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und der Naturwissenschaften iin Altertum», von Günther, Müncb.
1894) und ein Lehrbuch: «Ge- schichte dcr Philosophie» (Freib. i. Br. 1892);
ferner «Geschichte und Naturwisscnschaft» (Nektoratsrede,
Straßb. 1891). Windelboden, Windel decke, s.
Decke
[* 1] und
Klaiben. Windel-elf, Nebenfluß der Umeä-elf (s. d.). Winden
,
[* 2] eine
.Masse der Hebeapparate (s. d.) zum Heben einer Last in vertikaler
Richtung. Man unterscheidet direkt wirkende und indirekt wirkende Winden.
Die direkt wirkenden Winden
sind
entweder Zahnstangenwinden
, Schraubenwinden oder
hydrau- lische Winden
und dienen znm Heben großer Lasten auf geringe, 1 m selten
übersteigende Förderhöhen. Eine Zahnstangenwinde (sog. Wagen winde oder
[* 2]
Daumkraft)zeigtFig.1.
Kurama - Kurbel

* 4
Kurbel.
Ein kleines, an der Kurbel-
Welle sitzendes Zahnrad von 5 bis 8
Zähnen greift in ein größeres ein, das
wiederum nnt eiuem nur we- nige
Zähne
[* 3] enthaltenden Zahnrade, dem eigentlichen
Triebrade, auf einer gemeinschaftlichen
Achse
befestigt ist. Letzteres ist im
Eingriff mit der die Last tragen- den Zahnstange und bringt dieselbe bei
Drehung der
[* 2]
Fig. i.
[* 2]
Fig. 2. Kurbel
[* 4] unter sehr starker Übersetzuug in
Bewegung. Im allgemeinen können die Zahnstangenwinden
zur
Hebung
[* 5] von Lasten bis zu 20000 k verwendet werden und gestatten bei einer Höhe von 800 nnn einen Hub von 250 bis 500
mm;
in neuerer Zeit sind dieselben vielfach dnrch die Schraubenwinden
verdrängt worden.
Eine Schrau b e n w inde ist in [* 2] Fig. 2 veranschaulicht. Wie ersichtlich, dient hier zum Hebeu der Last eiuc starke Scbrauben- spindel, die durch einen Natschenhebel in ibrer Mutter gedreht wird. Da man die Steigung der Schraube klein und den Natschenhebel cnt sprechend lang machen kann, ist eine bedeutende Kraftumsetzung zu erzielen. Weitere Vorteile der Schraubenwinde sind große Einfachheit, verhält- nismäßig große Hnbhöhc und bei entsprechender Ausführuug Selbsthemmung der Last.
Differentialhaspel - D
![Bild 55.300: Differentialhaspel - Differentialrechnung [unkorrigiert] Bild 55.300: Differentialhaspel - Differentialrechnung [unkorrigiert]](/meyers/thumb/55/55_0300.jpeg)
* 6
Differentialgetriebe.
Bei der abgebildeten Konstruktion ist das die Schrauben- mutter tragende Gestell in einem als Fuftplatte dienenden
Schlitten
beweglich, so daß auch eine O.ucrbewegung der Last gestattet ist. Ilm ihnen eine größere Leistungsfäbigkeit
zu geben, hat man bei denselben ein Differentialgetriebe
[* 6] ange- ordnet
(D i
f f
e r e n
t i
a l s
ch r
a u b e n w i n
d e). Die h
y drauli sch e n Winden
gehören in ihrer jetzigen Form der neuern Zeit an und beruhen auf dem
Princip der hydraulischen
Presse.
[* 7]
Hydraulische
[* 8] Winden
werden bis zu einer Tragfähigkeit von 50000 kx hergestellt; solche von 15 - 20000 1^ Tragfähigkeit
können noch bequem von einem einzigen
Arbeiter bedient werden. Diese Winden
vereinigen also ^ine außerordent- lich leichte Handhabung
nnt
sehr großer Leistungs fähigkeit. So wurde z. B. eine
Lokomotive,
[* 9] die mit allen sechs Rädern entgleist
war, mit Hilfe derartiger Winden
in 1^4
Stunden wieder auf die Schienen ge- bracht. John Diron richtete 1879 den unter dem
Namen
«Nadel der Kleopatra» bekannten Obelisken mit nur vier hydraulischen Winden und vier
Arbeitern aus.
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 10
Kraft.Zum Heben von Lasten auf größere Höhen muß man indirekt wirkende Winden verwenden, welche mit Hilfe von Seilen, Ketten oder Gurten die bewegende Kraft [* 10] auf verhältnismäßig große Entfernungen über- tragen. Die unter dem Namen H a fp e l (Kreuzhaspel, Hornhaspel, Nadhaspel) bekannten indirekt wirken- den Winden geboren mit zu den ältesten Hebeapparaten. Die einfachste Maschine [* 11] dieser Art ist der Kreuz- Haspel, der aus einer auf zwei Ständern gelager- ten, durch eiuc oder zwei Kurbeln drehbaren Trom- mel bestebt, auf welche das die Last tragende Seil sich aufwickelt.
Bei der Erd winde wird ein verti- kaler Haspel durch horizontal angebrachte Truck- bäume umgedreht. Eine größere Übersetzung erhält man dnrch die chinesische oder Differential- winde is. d.) oder dnrch Zahnradvorgelege. Für Förderlasten von 1 - 2000 1^ wählt man gewöhn- lich Winden mit einem Vorgelege, für Lasten von 2- 10000 kF solche mit zwei Vorgelegen. Vei größern Lasten wendet man noch einen Flaschenzug [* 12] an, der an der zu hebenden Last angreift und dessen Be- weguug durch den Haspel bewirkt wird.
Nur aus- uahmswcise für die größten Lasten baut man auch Winden mit drei Vorgelegen. Solche Handwinden sind mit Sicherheitsvorrichtuugen versehen, die ein rasches Herabglciten der Last umnö glich machen. Beim Aufwinden verhindert dies ein Spcrrwerk, beim Herablassen eine Bremse, die aber zuverlässig gehandhabt werden muß. Eine selbstthätige Sicher- heit bieten die neuerdings von Vriegleb, Hansen ^ Co. in Gotba gebauten S icherheitswinde n. Bei denselben wird ein langsames gleichförmiges Sinken dcr Last durch eiueu kleinen rückwärts gerichteten Druck auf die Kurbel bewirkt.
Beim Loslassen der Kurbel bleibt die Last sofort stehen. Will man nun statt dcr Menscbcnhano Elemcntarkräfte benutzen. F'g. 5- so ändert dies die Einrichtung der Winden nur insofern, als zur Aufuahme dcr Betriebskraft statt der Haud- kurbel das geeignete Organ zur Verwendung kommt. ! So wird bäufig die treibende Welle von Winden, welche ! in Werkstätten, Fabriken, Mühlen [* 13] u. s. w. zum Auf- ! ziehen der Materialien benutzt werden, mit lofer ! und fester Riemenscheibe versehen, auf welche ein ! Riemen von einer Transmissionswelle läuft, welche ! Anordnung im allgemeinen sich nur zum bloßen. ^ Heben der Lasten vorfindet. ¶