Kanal
Korinth (Stadt)

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Kanal.
[* 2] (das
Mare Britannicum der Alten, bei den
Franzosen
la Manche [Ärmelmeer], bei den Engländern
English Channel oder
auch bloß Channel genannt), der Teil des Atlantischen
Ozeans, welcher, von
Englands
Süd- und
Frankreichs
Nordküste begrenzt,
jenes
Meer mit der
Nordsee verbindet. Seine
Länge beträgt 500 km. An seiner schmälsten
Stelle, der sogen.
Straße von
Dover
[* 3] oder dem
Pas de Calais (das
Fretum Gallicum oder Britannicum der Alten), ist der Kanal
nur 33 km breit, am westlichen
Ausgang aber 156 km. Auf der französischen Seite sind drei bemerkenswerte Einbiegungen:
die Basurelle de la
Somme, zwischen den
Kaps
Gris Nez und d'Antifer, mit der Sommemündung;
die Seinebai, zwischen dem letztgenannten Kap und der Pointe de Barfleur, mit den Mündungen der Seine und Orne, und die große Normännische Bai, zwischen Cap de la Hague und den Klippen [* 4] Les Héaux, mit ihren Unterabteilungen, den Baien von St.-Michel, Frenay und St.-Brieuc. In ihr liegen die zu England gehörigen Kanalinseln (s. d.).
Cherbourg

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Cherbourg.An der ganzen französischen Küstenstrecke befindet sich kein einziger natürlicher Hafen von Bedeutung, denn die von Cherbourg [* 5] und Havre [* 6] sind Werke der Kunst, die übrigen aber Flußmündungen, welche nur zur Flutzeit für größere Schiffe [* 7] zugänglich sind. Am Pas de Calais erheben sich, wie an der gegenüberliegenden britischen Küste, Kreidefelsen mit den Vorgebirgen Gris Nez und Blanc Nez. Auch weiter nach S. hin bildet die Küste steile Felswände (Falaises), in der Seinebai aber verflacht sie sich mit vorgelagerten Sandbänken.
Plymouthbrüder - Pneum

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Plymouth.Die Bretagne hat meist Steilküste, die von zahlreichen Klippen eingefaßt ist. Die englische Küste ist mannigfaltiger gegliedert als die französische. An größern Einbuchtungen findet man hier die Mountsbai, westlich vom Kap Lizard, die Lymebai zwischen Start Point und dem vorspringenden Bill of Portland, die Poolebai und die durch die Insel Wight geschützte berühmte Reede von Spithead, welche zu dem tiefen, Southampton Water genannten Meeresarm führt. Unter den natürlichen Häfen verdienen namentlich die von Plymouth [* 8] und Portsmouth [* 9] Erwähnung.
Kanäle (Geschichtliche

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Seite 9.441.
Großartige Kunsthäfen hat man bei
Weymouth und
Dover geschaffen. Im
Pas de Calais beträgt die größte Tiefe 57 m, am westlichen
Ausgang des Kanals
120
m, an seiner tiefsten
Stelle, nicht weit von der
Insel
Alderney, aber 174 m. Die
Flut
tritt gleichzeitig vom Atlantischen
Ozean und von der
Nordsee her in den ein, und die Ausfahrt aus demselben ist daher bei
starkem
Westwind schwierig. Die
Meeresströmung ist vorwiegend östlich und häuft
Sand- und Schlammmassen an der französischen
Küste an, durch welche die Flußmündungen verstopft werden. Zahlreiche
Leuchttürme und
Leuchtschiffe
erleichtern die sehr lebhafte
Schiffahrt. Der berühmteste
Leuchtturm ist der auf
Eddystone (s. d.),
Plymouth gegenüber. - Das
schon länger angeregte
Projekt,
England und
Frankreich vermittelst eines unterseeischen Eisenbahntunnels (Kanal
tunnels) zu
verbinden, ist durch 1866 angestellte Bohrungen als ausführbar erwiesen, und man hat in der That
¶
mehr
den Bau eines 35¼ km langen Tunnels in Angriff genommen; die Arbeiten mußten ab er 1884 eingestellt werden, weil sich die englische Regierung aus militärischen Gründen dem Unternehmen widersetzte. Eine Übersicht der Verkehrslinien im K. gibt unsre Karte des Weltverkehrs [* 11] bei »Dampfschiffahrt«.