Ein andres
Kloster dient als Kongreßhalle, ein drittes als Gefängnis, und überhaupt nehmen die
Kirchen und 55 ehemalige
Klöster ein
Viertel des städtischen
Areals ein. Die
Bevölkerung,
[* 5] auf 80,000
Seelen geschätzt, besteht
meistens aus
Mestizen und
Indianern. Die
Industrie ist nicht unbedeutend, und neben
Woll- und Baumwollweberei beschäftigt sich
dieselbe mit fabrikmäßiger Herstellung von
Heiligenbildern und dem
Trocknen von
Vogel- (Kolibri-)
Bälgen. Außer den bereits
oben genannten Bildungsanstalten hat Quito eine gute
Gewerbeschule.
Ferner sind zu erwähnen 2
Krankenhäuser
und ein Armenhaus. Stierhetzen und
Hahnenkämpfe sind volkstümliche Belustigungen. Quito ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Es
wurde 1534 von Benalcazar gegründet und hat wiederholt durch
Erdbeben
[* 6] gelitten, so namentlich 1797 und 1859.
(Quittenessenz),
Fruchtäther vom
Geruch der
Quitten, wird erhalten durch Aufkochen von 3 Teilen
Rautenöl
mit 1 Teil
Salpetersäure und 5 Teilen
Wasser, Entfernen der wässerigen
Schicht nach achttägigem Stehen, Mischen mit 10 Teilen
Alkohol und Destillieren nach vierwöchentlichem Stehen.
(CydoniaTourn.),
Gattung aus der
Familie der
Rosaceen,
Sträucher oder
Bäume mit ungeteilten Blättern, großen,
einzelnen
Blüten oder doldenartigen Blütenständen, fünffächeriger
Apfelfrucht mit pergamentartiger Fächerhaut und zahlreichen
mit schleimigem
Epithelium
[* 7] bedeckten
Samen.
[* 8]
Gemeiner Quittenbaum (C. vulgaris
Pers.,
PirusCydoniaL.), ein baumartigerStrauch mit zerstreuten,
häutigen, 8-9
cm langen, kurzgestielten, länglichen oder eirunden, ganzrandigen, unterseits stark filzigen
Blättern, einzelnen, endständigen, festsitzenden, großen, blaß rosenroten
Blüten, blattartigen, gesägten, bleibenden
Kelchblättern und wolligen, wohlriechenden, grünlichgelben, punktierten
Früchten, welche vom blattartigen
Kelche gekrönt
sind und in der Mittelschicht sehr viele Steinzellengruppen enthalten, die sich gegen die Gehäuse eng zusammenhängen.
Die
Fächer
[* 9] enthalten 6-12 verkehrt-längliche, zusammengedrückte oder eckige, braune
Samen. Man kultiviert
Formen mit apfelförmiger (Apfelquitte), birnförmiger (Birnquitte) und länglicher, oft riesiger, gerippter
Frucht (portugiesische
Quitte). Der Quittenbaum wird bei uns sehr viel als Zierstrauch kultiviert und als Unterlage für gewisse Birnsorten
sowie bei der Anzucht von Formenbäumchen benutzt. Die
Früchte riechen sehr angenehm, sind aber roh nicht
genießbar und werden deshalb in
Zucker
[* 10] eingemacht, als
Würze andrer Obstarten benutzt, namentlich aber am
Rhein, in
Tirol,
[* 11] noch mehr in
Spanien
[* 12] und
Portugal zu
Mus (Quittenkäse, in
Portugal marmelo, daher der
NameMarmelade auch für ähnliche
Präparate
aus anderm
Obst) verarbeitet.
Die
Samen, Quittenkerne, dienen wegen ihres
Schleims bisweilen in der
Medizin, namentlich aber zu kosmetischen
Zwecken
(Bandolin) und zum Reinigen und
Appretieren von
Geweben. Der Quittenbaum wird überall in Südeuropa kultiviert und ist dort zum
Teil verwildert, ebenso im
Orient; sein Vaterland ist nicht bekannt und vielleicht in
Persien
[* 13] zu suchen. Die Griechen erhielten
den »kydonischen Apfel« sehr früh aus dem Gebiet der Kydonen auf
Kreta (?); die goldenen Äpfel der
Hesperiden und der
Atalante
waren idealisierte
Quitten, und der der
Aphrodite
[* 14] geweihte, in Mädchen- und Liebesspielen und zu bräutlichen
Gaben dienende
Apfel war gleichfalls die
Quitte.
Solon sanktionierte den alten
Gebrauch, daß die
Braut, ehe sie das Brautgemach betrete, einen kydonischen
Apfel esse, um sich damit symbolisch dem
Dienste
[* 15] der
Aphrodite zu weihen. Auch in
Italien
[* 16] wurde der Quittenbaum früh bekannt, und schon
zu Galenus' Zeit kam spanische
Marmelade (Meloplacunta) nach
Rom.
[* 17] In
Persien und in den wärmern
Ländern des
Orients werden die
Früchte auch roh gegessen. Der japanische Quittenbaum (C. japonica
Pers., P. japonicaThunb.), ein niedriger, sparriger, oft dornigerStrauch mit gesägten, unbehaarten Blättern, ziemlich gedrängt an den untern Teilen der zweijährigen
Äste, im ersten Frühjahr
ohne
Blätter hervorkommenden, großen, feuerroten
Blüten und unbehaarten
Früchten mit nicht schleimigen
Samen, stammt aus
Japan
[* 18] und wird bei uns in mehreren
Varietäten als Zierstrauch kultiviert. Aus der japanischen
Quitte bereitet
man inJapan ein
sehr zartes Parfüm
(Essence de Kananga), welches dem
Ylang-Ylang ähnlich ist.
(Empfangschein, Recepisse, lat. Apocha, franz. Quittance), Empfangsbekenntnis,
namentlich das schriftliche
Bekenntnis eines
Gläubigers, daß dessen
Schuldner seine Verbindlichkeit gegen ihn erfüllt habe.
Eine vollständige Quittung muß enthalten: die Erwähnung der Verbindlichkeit, das
Bekenntnis der Erfüllung derselben, den Betrag
der gezahlten
Summe in
Zahlen und
Buchstaben, den
Namen des
Schuldners, die
Unterschrift des
Gläubigers und,
sofern die Erfüllung der Verbindlichkeit an eine gewisse Zeit
oder an einen bestimmten
Ort gebunden war, auch die Bemerkung,
wann und wo sie stattgefunden. Jeder
Schuldner hat das
Recht, bei Erfüllung seiner Verbindlichkeit vom
Gläubiger eine Quittung zu
fordern. Die Beweiskraft der Quittung, welche gemeinrechtlich erst nach¶