Kokonor,
See, s. Kuku-Nor. ^[= ("blauer See", bei den Chinesen Tsinghai), See im nordöstlichen Tibet, nahe der Grenze ...]
See, s. Kuku-Nor. ^[= ("blauer See", bei den Chinesen Tsinghai), See im nordöstlichen Tibet, nahe der Grenze ...]
doppelter, s. Lodoicea. ^[= Labill., Gattung aus der Familie der Palmen, mit der einzigen Art L. Sechellarum Labill. (Seekokos, ...]
s. v. w. Kokosöl. ^[= (Kokosnußöl, Kokostalg), aus den Früchten verschiedener Palmen, besonders der ...]
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, [* 2] Kreis [* 3] Rybnik, hat ein Schloß und (1885) 647 meist kath. Einwohner.
Dabei das Wilhelmsbad mit eisenhaltiger Schwefelquelle.
(Kokosbast, Koir), der braune, faserige Stoff, mit welchem die harte Schale der Kokosnüsse äußerlich umhüllt ist, und den man durch mehrmonatliches Einweichen in Wasser und darauf folgendes Klopfen, Wolfen oder Hecheln in grobe Fasern zerteilt. Die rohe Kokosfaser hat eine Länge von 15-33 cm und eine maximale Dicke von 0,05-0,80 mm. Sie ist außerordentlich fest, widerstandsfähig im Wasser und schwimmt, selbst in dicke Taue gedreht, mit Leichtigkeit. Lufttrocken enthält sie 11,28, mit Wasserdampf gesättigt 18 Proz. Wasser. Völlig getrocknet liefert sie 1,49 Proz. Asche. Sie zählt zu den wichtigsten Pflanzenfasern, welche die europäische Industrie aus den warmen Ländern bezieht. Man benutzt sie zu Schnüren, Seilen, Schiffstauen, Teppichen, Bürsten, groben Pinseln, plüschartig gewebt zu Fußdecken, in neuester Zeit auch zu Maschinentreibriemen.
s. Keelingsinseln. ^[= (spr. kihlings-), eine zum angloindischen Reiche gehörige Gruppe von 32 Korallenbänke ...]
s. Cocos. ^[= L. (Kokospalme), Gattung aus der Familie der Palmen, stachellose, mittelhohe bis ...]
Lissaboner, s. Attalea. ^[= Humb. et Bonpl., Gattung aus der Familie der Palmen, mittelhohe oder niedrige Bäume mit dicken, ...]
(Kokosnußöl, Kokosbutter, Kokostalg), aus den Früchten verschiedener Palmen, [* 4] besonders der Kokospalme, gewonnenes Fett. Die Früchte enthalten davon 68 Proz., und zur Gewinnung desselben werden die Fruchtkerne aus der Schale herausgenommen, an der Sonne [* 5] getrocknet oder in Wasser gekocht und dann gepreßt. Ein Teil der getrockneten Fruchtkerne (Kopra, Kopperah) wird auch zur weitern Verarbeitung nach Europa [* 6] gebracht. Das Kokosöl ist weißlich, von Salbenkonsistenz, riecht eigentümlich nach flüchtigen, fetten Säuren, schmeckt mild, schmilzt bei 20-25° und erstarrt langsam bei 18°. War es einige Zeit auf 240° erhitzt, so bleibt es tagelang flüssig.
Durch kalte Pressung gewinnt man übrigens ein schon bei 10° flüssiges Fett, welches in den Heimatsländern der Kokospalme als Genußmittel dient, aber nicht in den Handel kommt. Kokosöl löst sich in siedendem Alkohol, in Äther, flüchtigen und fetten Ölen, wird an der Luft leicht ranzig und läßt sich leicht verseifen; es besteht im wesentlichen aus den Glyceriden der Kocinsäure (wahrscheinlich ein Gemenge von Laurinsäure und Myristinsäure), Palmitinsäure und Kaprylsäure.
Das Kokosöl wurde früher nur auf Ceylon, [* 7] auf den Sundainseln, in Kotschinchina gewonnen, während es gegenwärtig zum größten Teil in Europa aus Kernen gepreßt wird, die aus Brasilien, [* 8] Sydney, [* 9] Bengalen, Ceylon, Siam zu uns kommen. In Indien benutzt man es seit alten Zeiten als Nahrungs- und Heilmittel, bei uns seit den letzten Dezennien zur Seifenfabrikation und zur Gewinnung fester, fetter Säuren für die Kerzenfabrikation [* 10] (Stearinkerzen). Auch führt man das Gemisch der fetten Säuren in Äther über und erhält so eine Kognakessenz.
Pflanzengattung, s. Cocos. ^[= L. (Kokosnuß), Gattung aus der Familie der Palmen, stachellose, mittelhohe bis ...]
s. Chrysobalanus. ^[= L. (Beerenzwetsche), Gattung aus der Familie der Rosaceen, Sträucher und Bäumchen in Amerika ...]
