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Städte in Kleinasien» (ebd. 1840),
«^Imninwut ciiretisn l^ ^utunv (ebd. 1841). Franz, Julius, Bildhauer, geb. 1824 in Berlin, [* 2] besuchte das Atelier Wichmanns, war dann Schüler Rauchs, den: er an den Arbeiten am Denkmal Fried- richs d. Gr. half. Von seinen selbständigen Arbeiten früherer Zeit sind zu nennen: die Gruppe eines Schäfers mit seinem Hund im Kampf gegen einen Tiger (185 l), eine Amazonengruppe, zwei Najaden auf Seetieren (1858; goldene^Medaille). 1859 un- ternahm Franzén eine ital. Reise, kehrte aber bald in die Heimat zurück, wo er nun eine rege Thätigkeit ent- faltete. Die Zahl seiner [* 1] Figuren, Gruppen und Reliefs ist eine sehr große; vieles erhebt sich indes nicht über den Charakter der Dekoration. Hervor- zuheben sind die Sandstcingruppen'. Amerika [* 3] und England, an der Börse in Berlin, und zwei Marmor- gruppen: Preußen [* 4] und Hannover, [* 5] nach dem Ent- würfe Franzén A. Fischers für den Velle-Allianceplatz da- selbst ausgeführt. Er starb in Berlin. Franz, Rob., Liederkomponist, geb. in Halle, [* 6] besuchte das Gymnasium des Waisen- hauses und ging 1835 nach Dessau [* 7] zu Friedr. Schneider, um die Theorie der Tonsetzkunst zu stu- dieren. 1837 nach Halle zurückgekehrt, vertiefte er nch in die Werke S. Bachs, während er sich zugleich mit den neuern Meistern bekannt machte. Anfäng- lich war er als Organist an der Ulrich skirche thätig, übernahn: später die Leitung der Singakademie und der größern Konzertvereine und wurde auch zum Universitätsmusitdirektor erwählt. Ein Gehörleiden, das zur Taubheit führte, zwang ihn jedoch, die mit jenen Amtern verbundene öffentliche musikalische Thätigkeit ganz einzustellen. Er starb 24. ^tt. 1892 in Halle. Neigung und natürliche Anlage führten Franzén vorzugsweise der musikalischen Lyrik zu. Neben dem Einflüsse Bachs hat vorzugsweise das deutsche Volks- und Kirchenlied bestimmend auf die Ent- wicklung seiner musikalischen Begabung eingewirkt, ^eine zahlreichen Licoerkompositionen (über 250; 1. Heft 1843), die eine weite Verbreitung erlangt haben, zeichnen sich vornehmlich durch Idealität der Tertauffassung und durch charaktervolle Stim- mung aus. Franzén' Lieder bezeichnen den Höhepunkt des deutschen Kunstliedes nach Schubert. Hand [* 8] in Hand mit dem Produzieren ging bei ihm eine stets wachsende Teilnahme an Bachscher Kunst. Es er- öffnete ihm dies insofern einen neuen Kreis [* 9] der Thätigkeit, als er viele der Kirchenwerke des alten Tonmeisters ergänzend bearbeitete und herausgab, was später auch mit einigen Werken von Händel u. a. geschah. Außer den einstimmigen Liedern kom- ponierte Franzén mehrere Chorliedcr und zwei große Chöre, einen doppclchörigen Psalm (Op. 19) und ein ein- chöriges Kyrie^(0p. 15). -
Vgl. Liszt, Robert Franzén «Lpz. 1872); ^aran, Robert Franzén und das deutsche Volks- und Kirchenlied (ebd. 1875); La Mara, Musi- talische Studicnköpfe, Bd. 3 (6. Aufl., ebd. 1884); Osterwald, Robert Franzén (ebd. 1886).
