Titel
Dänemark
,
Dänemark

* 2
Dänemark.
[* 2] dän. Danmark, das kleinste unter den drei nordischen
(skandinavischen)
Reichen, zerfällt in das Hauptland, das eigentliche Königreich Dänemark
, und in die Nebenländer. Das Hauptland
umfaßt die Halbinsel Jütland, die Inselgruppen, zwischen
Kattegat und Ostsee, Jütland und Schonen und die
Insel
Bornholm,
zusammen mit einem Flächeninhalt von 38318,8 qkm. Nebenländer sind:
1) die Färöer (s. d.) mit 1333 qkm;
2)
Island
[* 3] (s. d.) mit 104785 qkm;
3) Grönland (s. d.), wo sich in den gletscherfreien Gebieten längs der Westküste bis zu 73° nördl. Br. hinauf eine Anzahl Niederlassungen findet, zusammen mit 88100 qkm;
4) die drei westind.
Inseln St.
Croix (218,33 qkm), St.
Thomas (86,17 qkm) und St.
Jean (54,4 qkm). Die ganze
Monarchie hat somit einen Gesamtflächenraum von 232896,7 qkm. (Hierzu eine Karte:
Dänemark
und Südschweden.)
Küsten und Oberflächengestaltung. Das Hauptland breitet sich zwischen 54° 34' (Gjedserodde, Südspitze von Falster) und 57° 45' (Skagen, Nordspitze von Jütland) nördl. Br. und zwischen 8° 5' (Blaavandshuk an der Westküste von Jütland) und 15° 10' (Ertholmene bei Bornholm) östl. L. von Greenwich aus und gehört, mit Ausnahme von Bornholm, dem nordgeman. Tiefland an. Die Hauptmasse des der Cimbrischen Halbinsel östlich anliegenden Archipels gliedert sich (von dem geologisch der Skandinavischen Halbinsel sich anschließenden Bornholm abgesehen) in zwei Gruppen, eine östliche mit Seeland, Möen und dem südlich vorliegenden Inselpaare Laaland und Falster und eine westliche, welche aus Fünen mit den kleinern Eilanden Taasinge, Langeland und Aerö besteht.
Schweden und Norwegen

* 4
Schweden.Samsö wird zu Seeland, Anholt und Laesö hingegen zu Jütland (s. d.), dem kontinentalen Teile D.s, gerechnet. Die trennenden Meeresstraßen sind der Sund gegen Schweden, [* 4] der Große und der Kleine Belt. Wie die größern Inseln, insbesondere Seeland, sich in ihren nördl. Teilen mehr oder minder tief zerbuchtet zeigen (Isefjord auf Seeland, Odensefjord auf Fünen), so wird auch die Ostküste Jütlands durch eine Reihe tief eingreifender Fjorde zerschnitten, sodaß kein Ort des Staates mehr als 60 km von der Küste entfernt liegt.
Die bedeutendsten Einschnitte sind die Fjorde von Kolding, Veile, Horsens, Randers und Mariager (33 km); der nördlichste und tiefste von allen, der Limfjord (s. d.), schneidet seit seinem Durchbruche nach der Nordsee (1825) die Nordspitze des jütischen Festlandes inselartig ab. Die Nordseeküste Jütlands, durch Dünen gegen das Andringen des Meers geschützt, besitzt weder eigentliche Fjorde noch nördlich von Esbjerg Häfen. Auf der 338 km langen Strecke vom Skagen bis zum Blaavandshuk gelangt man nur mittels zweier Einfahrten, des Thyborönkanals (zum Limfjord) und des Nymindegab (zum Ringkjöbingfjord) durch den Dünensaum in haffartige Salzwasserbecken. Im S. des Blaavandshuk zeigt jedoch die jütische Küste dieselbe Zerstörung und Wattenbildung, die der sich südwärts anschließenden Westküste Schleswig-Holsteins eigen ist. Ungünstig ist die geringe Tiefe vieler Buchten.
Die Oberfläche ist ziemlich einförmig gestaltet. Eine Erhebung von 30 m des zum größten Teil wellenförmigen Bodens erscheint schon als ansehnliche Höhe. 90 m werden noch öfters erreicht; die höchsten Punkte bilden der Gyldenlöves Höj (126 m) im Amte Sorö auf Seeland; im östl. Teil von Möen der Kongsbjerg (142 m) und der Aborrebjerg (141 m). Die Insel Falster ist flach; nur im N. erhebt sich der Bavnehöj zu 43,5 m. Laaland erreicht kaum 30 m Höhe. Auf Fünen liegt das höhere Land im W. und S., wo sich der Fröbjerg zu 131 m, der Trebjerg zu 128 m erheben.
Schleswig-Holstein

