezirken. (Vgl. Candau
y Pizarro, ?i^1n3t0i-iu, äs la i)i'0vincia äs 8., Sevilla
[* 2] 1894.) - 2) Haupt- stadt der Provinz
S., die ausgedehnteste, der
Be- -, Wohnerzahl nach vierte Stadt
Spaniens, am linken Ufer des schlammigen Guadalquivir, 85 km
von seiner Mündung, der hier bei
Flut 1,7 bis 2 m steigt, mit der Vorstadt Triana am rechten Ufer, liegt
in frucht- barer wohlbebauter Ebene, an den Linien S.-(5adiz (159 km) mit der Abzweigung von Utrera über Roda und Bobadilla
nach Malagaund Granada
[* 3] der Anoalus.
Bahnen, S.-Huelva (1101 S.-Me- rida(240Km), S.-Cordoba(131km,nachMadrid)und der Schmalspurbahn
nach
Alcala-de-Giladaira und Earmona (43 km), ist ^itz eines Erzdisäwfv seit der Wcstgotenzeit, des Generalkapitäns
von
'Andalusien, eines Obergerichts, einer Filiale der
Bank von
Spanien
[* 4] und vieler
Konsulate, darunter ein deutsches und österreichisches,
und hat (1887) 143182 (68052 männl., 75130 weibl.) E., 8864 mehr
als 1877.
Anlage und
Gebäude. E. besitzt 7 Vor- städte, mehr als 26 km Umfaug, 47 freie Plätze, etwa 650 Gassen, 74
Kirchen und
Neste einer mau- rischen, die innere Stadt umgebenden Ringmauer, die 66 viereckige
Türme und 15 Tbore und
Pforten hatte.
Die Plaza nueva mit Orangenalleen, Pal- men, Springbrunnen, modernen Gast- und Kaffee- bäufern bildet an Sommcrabenden eine sehr be- lebte Promenade.
Trotz der engen Straßen ist S. durch seine maur.
Häuser mit flachen Dächern und schönen Höfen (Patios), die vielen maur. und got. Baudenkmäler, prächtige Anlagen und Gärten bochinteressant.
Die got. Kathedrale der heiligen Jungfrau, 1401-1519, im Südtcile, ist auf dem Fundament der vom Almoraviden Iakub Almanfur herrührenden Hauptmoschee erbaut, 136 m lang, 41-55,5 m boch, mit 5 Schiffen, 37 Eeitenkapellen, 95 gemalten Fenstern, Orgel mit 5000 Pfeifen, 83 Altären, worunter der.Hochaltar von Danchart uud BcrnardoOrtega(1482), vielen Gemälden (heil. An- tonius von Murillo) und Kostbarkeiten, ferner mit der im Renaissancestil erbauten, den Kirchenschatz bergenden Capilla mayor und ^ala capitular sowie der Capilla de los Reyes, worin die Gräber Ferdi- nands III. und seines Sohnes Alfons X. nebst Ge- mahlin sind, und daneben dem schönen, 100 m hohen Glockenturm. (S. Tafel: Arabische Kunst I, [* 2] Fig. 4.) Östlich beim Dom ist der erzbischöfl.
Palast, am Domplatz die herrliche Lonja (Börse) vonIuan de Herrera (1598), seit Karl Hl. mit dem 50000 Akten- mappen enthaltenden amerik.
Archiv, ferner der groß- artige königl. Palast Alcazar (s. Taf. I, [* 2] Fig. 5), der an Stelle der maur.
Residenz von 1197 von Peter dem Grausamen von Castilien 1354-64 erbaut ist und vom maur.
Bau nur noch den von 52 Mar- morsäulen umgebenen Patio de las Doncellas (Mädchenbof) sowie den überkuppelten Gesandten- saal enthält.
Karl V. legte die weitläufigen Gärten an. In der Nähe sind die königl. Tabatfabrik (4000 Arbeiterinnen), das Zollamt, die 11000 Zuschauer fassende Arena an der Plaza de Toros.