(franz., in der Kindersprache »Hühnchen«, in der ursprünglichen Bedeutung eine Art Kasserolle), französische Bezeichnung für eine elegante Buhlerin, in demselben Sinn wie Lorette (s. d.).
(engl. Cokes, unrichtig Coaks, vielleicht v. lat. coquere, durch Feuer zubereiten, reif machen), aus Steinkohlen, seltener aus Braunkohlen dargestelltes, nicht flammendes Brennmaterial, welches ähnlich wie Holzkohle gewonnen wird, indem man die fossile Kohle bei Abschluß der Luft erhitzt. Hierbei entweichen (wie bei der Leuchtgasfabrikation) brennbare Gase [* 11] und Dämpfe, und wenn die Steinkohlen Schwefelkies enthalten, so wird auch ein Teil des Schwefels ausgetrieben.
Man erhält daher durch die Verkokung gleichmäßigeres Produkt von höherm Wärmeeffekt und größerer Reinheit (namentlich von Schwefel), welches bei der Verbrennung nicht erweicht, sich nicht aufbläht und ohne Entwickelung von Rauch und übelriechenden Dämpfen verbrennt. Aber man erreicht dies nur unter großem Verlust an Brennstoff (welcher z. B. für den Clevelanddistrikt auf den Wert von 1 Mill. Ton. Kohlen pro Jahr geschätzt wird), und es bleiben doch etwa 33 Proz. des Schwefels der Steinkohlen (als niedere Schwefelungsstufe des Eisens, als Schwefelcalcium etc.) in den Koks zurück, selbst wenn, wie dies allgemein geschieht, die Koks mit Wasser abgelöscht werden, wobei Schwefelverbindungen entweichen. Die zahlreichen Bemühungen, diesen Schwefelgehalt auf irgend eine Weise zu beseitigen, haben noch kein allgemein befriedigendes Resultat gegeben. Im allgemeinen entweichen beim Verkoken 30-32 Proz. flüssige Substanzen mit 19-22 Proz. brennbaren Gasen und Dämpfen.
Die Steinkohlen liefern, je nach ihrem Verhalten im Feuer, Koks von verschiedener Beschaffenheit. Die Sandkohlen, welche beim Verbrennen zerfallen, hinterlassen in losen Stücken, während Sinterkohlen ein wenig zusammenhängendes und nur Backkohlen ein vollkommen zusammengeschmolzenes Produkt liefern. Man verkokt deshalb am häufigsten fette Back- und Sinterkohle, besonders Kohlenklein, welches zu Kesselfeuerungen wenig geeignet ist. In neuerer Zeit benutzt man auch magere Kohle, welche, passend zerkleinert, aufbereitet und mit backenden Beimengungen (fette Kohle, Pech) gemischt, unter hohem Druck in den passend konstruierten Koksöfen [* 12] bei gesteigerter Boden- und Seitenerhitzung derselben etc. brauchbare Koks (Mischkoks) liefert.
Von großem Einfluß ist der Gehalt der Kohle an mineralischen Stoffen, welche sich in den Koks konzentrieren, die Heizkraft herabstimmen, die Verkokung beeinträchtigen und den Rost verschlacken. Man verwendet nur Kohlen mit 5-8 Proz. mineralischen Bestandteilen direkt zur Koksbereitung; wenn aber die mineralischen Substanzen nicht einen wesentlichen Bestandteil der Kohlen bilden, sondern ihnen nur beigemengt sind (Schieferthon, Schwefelkies), sucht man sie durch Aufbereiten (Sortieren des Kohlenkleins mit direkter Verarbeitung auf Setzmaschinen oder nach vorheriger Zerkleinerung, oder Verwaschen auf Herden) möglichst zu entfernen.
Enthielt die Kohle 12-24 Proz. Asche, so kann dieser Gehalt durch die Aufbereitung auf 5-8 Proz. herabgemindert werden. Der Aschengehalt der Koks ist aber auch abhängig von der Leitung des Verkokungsprozesses, besonders von der Menge der dabei durch Luftzutritt vollständig verbrennenden Kohle. Dieser Luftzutritt beeinflußt auch wesentlich das Ausbringen, welches außerdem davon abhängig ist, ob noch Gase oder Dämpfe über schon gebildete glühende Koks streichen. Diese entziehen nämlich den Koks Kohlenstoff, während umgekehrt kohlenstoffreiche Gase und Dämpfe bei Berührung mit glühenden Koks sich zersetzen und einen Teil ihres Kohlenstoffs auf die Koks ablagern.
Von den Verkokungsapparaten zeichnet sich der Meiler durch seine Einfachheit, leichten Betrieb und Billigkeit aus; er wird wie der Holzkohlenmeiler erbaut, erhält aber in der Mitte eine gemauerte, durch ¶
einen Deckel verschließbare Esse mit Zuglöchern und wird mit Koksklein bedeckt. Das Anzünden findet von außen oder durch glühende Kohlen von der Esse aus statt. Unter der Decke [* 14] verläuft eine unvollständige Verbrennung, und durch die dabei entwickelte Wärme [* 15] werden die Kohlen verkokt. Zeigt sich noch dünner Rauch, so wird die Esse verdeckt und der Meiler mit nasser Lösche beschlagen. Vor dem Ziehen löscht man die Koks mit Wasser, um sie dadurch schwefelärmer zu machen.
