Alt
(ital. alto
und contralto; frz. haute-contre),
vom lat. altus
,
d. i. hoch, hieß ursprünglich, nämlich vor Einführung des
Soprans, die höhere, über den
Tenor hinausgehende
Männerstimme, auch Falsetto (s. Falsett) genannt, bedeutet aber jetzt umgekehrt
die tiefere
Stimme bei Frauen und
Knaben. Der Alt
ist nach dieser modernen Bezeichnung die zweite der vier Hauptklassen der
menschlichen
Stimme und kommt, wie jede der drei übrigen, in verschiedenen Abstufungen vor.
Grenzen der Hörbarkeit
![Bild 58.307: Grenzen der Hörbarkeit - Grenzfälschung [unkorrigiert] Bild 58.307: Grenzen der Hörbarkeit - Grenzfälschung [unkorrigiert]](/meyers/thumb/58/58_0307.jpeg)
* 2
Grenzen.
Man unterscheidet hauptsächlich einen tiefern und höhern Alt.
Der
Umfang des erstern reicht ungefähr vom
kleinen f bis zum zweigestrichenen f (s.
Eingestrichen), während die Grenzen
[* 2] des letztern um einen bis zwei
Töne höher zu
setzen sind. Dem
Umfange nach fällt der höhere Alt
mit dem
Mezzosopran zusammen, und beide
Stimmen werden oft miteinander verwechselt,
sind aber durch die natürliche
Struktur der
Stimme, das Registerverhältnis, leicht zu unterscheiden.
Der Alt
besteht aus zwei
Registern (s.
Stimme), deren Scheide ungefähr beim eingestrichenen h, beim Knabenalt
meist einige
Stufen tiefer liegt. - In der Tonsatzlehre, vorzugsweise im vierstimmigen
Satze, nennt man Alt
die zweite
Oberstimme. In der
Instrumentalmusik werden die
Instrumente, die die zweite
Oberstimme vertreten, durch das vorgesetzte «Alt»
bezeichnet, z. B. Alt
viole, Altposaune u. s. w.
Altschlüssel oder
Altzeichen heißt die dem
Umfange des Alt
entsprechende Anwendung
des C-Schlüssels auf der dritten Linie des Notensystems.