Spanischer Ginster - S

* 5
Spanische.Das herr- lichste Bauwerk, das die Renaissancekunst des 16. Jahrb. in Spanien geschaffen, ist der Palacio del Ayuntamicnto (Rathaus; s. Tafel: Spanische [* 5] Kunst II, [* 2] Fig. 7).
Am Fluß liegt der Goldturm, Torre del Oro, und weiter der Silberturm, Torre de la Plata.
Ferner sind zu erwähnen: das städtische Mnseum mit den besten Gemälden von Murillo (24), gurbaran (19), Herrera (12), Juan de Castillo (7) u. a.;
die Colombinische (Kapitel-)Bibliotbck, von Fernando Colon, dem jüngsten
Sohne des
Co- lumdus, mit 20000
Bänden und 100000
Maravedis gestiftet, hat 34000Bände und 1600Handschriften', die Münze, das von
Murillo
gegründete und mit Meisterwerken von ihm geschmückte Hospital de la Caridad, die 1502 gegründete
Universität in einem
von Herrera im Renaissancestil erbauten Iesuiten- kollegium, mit philos., jurist. und mathem.-natur-
wissenschaftlicher
Fakultät (die medizinische befindet sich in
Cadiz),
[* 6] gegen 1400
Studenten und einer
Bibliothek von 62000
Bänden
und 796
Hand- schriften;
das Tcatro de San Francisco für große Opern, das Geburtshaus Murillos und ein Bronzc- ftanddild desselben vor dem Museum, das dem Herzog von Medinaceli gehörige prächtige Haus des Pilatus in maur.
Stil (15. Jahrh.), feruer ein arab. Stadtthor (Puerta del Perdon) und die zier- lichen Glockentürme (frühere Minarets).
Vereinigte Staaten von

* 7
Wasserleitung.Die röm. Wasserleitung [* 7] (Canos de Carmona) mit 410 Bogen [* 8] stammt teilweise von Julius Cäsar, kommt von Alcala-de-Guadaira und versorgt S. mit Trink- wasser.
Der Hafen ist an der Eisenbrücke Puente de Triana unterhalb der Eisenbahnbrücke, der Anlege- platz der ^eedampser neben dem Goldturm, von dem südöstlich der Paseo de Cristina zu dem dem Herzog von Montpcnsier gehörigen Palacio de San Telmo (1682) führt, das eine herrliche maur.
Facade und einen an Palmen, [* 9] Orangen und seltenen Pflanzen reichen Part' hat.
Hieran schließen sich am Strom die prachtvollen Promenaden Las Delicias. Gewerbe und Handel. S. hat Fabrikation von Tabak, [* 10] Hanfwaren, Seife, Fayence, [* 11] Leder und billigen Ledergalanteriewaren, Schokolade, Lakritzen, Schnupftabak (Spaniol von S.), Salpeter, Korken und Eeidenwaren;
dieser letzte Zweig ist sehr zurück- gegangen.
In der jenseitigen Vorstadt Triana (arab.Tharjanab) ist die große königl. Stückgießerei (und das Zigeunerviertel).
Handel und Schiffahrt sind zurückgegangen. S. war Sitz des Rates beider Indien und erhielt 1501 das Monopol des trans- atlantifchen Handels, das es 1720 an Cadiz verlor. Hier luden die Silberflotten ihre Schätze im Gold- turm ab.
Der Strom versandete, die Seeschiffe wur- den größer;
zwar kam nach erfolgter Kanalifation des Flusses neues Leben, doch bleibt die 100 km lange i^tromfahrt beschwerlich und teuer;
trotzdem ist S. das Handclscentrum Andalusiens.
Die Ausfuhr besteht in Wein, Ol (nach Nordfpanien), Oliven, frifch und eingelegt, Korkholz, Stöpfcl, Blei, [* 12] Blei- glanz, Kupfererz, Quecksilber (doch treten die Häfen von Malaga, [* 13] Alicante und Huelva mehr in Kon- kurrenz), im Küstenhandel Getreide, [* 14] Schafwolle, Seife und Droguen;