* 5
Schleswig-Holstein.Langeland besteht aus einer Reihe abgesonderter Hügel, unter denen der 46 m hohe Skövlebjerg der höchste. Auf der Halbinsel Jütland sind die Unebenheiten bedeutender; die Hügel hängen mehr zusammen, die Thalstriche sind länger. Dies zeigt sich besonders in dem vom Limfjord südwärts herab (auch durch Schleswig-Holstein [* 5] bis zur Elbe) laufenden Landrücken, der Jütland in eine westl. und östl. Abdachung scheidet, von denen die erste die ausgedehntere ist.
Dänemark (Klima, Pflan

* 7
Seite 54.763.Von diesem Landrücken zweigen eine Menge Seitenäste ab. Einem solchen Seitenaste gehört der höchste Gipfel D.s an, der Eiers-Bavnehöj mit 172 m. Der jütische Landrücken bildet zugleich die Wasserscheide zwischen Kattegat und Nordsee. Dem Kattegat flieht bei Randers die 150 km lange Guden-Aa, der bedeutendste aller dän. Flüsse, [* 6] zu. In die Nordsee mündet die Ribe-Aa, die Konge-Aa oder Königsau, die 68 km lange Varde-Aa, die 75 km lange Lönborg-Aa oder Skjern-Aa und die 83 km lange Stor-Aa. Die Slive-Aa (60 km) wendet sich zum ¶
mehr
Limfjord. Auf Seeland verdient nur die Sus-Aa oder Näsby-Aa (82 qkm), auf Fünen die Odense-Aa (60 km) den Namen eines Flusses. Kleine Binnenseen sind zahlreich vorhanden, doch haben nur wenige größere Tiefe. Im NO. von Seeland sind der Arresee, Esromsee und Furesee, im W. derselben Insel der Tissee, in Jütland die prächtigen Seen zwischen Skanderborg und Silkeborg hervorzuheben.
Mit der Gestaltung nach Umriß und Oderfläche harmoniert auch die geognostische Beschaffenheit des Bodens. Jütland und die Inseln ruhen zum Teil auf einer Grundlage von Kreide, [* 8] welche namentlich in einem von NW. bis SO. streichenden Gürtel [* 9] an das Tageslicht tritt. So auf der Insel Möen (Möens Klint), auf Seeland (Stevns Klint, Faxe), am Limfjord in Jütland und an andern Punkten. Daran schließt sich im W. die Braunkohlenformation: Glimmerthon und Sand mit Braunkohlen, aber nur stellenweise als Oberflächenbildung.
Diluvium

* 10
Diluvium.Diese Unterlage wird bedeckt vom Diluvium, [* 10] und zwar herrscht auf den Inseln und an der Ostküste der Halbinsel der Geschiebethon (alte Grundmoräne des skandinav. Inlandseises) vor und bildet ein wellenförmiges, sehr fruchtbares Land, mit Weizenkultur und herrlichen Buchenwaldungen. Weiter westlich auf dem Höhenrücken von Jütland folgt der Geschiebesand (alte Endmoräne), zum Teil in hügeliger Gestalt, teilweise mit Heide bewachsen und von Resten alter Eichen bestanden, nicht unfruchtbar, doch nur mehr für Buchweizen, Roggen und Hafer [* 11] geeignet.
Westlich lehnt sich die flache, unfruchtbare Ahlheide an, die jütländ. Steppe (steinfreier Sand und Ahl), nur hin und wieder von Mooren, Sümpfen und Brüchen unterbrochen und mit einzelnen Nadelholzpflanzungen besetzt. An der Westküste zieht sich die Region des Flugsandes hin, mit Dünen von 10 bis 30 m Höhe, die jedoch durch Ausbreitung von Sandgräsern und Bewaldung befestigt sind. Am südl. Teile der Westküste beginnt die Bildung der Marsch; doch hat man hier noch nirgends Eindeichungen versucht.
Wetter (Wetterkarten u

