forlaufend
369
1892 ein Saldo von 4148967800 M., also unge- fähr 25 Proz. ist noch in Elberfeld [* 2] eine Abrechnungsstelle errichtet worden. - In Paris [* 3] besteht seit 1872 eine Bankabrechnungsstelle unter dem Namen Okkmdi'6 äs 0oinp6U8g.ti0ii. Die Ab- rechnung der nicht kompensierten Beträge geschiebt auf Giroconto der Bank von Frankreich. Fürdie Eis [* 4] enb ahnen besteht in Londonseit 1850 eine besondere Abrechnungsstelle unter dem Namen ?^i1^3,^-^i69.rin^1i0u86. Ahnliche Einrichtungen wurden auch in Deutschland [* 5] und Österreich-Ungarn [* 6] gesckafsen. Dasselbe Princip hat in neuester Zeit auch auf die Abwicklung derLieferungsgesckäfte in Effekten Anwendung gefunden. So ist 1874 in London, [* 7] 1892 auch in Neuyork [* 8] ein stook Nx0nan^6-^i6Äriu^ü0U86 (s. 3tock), in Berlin [* 9] 1869 ein Liquidationsverein mit einem von der Bank des Berliner [* 10] Kassenvereins errichteten Liquidationsbureau, in Wien [* 11] das durch den Wiener Giro- und Kassenverein seit 1872 ge- leitete Arrangementsbureau entstanden. (S. Liqui- dationskassen.) Auch auf das Lieferungsgesckäft in Waren hat man das Abrechnungssystem ausge- dehnt, so namentlich in Liverpool [* 12] auf den Baum- wollhandel. -
Vgl. Seyd, 1^6 I^oQäon daiikwF anäd3.uk6r8' 0. 8M6M8 (Lond. 1871; deutsch von Sjöström, Lpz. 1874);
R. Hildebrand, Das Ebeque- system und Clémenceau in London (Jena [* 13] 1867);
W. Stanley Ierons, Geld und Geldverkehr (Lpz. 1876);
L. Kuhlen- beck, Der Check (ebd. 1890);
R. Koch, Vorträge und Aufsätze (Berl. 1892);
Nauchberg, Der Clearing- und Giroverkehr (in der «Statist. Monatsschrift», Wien 1886 -87).
Cleator Moor (spr. kliht'r muhr), Stadt in der engl. Grasschaft Cumberland, 6 km im SO. von Whitehaven, Eisenbahnknotenpunkt, hat (1891) 9464 E., große Kohlengruben und Hochöfen. Mebsch, Rud. Friedr. Alfr., Mathematiker, geb. zu Königsberg [* 14] in Preußen, [* 15] studierte daselbst Mathematik und Physik, war dann in Berlin als Lehrer an verschiedenen Schu- len thätig und habilitierte sich 1858 an der Uni- versität für mathem. Physik. Im Herbst desselben Jahres folgte Clémenceau einem Rufe als Professor der analytischen Mechanik an die Polytechnische Schule in Karlsruhe. [* 16] 1863 wurde er ord. Professor in Gießen, [* 17] 1868 in Göttingcn und starb daselbst Eine große Anzahl Abhandlungen von Clémenceau sind in Fachzeitschriften zerstreut. Von be- sondern Werken sind zu nennen: «Theorie der Ela- sticität fester Körper» (Lpz. 1863),
«Theorie der Abel- schen Funktionen» (mitGordan, ebd. 1866) und «Theorie der binären algebraischen Formen» (ebd. 1872). C.s «Vorlesungen über Geometne» giebt Lindemann in Bearbeitung heraus (Bd. 1, Gott. 1875-76; Bd. 2, Tl. 1, Lpz. 1891). -
Vgl. Alfred Clémenceau Versuch einer Darlegung und Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistungen (Lpz. 1873).
