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Beschützerin des Theaters im allgemeinen genannt. -
Beschützerin des Theaters im allgemeinen genannt. -
eine größere Silbermünze, wie sie zuerst in Joachimsthal in Böhmen [* 3] (Joachimsthaler) von den Herren v. Schlik seit 1518 mit ihrem Wappen, [* 4] dem böhmischen Löwen, [* 5] und dem Bilde des heil. Joachim geschlagen wurde. Später verstand man unter Thaler alle groben Silbermünzen, welche mehr als 1 Lot wogen. Dieselben kamen unter verschiedenen Nebenbezeichnungen vor, als Kronenthaler, Laubthaler, Speziesthaler etc. (s. d.). Der auch nach der Einführung der Reichswährung in Deutschland [* 6] noch umlaufende Thaler, welcher bis Ende 1871 die Geldeinheit von beinahe ganz Norddeutschland bildete, in 30 Groschen geteilt und auch in Süddeutschland geprägt wurde, wo er den Wert von 1¾ Gulden hatte (im allgemeinen Reichsthaler genannt, abgekürzt Rthlr.), enthält nach dem Münzgesetz von 1857: 16,666 g fein Silber und wird 3 Mark Gold [* 7] gleich gerechnet. Auch in Dänemark [* 8] und Schweden [* 9] wurde bis Ende 1874 nach Reichsthalern gerechnet (s. Rigsdaler und Riksdaler).
verschieden gestaltete Einsenkungen der Gebirge und Durchfurchungen der Plateaus. Ist die Entfernung der begrenzenden Gesteinswände, der Gehänge (welche als rechtes und linkes im Sinn eines mit dem Gesicht [* 10] dem Thalausgang zugekehrten Beobachters unterschieden werden), eine geringe, und ist der Winkel, [* 11] unter welchem die Gehänge ansteigen, ein großer, dem rechten sich nähernder, so entstehen Schluchten, Gründe, Klammen, Cañons (s. d.). Die beiden Gehänge laufen häufig selbst bei gewundenen Thälern einander parallel, so daß ein ausspringender Teil des einen Gehänges (Thalsporn) einem einspringenden des andern (Thalwinkel) entspricht.
Nähern sich die beiden Gehänge, so entstehen Thalengen; verlaufen sie annähernd in einer Kreislinie, so entstehen Thalweitungen (Bassins, Becken, Zirkus und, wenn die Gehänge steil abfallen, Thalkessel). Der allgemeine Lauf der Gebirgsthäler steht entweder ungefähr senkrecht zur allgemeinen Erstreckung des Gebirgskammes (Querthäler, Thäler erster Ordnung), oder es laufen die Thäler etwa parallel zu dem Hauptkamm des Gebirges (Längsthäler, Thäler zweiter Ordnung). Thäler, deren allgemeine Erstreckung eine zwischen diesen beiden vermittelnde Richtung einhält, hat man Diagonalthäler genannt. - Ein bei der Bildung der Thäler nie ganz fehlendes, mitunter allein wirkendes Agens ist der erodierende Einfluß des strömenden Wassers.
Denkt man sich einen zunächst vollkommen unverritzten Bergabhang, an welchem Wasser herabströmt, so wird im Anfang dort das Wasser am energischten angreifen, wo die einzelnen dünnen Wasserstränge zu einem mächtigern Bergstrom zusammentreten. Bei fortgesetzter Thätigkeit wird sich bald ein oberer und unterer Teil des Wasserlaufs unterscheiden lassen. Im obern, dem Berggebiet, schäumt der Bergstrom auf stark geneigter Thalsohle dahin, zertrümmert das ihm entgegenstehende Gesteinsmaterial und führt es hinweg.
In dem untern Teil, dem Thalgebiet, wird der in weniger geneigtem
Terrain zum
Fluß verlangsamte Bergstrom einen Teil des im
Oberlauf aufgewühlten
Materials wieder absetzen, seine erodierende Thätigkeit im wesentlichen nur bei
Hochwasser und nur
im
Sinn der Erweiterung, nicht der Vertiefung des
Thals äußern. In solchen breiten Thälern läßt sich
neben dem im eignen
Material eingewühlten Flußbett ein Inundationsgebiet, von
Terrassen (Hochufern) begrenzt, unterscheiden,
das
Produkt gelegentlicher
Hochwasser. Je länger die
erodierende Thätigkeit anhält, desto größere
Strecken wird die
Ausbildung
des Thalgebiets annehmen, desto weiter nach rückwärts, dem
Kamm des
Gebirges näher, wird der Oberlauf
mit seiner starken
Neigung der Thalsohle sich eingraben. Im obersten Wasserlauf, nahe dem
Kamm des
Gebirges, ist ein weiter
Thalkessel, oft
mit steilen, fast senkrechten Felswänden, vorhanden (in den
Pyrenäen Oules geheißen), über welche sich
bei zur
Bildung günstiger Gesteinsbeschaffenheit
Wasserfälle in die Tiefe stürzen.
