Franz
Spanien und Portugal

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Spanien. I.
de'
Medici,
Großherzog von
Toscana, geb. erhielt von seinem
Vater
Cosimo I.
schon 1564 die Leitung der
Regierungsgeschäfte, nahm aber erst nach dessen
Tod auch den
Titel
Großherzog an, als welcher er 1576 auch
von
Österreich
[* 2] anerkannt wurde.
An
Talent seinem
Vater weit nachstehend, überbot er ihn nur in seinen üblen Eigenschaften.
Der
Übermut des
von ihm begünstigten
Adels, Käuflichkeit und Gewaltthätigkeit des
Beamtentums, der
Verfall des öffentlichen
Anstands und der öffentlichen Sicherheit nahmen unter ihm rasch zu. Übel angesehen von den ital.
Staaten wegen seiner Vorrangsansprüche, verdarb er es mit
Frankreich und
Katharina de' Medici durch seine Hinneigung zu
Spanien.
[* 3]
Dagegen verstand er es, sich bedeutende Einkünfte durch Handelsgeschäfte,
durch
Spielbanken, die er in
Rom und
[* 4]
Venedig
[* 5] hielt, und durch rücksichtslose
Besteuerung seiner
Unterthanen zu verschaffen.
Außer den Naturwissenschaften,
in denen er umfangreiche Kenntnisse besaß, pflegte er namentlich die Kunst.
Da sein rechtmäßiger
Erbe von der Schwester
Kaiser Maximilians II.
, der Erzherzogin Johanna, Filippo (geb. 1578),
schon 1583 gestorben war, folgte ihm nach seinem plötzlichen
Tod, sein
Bruder Ferdinand I.
(s. d.) de' Medici.
Seine zweite Gattin war
Bianca Cappello (s. d.). Seine Tochter Maria de' Medici heiratete
Heinrich IV. von
Frankreich.