höchsten
Stellen im Marinewesen betraut. Als im Restaurationskriege 1868 die kaiserl.
Truppen in
Tokio
[* 2] einrückten, segelte
Enkaustik B. mit der Flotte des Shogun nach Norden
[* 3] ab, nahm die zersprengten Reste der Shoguntruppen in der
Bucht von Sendai
auf und
landete in
Hakodate an der Südküste der
InselJesso. Hier wurde eine Republik proklamiert und Enkaustik B. zu
ihrem Präsidenten ernannt. Er richtete an die kaiserl. Regierung eine Petition um Überlassung
der
InselJesso an die Tokugawafamilie und ihre
Unterthanen.
Die Regierung ging hierauf nicht ein, und in dem nun folgenden letzten Kampfe zwischen den Kaiserlichen und den
Unterthanen
der Tokugawafamilie (1869) unterlag Enkaustik
B. und wurde gefangen nach
Tokio geführt. Vom
Kaiser begnadigt,
trat er in die Dienste
[* 4] der neuen Regierung, wurde 1874 zum Viceadmiral der Flotte und bald darauf zum außerordentlichen
Gesandten und bevollmächtigten Minister am
Hofe von
Petersburg
[* 5] ernannt. Aus
Rußland zurückgekehrt, wurde er 1880 zum Marineminister
ernannt und ging einige Jahre darauf als Gesandter nach
Peking.
[* 6]
Nach seiner Rückkehr 1886 wurde er Minister des öffentlichen
Verkehrswesens und zugleich in den Adelstand erhoben. 1888 Unterrichtsminister,
wurde er nach Niederlegung dieses
Amtes zum
Staatsrat ernannt und übernahm 1891 bei dem Ministerwechsel, welcher nach dem
Attentat auf den Großfürsten-Thronfolger von
Rußland stattfand, das Ministerium des
Auswärtigen. Letzteres
Amt legte er bei der Neugestaltung des
Kabinette im Aug. 1892 nieder und gehört gegenwärtig wieder dem
Staatsrat an.
(grch.), das Zurücksinken des
Augapfels in die
Augenhöhle, ist bedingt durch Volumabnahme des
Inhalts
der
Augenhöhle, namentlich des dieselbe ausfüllenden Zellgewebes.
Stadt im Sandschak Dedeagbatsch des türk. Wilajets
Adrianopel, am Ägäischen
Meere und östlich von der Mündung
der
Maritza, von
Sümpfen umgeben und deshalb ungesund, mit einem ehemals bedeutenden, jetzt verschlammten und
nur für kleinere
Fahrzeuge zugänglichen
Hafen, hat 6-7000 mohammed. und griech.
Enos,
Handel mit den
Landesprodukten wie auch Fischerei
[* 7] und Schiffahrt auf dem Ägäischen
Meere und auf der
Maritza. Als Ausfuhrhafen
ist Enos jetzt von Dedeagbatsch (s. d.) überholt. - Enos ist die
alte, schon von
Homer erwähnte griech. Stadt Änos, eine äolische
Kolonie, die zeitweilig den ersten Ptolemäern gehörte,
während der byzant. Zeit Metropolis (Sitz eines Erzbischofs) war und vom 7. Jahrh. bis 1204 zum
Thema Macedonien gerechnet wurde.
profil (frz.,spr. ang), von der Seite, in der bildenden Kunst
Ausdruck dafür, daß das
Gesicht,
[* 10] auch ganze
[* 1]
Figur,
in Seitenansicht dargestellt ist. (S.
Bildnis.)
(frz. enquéte spr. angkäht), eigentlich
Zeugenverhör,
im franz. Civilprozeß das
Verfahren, in welchem der Zeugenbeweis und der direkte Gegenbeweis durch Zeugen (Contre-enquéte)
erhoben wird; in der
Sprache
[* 11] des franz. Verwaltungsrechts (in der Praxis meist Enquéte de commodo et incommodo
genannt) das der Zwangsenteignung, öffentlichen
Arbeiten, Bergwerksverleihungen, der Erlaubnis zur Anlegung
von
Triebwerken an
Gewässern und andern Unternehmungen vorhergehende
Verfahren, durch welches den betroffenen Privaten Gelegenheit
zur Vorbringung ihrer
Beschwerden und Wünsche gegeben und die zweckmäßigste und wohlfeilste Art der Ausführung ermittelt
werden soll.
Im parlamentarischen Sprachgebrauch bezeichnet Enquete eine englische, auch in andern
Ländern nachgeahmte Einrichtung. Seit langer
Zeit üben in England die beiden Häuser des Parlaments jedes für sich das
Recht, über solche Verhältnisse
des
Landes, welche einer Regelung durch die Gesetzgebung zu bedürfen scheinen, die aber nicht leicht und nicht von jedermann
in allen
Teilen zu übersehen sind, behufs Gewinnung der nötigen thatsächlichen Unterlagen für die legislatorische
Thätigkeit genaue und umfassende Untersuchungen (engl. inquiries) durch eine aus der Mitte des
betreffenden Hauses gewählte
Kommission anzustellen.
Derartige Enquete haben teils auf
Antrag der Regierung, teils einzelner Mitglieder sehr häufig und über die mannigfaltigsten
Gegenstände stattgefunden, z. B. über das
Armenwesen, die
Arbeiten der
Kinder in den Fabriken, dieBanken,
die Verhältnisse bestimmter Industriezweige, die Zustände
Irlands, die Schiffahrtsgesetze, die Eisenbahnpolitik. Die zu
solchem Zwecke niedergesetzte
Kommission (Select Committee) hat das
Recht, nicht bloß freiwillig gebotene Auskunft anzunehmen,
sondern auch öffentliche
Beamte und Privatpersonen als Zeugen und Sachverständige vorzuladen und zu befragen.
Wissentlich falsche Aussagen werden in der Regel als Privilegienbruch betrachtet. Es findet sogar zuweilen
Vereidigung der Zeugen statt. Die Vernehmungen geschehen öffentlich, die stenographischen
Protokolle werden sofort gedruckt
und in der Regel auch meist sofort verbreitet, um dem
Volke Gelegenheit zu geben, der
Kommission neue, wichtige, ergänzende
Mitteilungen zu machen.
Endlich erstattet auf
Grund der Untersuchung dieKommission selbst einen ausführlichen
Bericht, der ebenfalls veröffentlicht wird und der als Grundlage der parlamentarischen Verhandlungen, wie auch der Besprechungen
in der
Presse
[* 12] dient.
Neben den Parlamentsausschüssen setzt auch die Regierung sog. Königliche
[* 13]
Kommissionen (Royal commissions of Inquiry) nieder,
wenn es sich um Untersuchungen handelt, die umfassender und von jahrelangerDauer sind. Man würde sich
in England nicht für befähigt halten, über eine wichtige Frage der
Volkswirtschaft, des
Finanzwesens, der Rechtspflege oder
eines andern Zweigs der Gesetzgebung ohne eine solche vorausgegangene Untersuchung zu entscheiden, und in der That verdankt
England jenen Untersuchungskommissionen seine bedeutendsten und besten Gesetze. Die zahlreichen, über 1000
Bände
umfassenden Kommissionsberichte bilden ein unschätzbares Material zur Kenntnis der gesamten Zustände Englands.
Anderer Art
sind die Wahlprüfungskommissionen, die, wenn
Bestechungen und Regelwidrigkeiten vorgekommen zu sein scheinen, von dem
Unterhause
gebildet zu werden pflegen.
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