* 14
Wetter.Klima, [* 12] Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima ist im allgemeinen oceanisch, aber die Lage des Landes zwischen Meer (im Westen) und Festland (im Osten) bewirkt, daß das Land bald von W., bald von O. beeinflußt wird. Südwestl. Winde [* 13] sind vorherrschend, im April und Mai sind östl. Winde ebenso häufig. Die jährliche Mittelwärme liegt zwischen 6 ½ und 8 ½° C., die Mittelwärme des Winters zwischen -½° und +1 ½° (am wärmsten ist die Nordseeküste und Langeland, am kältesten das innere und nördl. Jütland), die des Sommers zwischen 14 und 16 ½° (am wärmsten sind Langeland und Laaland, am kältesten das Innere von Jütland). Die jährliche Regenmenge beträgt 45-75 cm; am größten längs der Nordseeküste, in Südfünen und Südseeland, am kleinsten (unter 50 cm) im NO. von Fünen und NW. von Seeland. Der Frühling ist regenarm, der Herbst regenreich und das Wetter [* 14] im ganzen unbeständig und windig. In Kopenhagen [* 15] ist die mittlere Wintertemperatur 0°, die Sommertemperatur 15 ¾° C. - Die Pflanzenwelt ist verhältnismäßig reich, und von O. gegen W. sind drei verschiedene Vegetationsgürtel vorhanden: Wald-, Heide- und Dünenvegetation.
In Schutz nehmen - Ins

* 16
Insekten.
Der Waldgürtel, d. h. der Teil des Landes, wo Wald überhaupt auftritt, abgesehen von Heide-
und Dünenpflanzungen, umschließt
die Inseln sowie Ostjütland, aber das einst so waldreiche Land (Dänemark
bedeutet Dänenwald) hat jetzt nur 5 Proz.
der Oberfläche mit Wald bewachsen. Wie die Moore beweisen, war in alten Zeiten die Kiefer vorherrschend,
später die Eiche, und jetzt ist die Buche Hauptbestandteil der Wälder, obschon Eiche und stellenweise Birke recht häufig sind.
Die mitteleurop. Getreidearten und Obstsorten gedeihen vorzüglich, und Kartoffeln, Erbsen, Rüben und verschiedene Gemüsepflanzen
werden allgemein angebaut. - Die Fauna von Dänemark
ist eine verarmte norddeutsche und enthält,
abgesehen von einigen Insekten,
[* 16] besonders Käferarten, keine nichtdeutschen Formen, da bei dem Mangel an Gebirgen hochnordische
noch nicht vorkommen. Die Tierwelt des Meers wird am Nordende reicher als an der schleswig-holstein. Küste. Seit 1825, seit
dem Durchbruch nach der Nordsee, haben sich im Limfjord zahlreiche Austern angesiedelt.
Bevölkerung.
[* 17] Die ortsanwesende Bevölkerung betrug im eigentlichen Königreich 2172
380 (1059157 männl., 1
113
223
weibl.) E., i. 57 E. auf 1 qkm.
Die Zunahme, an der hauptsächlich die Städte beteiligt sind, gegen 1880 (1969039 E.) beträgt 10,32 Proz. und
ist gegen die frühern Jahrzehnte erheblich zurückgegangen, wie folgende Tabelle (mit den vorläufigen Ergebnissen für 1890)
zeigt:
Distrikte | 1840 | 1860 | 1880 | 1890 | Zunahme in Proz. von 1841-60 | von 1861-80 | von 1881-90 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Kopenhagen | 120![]() |
155![]() |
234![]() |
312![]() |
28,41 | 50,73 | 33,01 |
Übrige Städte auf den Inseln | 80![]() |
113![]() |
141![]() |
170![]() |
40,73 | 24,88 | 20,58 |
Städte auf Jütland | 59![]() |
92![]() |
139![]() |
179![]() |
54,08 | 50,82 | 28,49 |
Landkreise auf den Inseln | 542![]() |
639![]() |
723![]() |
746![]() |
17,93 | 13,20 | 3,12 |
Landkreise auf Jütland | 485![]() |
607![]() |
729![]() |
762![]() |
25,28 | 19,97 | 4,69 |
Dänemark | 1![]() ![]() |
1![]() ![]() |
1![]() ![]() |
2![]() ![]() |
24,76 | 23,05 | 10,32 |
Am schwächsten ist die Westküste Jütlands, am stärksten Arö bevölkert;
die Inselämter hatten 70, Jütland 37 E. auf 1 qkm. Unter den 69 Städten ist nur Kopenhagen (312859 E.) bedeutend;
dann kommt Aarhus [* 18] (33308), Odense [* 19] (30277), Aalborg (19503 E.);
5 Städte haben zwischen 20000 und 10000, 5 zwischen 10000 und 8000, 47 zwischen 7000 und 5000, 9 unter 1500 E.
Zu der Einwohnerzahl des eigentlichen Dänemark
kommt noch diejenige der Nebenländer, nämlich
Färöer (17 bewohnte Inseln) mit 12955 E., i. 9,7 E. auf 1 qkm, Island mit (1890) 70927 E., 0,7 E. auf 1 qkm, Grönland (gletscherloses
Gebiet) mit 10516 E., 0,1 E. auf 1 qkm, und endlich die drei westind. Inseln St. Croix (19783 E.), St.
Thomas (12019) und St. John (984) mit 32786 E., sodaß die ganze Monarchie 2299
564 E. zählt, i. 10 E.
auf 1 qkm.
Dänemark (Landwirtscha