Cleckheaton (spr. -hiht'n), Stadt im West- Riding der engl. Grafschaft I)ork, g ^ ^ SO. von Vradford, hat (1891) 11826 E., Fabriken für Krempeln, Tuch- und Spinnmaschinen. [* 18] Eleehills (spr. klih-), Bergzug in der engl. Grasschaft erreicht im Brown Clee Hill 580 m und ist oerüdmt durch die hier gebrochenen Bausteine lDnuLwuß). Clefen, s. Chiavenna. V1oni3.ti8 ^., Waldrebe, Pstanzengattung aus der Familie der Ranunkulaceen (s. d.). Man Brockhaus' Konverjations-Lexikon. 14. Aufl.. IV. kennt gegen 100 Arten, die in den gemäßigten Zonen eine ausgedehnte Verbreitung besitzen. Es sind Kräuter oder Sträucher mit kletternden, selten auf- rechten Stengeln, gegenständigen Blättern, einzelnen oder trugdoldig angeordneten Blüten und vier- bis sechsblätteriger Blütenhülle.
Mehrere Arten werden in Gärten gezogen. Die als Zierpflanzen beliebtesten Arten sind: strauch mit einzeln stehenden, langgestielten Blüten und blauvioletten,kreuzförmigen Blumen, der bäusig zu Lauben und Wandbekleidungen benutzt wird und in Gärten in vielen Varietäten vorkommt. 0. vioi-nH /., ein Klctterstrauch aus Nordamerika, [* 19] mit violetten oder purpurnen, ebenfalls einzeln stehenden Blumen, der zu demselben Zweck dient, lü. i-ßeta _^., steife Waldrebe, ist eine südeurop. aufreckte Staude mit rispig angeordneten weißen, sechsblätterigen Blumen, sie wird häufig als Zier- pflanze des freien Landes kultiviert. 0. intöFi-iloli". ^., eine in Ungarn [* 20] wachsende aufrechte Staude mit ovalen, ganzrandigen Blättern und großen, einzeln siebenden, langgestielten, kreuzförmigen, violett- blauen Blumen, wird ebenfalls sehr häusig kultiviert. 0. vitaida, ^., ein in Mittel- und Südeuropa in Hecken wild wachsender Kletterstrauch mit gefiederten Blättern und weißen, trugdoldig gruppierten Blu- men, wird namentlich im Norden [* 21] zur Bekleidung von Wänden und zu Lauben benutzt.
Eine der prächtigsten Arten ist die in Japan [* 22] heimische 0. i3,nu ^«',M. Sie hat große, eiförmige, spitze, am Grunde etwas herzförmige Blätter, schlingende Stämme und Äste und einzeln stehende, sechsblätte- rige, bis 16 cm im Durchmesser haltende azurblaue Blumen. Andere schöne Arten sind: 0. Mtkus Mo?'?', et Dons., mit ebenfalls violetten Blumen,' (^. ll6i6UH, eine schneeweiße Abart derselben, mit gelben Staubgefäßen; 0. I^oui86, eine andere Abart, schneeweiß mit blauen Staubgefäßen; 0. ^orwnsi mit gefüllten Blumen, alle aus Japan. Durch Kreu- zungen dieser und anderer japan. Arten, wie 0. üo riclH TViumb. (s. Tafel: Polycarpen, [* 1] Fig. 7), untereinander oder mit 0. vitiekiia sind auch meh- rere sehr schöne Sorten entstanden, welche von den Gärtnern mit besondern Namen belegt werden. Alle japan. Arten und Abarten verlangen einen guten Boden, warme, sonnige Lage und etwas Wintersckutz durch Einbinden inStrob oderTannen- reisig. Die Sträucher lassen sich durch Ableger und Stecklinge sowie durch Veredelung auf Wurzeln von stöcke, alle auch durch Samen [* 23] vermehren. Elemenceau (spr. kl^mangßoh), Eugene, franz. Politiker, geb. zu Mouitteron-en- Pareds im Tepart.
Vendee, studierte seit 1865 in Paris Medizin und lieh sich dann daselbst als Arzt nieder. Nach dem wurde er dort Maire des 18. Arrondissements und im Febr. 1871 in die Kammer gewählt, wo er gegen die Friedens- präliminarien stimmte. Während der Commune versuchte er die schwierige Rolle eines Vermittlers zwischen dem Pariser Stadthause und der Versailler Negierung zu spielen, kam aber zu spät, um die Generale Lecomte und Element Tho- mas vom Erschießungstode zu retten. Er legte hier- aus seine Stelle als Maire und sein Mandat als Deputierter nieder und widmete seine Tbätigkeit dem Gemeinderate von Paris, dessen Präsident er 1875 ward. Bei den Februarwahlen von 1876 wurde Clémenceau wieder in die Deputiertenkammer gewählt, der ei 24 ¶