die für
Ausstellung von
Quittungen gezahlte
Verkehrssteuer (s. d.), welche auf dem Weg der Stempelung,
insbesondere durch Stempelmarken (daher auch Quittungsstempel), die der Pflichtige kauft, aufklebt und kassiert, erhoben
wird. Der Eingang der Quittungssteuer läßt sich nur durch Androhung von
Strafenim Fall der
Entdeckung, zumal bei Inanspruchnahme
gerichtlicher
Hilfe, sicherstellen. Im übrigen ist die
Kontrolle eine sehr schwierige, der
Reiz zu
Hinterziehungen deswegen,
besonders wenn die
Steuer hoch bemessen ist, sehr groß.
Infolgedessen muß man sich mit einem mäßigen
Satz begnügen, der in gleicher
Höhe alle Beträge von
einem gewissen
Satz ab trifft (in
Frankreich seit 1871: 10
Cent. von 1
Frank und mehr, in
England seit 1853: 1
Penny von
Quittungen
über 1 Pfd. Sterl. übersteigende Beträge). Der in
Deutschland
[* 2] 1881 angestellte
Versuch, eine Quittungssteuer einzuführen, welche alle 20 Mk.
übersteigenden Beträge treffen sollte, ist gescheitert, indem man außer den genannten Übelständen
der Quittungssteuer auch gegen dieselbe geltend machte, daß sie die
Zahlungen ohne
Ausstellung von
Quittungen begünstige.
altes, einst sehr mächtiges, noch jetzt bestehendes Adelsgeschlecht wendischer Abstammung in der
MarkBrandenburg,
[* 3] benannt nach dem Dorf Quitzow bei
Perleberg
[* 4] in der
Priegnitz. In der Zeit der innern Wirren unter der wittelsbachischen
und luxemburgischen Herrschaft im 14. Jahrh. gelangten die Quitzows zu großer Macht und betrieben
das Fehdewesen und den
Straßenraub im großen. Die
Söhne des
Ritters Kuno auf Quitzhöfel,Dietrich von Quitzow, der auf
Friesack
saß, und sein jüngerer
Bruder,
Hans aufPlaue, waren der
Schrecken der
Bürger und
Bauern, führten mit benachbarten
Fürsten auf eigne
FaustKrieg, zerstörten 1402 Straußberg, wurden zwar von den Städtern geschlagen, aber von
Jobst von
Mähren
[* 5] immer geschützt.
ordnungslose Zusammenstellung verschiedener Gegenstände, namentlich ein Gemälde, in welchem die heterogensten
Dinge zu einem malerischen Ganzen scherzhafter
Gattung zusammengestellt sind; ein aus 13 verschiedenen
Touren zusammengesetztes
Kartenspiel, besonders in studentischen
Kreisen beliebt; in der
Musik s. v. w.
Potpourri, eine Aneinanderreihung
von Bruchstücken verschiedenartiger bekannter
Kompositionen mit humoristischer
Tendenz. Im 16.-17. Jahrh. nannte man Quodlibet (auch
Messanza, Mistichanza) eine scherzhafte kontrapunktische
Verkoppelung verschiedener
Melodien, Naturlaute etc., ein buntes Durcheinander,
wie in Jannequins
»Schlacht«, »Hasenjagd«, »Weiberklatsch«
und ähnlichen
Stücken von Gombert,
MatthiasHermann u. a.
»was dem
Jupiter erlaubt ist, ist darum noch nicht dem
Ochsen erlaubt«, d. h.
die
Handlungen finden in Ansehung ihres
Urhebers verschiedene Beurteilung.
deusperderevult,priusdementat (lat.), »wen
Gott verderben will, den verblendet er zuvor«, die lateinische
Übertragung eines schon bei verschiedenen griech. Schriftstellern
vorkommenden
Ausspruchs.
»euch werd'
ich -!«, berühmte Aposiopese, und zwar Drohruf des
Neptun bei Vergil (Aen., I, 135),
mit welchem jener den
Winden,
[* 10] die ohne seinen
Willen gestürmt hatten,
Ruhe gebietet.
Quotidianfieber, täglich eintretende
Wechselfieber. ^[= (kaltes Fieber, Malaria, Febris intermittens), Fieber, bei welchem in mehr oder weniger regelmäßig ...]
sprichwörtlicher
Ausdruck nach den Anfangsworten von
Ciceros erster Catilinarischer
Rede, wo es heißt: Quousque tandem,Catilina, abutere patientia nostra? (»Wie lange noch,
Catilina, willst du unsre
Geduld mißbrauchen?«).
etGai., bei naturwissenschaftl.
NamenAbkürzung für J. R. C. Quoy (gest. 1869) und J. P. Gaimard (gest.
1858), welche 1819 die Expeditionen vonFreycinet und d'Urville begleiteten und ihre große zoologische
Ausbeute beschrieben.
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