Wasserfall
,
der durch den
Widerstand der obersten Gesteinsschichten auf einer
Strecke verursachte
Fall fließenden
Wassers
über eine Felswand in die Tiefe. Verwittert das
Gestein am
Fuß des
Falles leichter als das obere, so wird
die Felswand im
Lauf der Zeit überhängend; wenn die überhängenden Teile hinabstürzen, beginnt die Unterwaschung am
Fuß
der
Felsen von neuem, und der Wasserfall
bewegt sich so langsam thalaufwärts. Der Niagarafall hat z. B.
auf diese
Weise 12 km aufwärts zurückgelegt.
Höhenschichten der Alp

* 3
Alpen.
Sind dagegen die obern Gesteinsschichten weniger hart, so werden sie sich allmählich abschleifen und der Wasserfall
sich
bei regelmäßigem Flußbett in eine
Stromschnelle verwandeln. Der
Fall geschieht häufig in mehreren aufeinander folgenden
Abstürzen. Von der
Größe der Wassermasse und der Großartigkeit der Umgebung hängt die
Schönheit des
Wasserfalls
ab. Die berühmtesten
Fälle finden sich in den
Alpen,
[* 3] wie Gießbachfall (300 m), Staubbachfall (287 m), Tosafall
(150 m), Reichenbachfälle (oberster 90 m),
Pissevache (84 m),
Handeckfall (60 m),
Krimmler
Fall (350 m), Schwarzbachfälle bei
Golling (82 m),
Gasteiner
Fälle (80 m), ferner im
Norden
[* 4] der
Alpen der
Rheinfall (21 m);
in Norwegen [* 5] Rjukanfoß (245 m), Feigumfoß (200 m), Vöringsfoß (145 m), Sarpfoß (20 m);
in Schweden Trollhättafälle (33 m) und Elfkarlebyfall (15 m);
in Italien [* 6] Fall des Teverone (96 m), des Velino (27 m);
in Amerika [* 7] sind die berühmtesten von allen die Niagarafälle (50 und 48 m), ferner Montmorencyfall (Kanada, 82 m), die Großen Fälle des Missouri (26 m), Yosemitefälle (Kalifornien);
die Sieben Wasserfälle des Paraná (17 m), die Wasserfälle des Sipotuba (132 m) und des San Francisco (80 m), sämtlich in Südamerika; [* 8]
in Afrika [* 9] die Victoriafälle des Sambesi.
Künstliche Wasserfälle finden sich zu Marly bei Versailles [* 10] und zu St.-Cloud, bei dem Lustschloß Loo in Geldern, auf Wilhelmshöhe bei Kassel [* 11] u. a. O. Vgl. auch Fluß, S. 410. ¶