* 20
Seite 54.764. Dem Religionsbekenntnis nach waren (1890) 2149
153 Lutherische, 1252 Reformierte, 3685 Katholiken, 4556 Baptisten, 2301 Methodisten, 2609
¶
mehr
Irvingianer, 941 Mormonen, 4080 Israeliten, 2560 ohne oder unbekannter Konfession.
Nach dem Geburtslande zerfiel die Bevölkerung (1880) in 1904
750 in
Dänemark
und 64289 auswärts Geborene. Von letztern
kamen auf Island 535, Grönland 212, Färöer 225, Dänisch-Westindien 334, Deutschland
[* 21] 33152 (davon auf Schleswig
[* 22] 22007), Schweden
24118, Norwegen 2823, England 454, Rußland 384, Österreich
[* 23] 182, Frankreich 138. 1890 wurden 2097
060 Dänen, 33802 Schweden, 31107 Deutsche,
[* 24] 3385 Norweger
gezählt.
Dem Beruf nach waren am
Berufsarten | Zusammen | Männlich | Weiblich |
---|---|---|---|
Gelehrte, Beamte u. s. w. | 162![]() |
78![]() |
83![]() |
Pensionäre | 57![]() |
19![]() |
38![]() |
Rentner | 34![]() |
9489 | 25![]() |
Ackerbau | 882![]() |
445![]() |
436![]() |
Marine | 58![]() |
30![]() |
28![]() |
Industrie | 534![]() |
268![]() |
266![]() |
Handel | 189![]() |
90![]() |
98![]() |
Tagelöhner | 162![]() |
80![]() |
82![]() |
Kommissionäre | 7320 | 3551 | 3769 |
Dienstboten ohne Stellung | 5976 | 2375 | 3601 |
Ohne Berufsangabe | 31![]() |
9456 | 21![]() |
In Krankenanstalten und von Unterstützung lebend | 42![]() |
18![]() |
23![]() |
In Strafanstalten | 1822 | 1493 | 329 |
Zusammen | 2![]() ![]() |
1![]() ![]() |
1![]() ![]() |
Die Bevölkerungsbewegung zeigt folgendes Bild:
Im Jahre | Eheschließungen | Geburten einschließl. Totgeborene | Todesfälle einschließl. Totgeborene | Überschuß |
---|---|---|---|---|
1885 | 15![]() |
69![]() |
39![]() |
30![]() |
1887 | 14![]() |
69![]() |
40![]() |
28![]() |
1889 | 15![]() |
69![]() |
41![]() |
27![]() |
1890 | 14![]() |
68![]() |
43![]() |
24![]() |
1891 | 14![]() |
69![]() |
45![]() |
23![]() |
Die Auswanderung betrug im Jahrzehnte 1881-90: 91615 und zwar 1881: 7985, 1882: 11614, 1883: 8375, 1884: 6307, 1885: 4346, 1886: 6263, 1887: 8801, 1888: 8659, 1889: 8967, 1890: 10298, 1891: 10382, 1892: 10422. Fast sämtliche Auswanderer gingen nach den Vereinigten Staaten [* 25] von Amerika. [* 26]
Gerste (Varietäten der