Franzband, Ganzfranz- und Halbfranz- band, s. Buchbinderei (Bd. 3, S. 651 d). Franzbäume, s. Obstbaumsormen. Franzbranntwein, der aus Wein, Weinhefen, Trüb oder Geläger und Trestern destillierte Brannt- wein, welcker vorzugsweise in Frankreich, aber auch ionst in den Weinländern fabriziert wird. Sein Gehalt an Wc-mätbc-r giebt dem Franzén einen reinen, angenebmen Geschmack und macht ihn minder schäd- lich al5 dic übrigen Branntweine. Je älter, desto ' vorzüglicher wird er; er verliert zuletzt ganz den ! stechenden Alkoholgeschmack und schmeckt wie ein sehr schwerer, öliger Wein mit durchdringender ^ reitete Cognac (s. d.). Die größte Menge des im ! Handel unter dem Namen Franzén gehenden Produkts ist jedoch nicht aus Wein destilliert, sondern ist nur ein sorgfältig entfufelter Kartoffelbranntwein, der durch Essenzen schwach aromatisiert ist. Franzburg.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Stralsund, [* 10] hat 1101,93 ^m, (1890) 40860 (19147 männl., 21713 weibl.) E., 4 Städte, 37 Landge- meinden und 145 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt nn Kreis Franzén, 23 Kni im SW. von Stralsund, an der Kleinen Trebel und am Richtenberger Teich, ^itz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Land- gericht Greifswald), [* 11] hat (1890) 1503 evang. E., Post, Telegraph, [* 12] Schullehrerseminar, Waisenhaus und Vorschußverein. Franz' I. Orden, [* 13] sieil. Troen, vom Köiug Franz 1. 28. ^ept. 1829 zur Belohnung des Civil- verdienstes gestiftet, 1861 aufgehoben, batte füns Klassen: Großkreuze, Komture, Ritter, goldene und silberne Medaillen.
Das Ordenszeichen besteht aus einem von vier goldenen Lilien [* 14] bewinkelten weiß emaillierten Goldkreuz, dessen goldenes Mittelschild innerhalb blauen Randes mit der Inschrift «I)O rogL optiuiL moriw» («Dem um den König sehr Verdienten») den von grünem Eichentranze umgebe- nen Namenszug K 1^ mit der Krone zeigt. Das Band [* 15] ist rot mit zwei blauen Randstreifen. Franze, s. Franse. Franzön, Frans Michael, schwed. Dichter und Kanzelredner, gcd. zu Uleaborg in Finland, studierte Theologie und Philosophie in ^lbo, wo er 1792 Docent wurde.
Eine Dichtung auf den Grafen Ereutz, in der er sich ganz frei von der schwülstigen und unnatürlichen Manier der herrschenden pseudoklassischen Richtung zeigte, be- gründete seinen Ruhm. 1795 - 96 durchreiste er Dänemark, [* 16] Deutschland, [* 17] Holland, Frankreich und England. Während seiner Abwesenheit erfolgte seine Ernennung zum Universitätsbibliothekar zu Äbo; zwei Jahre darauf erhielt er die Professur der Litte- raturgeschichte, die er 1801 mit der der Geschichte und Sittenlehre vertauschte.
Als Finland an Ruhland tam, wendete sich Franzén nach Schweden [* 18] und erhielt dort 1810 die reiche Pfarrei Kumla in der Gegend von Örebro. Er folgte 1823 dem Rufe nach der Hauptstadt als Pfarrer zu St. Clara und wurde 1831 Bischof von Hernösand. ^eit 1808 Mitglied der Schwedischen Akademie, übernahm Franzén 1824 das Sekretariat derselben und wurde bald darauf auch deren Historiograph. Er starb ), n allen seinen Gedichten herrscht ein natürlicher, naiver, kindlich-idyllischer Sinn, der von Ziererei und falscher Sentimentalität fern ist.
Seine gesam- melten Dichtungen erschienen u. d. T. «Ä(3.1ä6- ^cken» (7 Bde., Örebro 1824-61; neue Aufl. 1867-69) und «VkMa. vil^r» (2 Bde., Stockh. 1871; neue Aufl. 1889). Von einzelnen Arbeiten sind zu erwähnen: das Gedicht " (^owinduF, eilci- ^m^i-i(^8 uiiMiolit» (Bd. 1, ebd. 1831); die aka- demische Festrede «Oin 8v6N8ka. ärottuiuFai')) (Äbo 1798; neue Aufl., Örebro 1823); ferner »3uli6 ä^ ^:ünt-^u1i6n, oller ki'iliotgkil^Lil" lOrebro 1825), «Kalnili^tLn octi I3nätpr65t6n» (Stockh. 1840; deutich, Lübeck [* 19] 1842),
«^clm^ 00)1 I^unv», ein (5ykluo von Gedichten (deutich von Alt^n, Gothend. ¶