Der Ausgang aus dem Kessel ist gewöhnlich stark verengert, schluchtartig, und erst nach abwärts erweitert sich dann die Thalbildung in der Region des nicht mehr stürmischen, sondern ruhigen Wasserlaufs. Werden in der geschilderten Weise auf den zwei einander entgegengesetzten Abhängen eines Gebirges Thäler ausgewaschen, so wird das letzte Stadium in einer teilweisen Abtragung des Gebirgskammes bestehen. Statt eines steilen Randes, der die beiden auseinander strahlenden Thäler trennt, wird ein kleines Plateau, tiefer gelegen als der Kamm des Gebirges (Paß), [* 12] dieselben vielmehr verbinden.
Ganz ähnlich wie die geschilderte Bildung der Gebirgsthäler verläuft der Prozeß bei dem Einsenken der Thäler in die Plateaus. Abweichungen können zunächst durch Verschiedenheiten in den zu durchbrechenden Gesteinen begründet sein. Wälle härtern Materials werden hemmend einwirken, das Thal [* 13] sperren und zu Thalerweiterungen dadurch Veranlassung geben, daß sich das Wasser hinter ihnen seeartig ausbreitet, bis der Wall durchnagt ist und der Fluß in Stromschnellen den vorher sperrenden Wall durcheilt.
Werden ferner weiche, der
Erosion
[* 14] leicht zugängliche
Gesteine
[* 15] durch eine härtere
Bank bedeckt, so wird
dort eine Thalschwelle mit
Wasserfällen entstehen, wo die weichern
Gesteine zuerst verritzt werden. Durch Unterwaschung wird
das härtere
Material stückweise abbrechen und nachsinken, die Thalschwelle ruckweise nach dem Oberlauf zu weiter und weiter
zurückreichen. Ein oft
citiertes
Beispiel für solche Verhältnisse bietet der
Niagara dar. Der
Erosion
kann aber auch der Weg durch Dislozierung der Gesteinsschichten vorgeschrieben sein, so daß am fertigen Gebirgsthal zwar
die Erweiterung und endgültige Gestaltung auf Rechnung der
Erosion fallen, die erste
Anlage und
Richtung aber in dem allgemeinen
Bau des
Gebirges begründet sind.
Querthäler sind häufig erweiterte Querspalten des Gebirges (Klusen, Klausen); Längsthäler laufen mitunter die Grenze zwischen zweierlei Schichten entlang, die gegen den Kamm des Gebirges zu ansteigen. Es zeigen diese letztern (Scheidethäler, isoklinale Thäler, Komben) an den beiden Gehängen verschiedenes Gestein und nur auf dem einen Abhang einen steilen Absturz, während der Sinn des Einfallens der Schichten rechts und links der gleiche ist. Längsthäler können ferner in der Richtung der Sattellinie des Sattels eines Schichtensystems (s. Schichtung) verlaufen, dessen oberste Schichten bei der Dislozierung zerrissen wurden.
Solche Gewölbthäler (Hebungsthäler, antiklinale Thäler) werden an beiden Gehängen einerlei Folge der Gesteine erkennen lassen, deren Schichten von der Thallinie aus nach beiden Seiten einfallen. Muldenthäler (Senkungsthäler, synklinale Thäler) verlaufen der Muldenlinie einer Mulde (s. Schichtung) entlang; hier werden die Gesteinsschichten der Gehänge nach der Thallinie zu einschießen. Ferner kann die zwischen zwei ungefähr parallel verlaufenden Lavaströmen entstehende Einsenkung (interkolliner Raum) eine Thalbildung ¶
veranlassen. Besondere Thalformen zeigen auch einzeln stehende Berge vulkanischen Ursprungs. Nach Erlöschen der vulkanischen Thätigkeit senkt sich häufig an der Stelle des zentralen Kegels ein tiefes Kesselthal (Caldera, Caldeira) ein, von welchem aus mitunter ein den Ringwall durchbrechendes Hauptthal nach außen führt, und gleichzeitig wird auch der äußere Mantel von radial ausstrahlenden Rillen (Barrancos) durchfurcht werden (vgl. Vulkane). [* 17] Der Form nach stehen der Calderabildung nahe die hinsichtlich der Entstehungsweise noch streitigen Maare (s. Vulkane) als Einsenkungen in vulkanische Plateaus oder doch in der Nähe vulkanisch gebildeter Lokalitäten, und ganz ähnliche Thäler, in Plateaus rein sedimentärer Gesteine eingesenkt, liefern Unterwaschungen und die von ihnen veranlaßten Erdfälle.