* 27
Gerste. Landwirtschaft und Industrie. Von der Bodenfläche sind 80 Proz. produktiv (34 Proz.
Äcker, 41 Proz. Wiesen und Weiden, 5 Proz. Waldungen). Von 1000 E. leben 469 ausschließlich von
der Landwirtschaft, die auch in den kleinern Städten den wichtigsten Erwerbszweig bildet. Eine Mittelernte ergiebt 1,68 Mill.
hl Weizen, 5,50 Mill. hl Roggen, 7,47 Mill. hl Gerste
[* 27] und 10,1 Mill. hl Hafer. Auch der Viehstand ist sehr bedeutend; 1888 waren 375533
Pferde,
[* 28] 1
459
527 Stück Rindvieh, 1
225
196 Schafe,
[* 29] 13405 Ziegen und 770
785 Schweine
[* 30] vorhanden. 1890 wurden 16217 Pferde, 139
522
Stück Rindvieh, 72171 Ziegen und Schafe sowie 111
028 Schweine ausgeführt.
Brennereien bestanden 113 (1891 nur 97 mit einer Produktion von 32,9 Mill. Pott.); Zuckerfabriken nur 6. Die übrige Industrie
ist nur in Kopenhagen (s. d.) von Wichtigkeit, doch ist besonders
infolge der Entstehung von Industrieschulen ein Fortschritt bemerkbar. Sie beschäftigt (1890) 200739 Arbeiter, darunter sind 77516 männl.,
25877 weibl.
Selbständige und 82483 männl., 14863 weibl. Gehilfen. Die Fischerei
[* 31] beschäftigt nur 1 Proz. der Bewohner und ist nur für
einige Distrikte (Skagen und am Limfjord) wichtig. Der größte Kalkbruch liegt bei Faxö auf Seeland.
Handel. Unter den zahlreichen Häfen ist der von Kopenhagen der beste, viele sind zu falch für den Verkehr größerer Schiffe; [* 32] fast gänzlich fehlen sie an der Westküste Jütlands. Nach der Verteilung von Ein- und Ausfuhr auf die verschiedenen Produktionsgruppen entfielen 1889 in Prozenten auf:
Ackerbau | Viehzucht | Fischerei | Forstwirtschaft | Bergbau | Industrie | |
---|---|---|---|---|---|---|
Einfuhr | 31,4 | 11,1 | 2,6 | 7,2 | 12,9 | 34,8 |
Ausfuhr | 10,4 | 80,8 | 3,4 | - | - | 5,4 |
Der Wert der wichtigsten Artikel betrug 1890 in Mill. Kronen [* 33] (= 1,12 M.):
Waren | Einfuhr | Ausfuhr |
---|---|---|
Kolonialwaren | 25,57 | 7,10 |
Getränke | 4,22 | 1,59 |
Tiere | 5,3 | 44,16 |
Schweinefleisch, Butter, Eier, Speck und Schmalz | 23,86 | 112,31 |
Getreide | 31,13 | 14,53 |
Kohlen | 22,51 | 2,23 |
Textilwaren | 38,48 | 4,94 |
Holz und Holzwaren | 18,74 | 2,99 |
Metalle und Metallwaren | 28,79 | 5,13 |
Großbritannien

* 34
Großbritannien.Der Gesamtwert der Einfuhr betrug 1887: 250,69, 1890: 307, 1891: 334,61, 1892: 324,6 Mill. Kronen; die Ausfuhr in denselben Jahren 183,10, 233,83, 249,03 und 252,3 Mill. Kronen. Von den fremden Ländern sind vor allem Deutschland und Großbritannien, [* 34] dann Schweden und Norwegen, Rußland und die Vereinigten Staaten (letztere beiden vornehmlich in der Einfuhr) beteiligt; im einzelnen zeigt der Außenhandel 1891 ohne Edelmetalle folgendes Bild (Werte in Mill. Kronen):
Staaten | Einfuhr | Ausfuhr |
---|---|---|
Deutschland | 110,69 | 68,03 |
Großbritannien | 69,03 | 132,13 |
Schweden und Norwegen | 52,80 | 31,82 |
Rußland | 35,74 | 2,72 |
Vereinigte Staaten v. Amerika | 19,43 | 2,25 |
Niederlande | 7,6 | 0,50 |
Frankreich | 9,3 | 2,37 |
Belgien | 6,7 | 1,32 |
Dänische Kolonien | 3,57 | 4,40 |
Den Geldverkehr vermittelt großenteils die Nationalbank in Kopenhagen. Kopenhagen und viele Provinzialstädte sind auch Sitz mehrerer Privatbanken. Als Münzeinheit gilt seit Einführung des mit Schweden und Norwegen gemeinsamen Münzsystems (1875) die Krone (à 1 1/8 Reichsmark), welche in 100 Öre geteilt wird. Ältere Münzeinheit war der Rigsbankdaler (= 2 Kronen) zu 6 Mark zu je 16 Schilling. Maß und Gewicht sind metrisch.
Verkehrswesen, über die Eisenbahnen s. Dänische Eisenbahnen.
Post und Telegraph.
[* 35] Die 803 Postanstalten beförderten (1891) 46,596 Mill. Briefe, 2,947 Mill. Postkarten,
56,478 Mill. Drucksachen und Warenproben und 2,297 Mill. Wertbriefe und Postanweisungen im Werte von 403,908 Mill. Frs. Die
Einnahme betrug 7649
354 Frs., die Ausgabe 7
541
958 Frs. 1892 waren 4603 km Telegraphenlinien (12892 km Drähte) und 385 Stationen,
¶