(Kolbenschnitt), männliche Haartracht im Reformationszeitalter, die sich seit
ca. 1520-60
erhielt und für die deutsche
Renaissance charakteristisch ist.
Seine landschaftlichen
Radierungen zeigen lebendige Auffassung der
Natur und leichte, sichere Behandlung der
Nadel. Er bewegte
sich in der
Nachahmung A.
Waterloos und S.
Geßners, nach dessen
Zeichnungen er eine
Folge von 25 Blättern ätzte (Zürich
[* 6] 1806-11). Er
schrieb: »Über den Wortreichtum der deutschen und französischen
Sprache
[* 7] und beider
Anlagen zur
Poesie«
(Berl. 1804, 2 Bde.; 2. Aufl.
1818-20, 3 Bde.),
als Anhang dazu: »Über Wortmengerei« (das.
1809, 3. Aufl. 1823).
Vgl. seine Selbstbiographie:
»Mein Lebenslauf und mein Wirken im
Fach der
Sprache und
Kunst« (Berl. 1825).
KolbesArbeiten gehören wesentlich der organischen
Chemie an, zu deren glücklichsten Förderern er gerechnet
werden muß. Besonders wichtig waren seine Untersuchungen über die Einwirkung von
Chlor auf
Schwefelkohlenstoff, über die
Zersetzung der organischen
Säuren durch den elektrischen
Strom, über die
Darstellung von
Säuren mit höherm Kohlenstoffgehalt
aus Cyanverbindungen von Alkoholradikalen, über die
Zusammensetzung des
Kakodyls. Von der
Lehre
[* 20] von den gepaarten
Radikalen
ausgehend, suchte Kolbe die theoretische
Chemie in eigentümlicher
Weise auszubilden und trat mehrfach in
Opposition gegen die herrschenden
Richtungen. 1861 entdeckte er die
Bildung des
Korallins aus
Phenol, 1873 eine einfache
Methode
zur
Darstellung von
Salicylsäure aus
Phenol und
Kohlensäure, und im folgenden Jahr erkannte er die antiseptischen
Eigenschaften
dieser
Verbindung. Er schrieb: »Ausführliches Lehrbuch der organischen
Chemie« (Bd. 1 u. 2,
Braunschw. 1855-64; 2. Aufl. von E. v.
Meyer, 1880-84; Bd. 3 von E. v.
Meyer und Weddige, 1868-78);
»Kurzes Lehrbuch der anorganischen
Chemie« (das. 1878, 2. Aufl. 1884);
»Kurzes Lehrbuch der organischen
Chemie« (das. 1883);