Man kann im Meiler meist nur stückreiche Sinterkohlen anwenden, welche sonst meist direkten Absatz finden; Backkohlen geben porösere als in Öfen, [* 16] die Ausbeute beträgt 60-65 Proz. reine, aber nicht sehr gleichmäßige Koks. Bisweilen leitet man die flüchtigen Produkte von der Esse aus durch einen im Boden verlaufenden horizontalen Kanal [* 17] ab. Gleichförmigere Koks erhält man in Haufen von 20-25 m Länge, 1-1,5 m Höhe und 3-4 m Breite, [* 18] welche mit mehreren untereinander verbundenen Essen [* 19] oder ohne solche erbaut oder durch eingestellte und später wieder herausgezogene Pfähle mit Zugkanälen versehen und mit Koksklein bedeckt werden.
Das Anzünden geschieht durch gleichzeitiges Einwerfen glühender Kohlen in die Schächte. An der Stelle, wo die Flamme [* 20] nachläßt, gibt man sofort eine Löschdecke, bis endlich der ganze Haufe eine Decke erhalten hat. Das Ausbringen ist bei Haufen geringer als bei Meilern; aber man kann mäßig backendes Kohlenklein verwerten, indem man bei der Konstruktion der Haufen eine temporäre Einfassung von Brettern benutzt. Von den Haufen unterscheiden sich die Meiler- oder Schaumburger Öfen wesentlich durch die unbeweglichen Seitenwände.
Sie bilden gemauerte Räume von 14-19 m Länge, 2,5 m Breite und 1,5 m Höhe, sind an einer oder beiden schmalen Seiten offen und werden unter Bildung geeigneter Kanäle, welche in den Wänden ihre Fortsetzung finden, mit angefeuchtetem Kohlenklein vollgestampft, worauf letzteres eine Decke von Lösche oder Lehm erhält. Diese Öfen zeichnen sich durch Billigkeit, bequeme Arbeit u. große Leistungsfähigkeit aus, geben aber kein gleichmäßiges Produkt. Der steigende Bedarf an guten Koks und die Notwendigkeit, Kleinkohle zu benutzen und ein höheres Ausbringen zu erzielen, führte zur Konstruktion der geschlossenen Öfen, welche auch die Verwertung magerer Kohle gestatten, wenn man die Ofenbreite gehörig vermindert und die Verkokungstemperatur durch rasches Erwärmen der Ofenwände mittels der Koksofengase steigert.
Die einfachern Öfen sind backofenförmig, viereckig oder oval, und oft liegen zum Zusammenhalten der Wärme deren mehrere nebeneinander. Ist eine Charge abgetrieben, so werden die Koks möglichst bald aus dem Ofen genommen und, solange dieser noch rotglühend ist, die neue Beschickung zu solcher Höhe eingetragen, daß noch Raum zum Aufblähen der Kohlen bleibt. Man schließt dann die Thür, und alsbald wird die Verkokung durch die Hitze der Ofenwände eingeleitet; durch besondere Kanäle eindringende Luft entzündet die Kohle und die Destillationsprodukte, und durch die dabei entwickelte Wärme wird der Verkokungsprozeß vollendet.
Läßt die Flamme nach, so verschließt man die Züge und die Esse, zieht die Koks aus und löscht sie mit Wasser ah. Um die qualmigen Gase für die Umgebung unschädlich zu machen, leitet man sie in einen gemeinschaftlichen Kanal, verbrennt sie darin und läßt die Verbrennungsprodukte in eine hohe Esse treten. Häufiger benutzt man sie zum Heizen von Dampfkesseln und Winderhitzungsapparaten, zum Rösten von Erzen, in Puddel- und Schweißöfen etc.; bisweilen werden die Destillationsprodukte unter der verschlossenen Gicht abgeleitet, um daraus durch Abkühlung Teer und Ammoniakwasser zu gewinnen.
Größere Vorteile aber lassen sich erzielen, wenn man die Gichtgase zum Heizen der Sohle und der Wände der Öfen selbst benutzt. Man gibt in diesem Fall den Öfen behufs gleichmäßigerer Erhitzung kleinere Dimensionen und verbindet mehrere derselben zu einem System. Hierbei steigt das Ausbringen, welches in den gewöhnlichen Öfen meist nicht über 52 Proz. beträgt, bis auf 68 Proz.; man erhält ein gleichmäßigeres und wegen der höhern Temperatur schwefelärmeres Produkt, die Verkokung wird beschleunigt, man kann schwer backende Kohle verarbeiten und weniger Abfall liefernde Zieh- und Löschvorrichtungen anwenden. Wegen dieser Vorteile finden die neuern Öfen
^[Abb.: Fig. 1-3. Pernolets Koksofen.] ¶