eintreten kann und bisweilen zur
Bildung mitten im
Wasser erscheinender und wieder verschwindender
Inseln, je nach dem Wasserstand,
zu führen vermag. Ein wichtiger
Vorläufer der Seenverwachsung ist dagegen das Auftreten eines sogen. Schwingrasens, der
aus einer schwimmenden, dicht verwebten Filzmasse von Wurzelfasern und Nebenwurzeln gewisser Schilfgräser
(ArundoPhragmites,
Glyceria
[* 2] aquatica und Grapephorum arundinaceum) besteht, und welcher auf der Wasserseite den
Wellenbewegungen
folgt, während er nach der Landseite eine Art von
Schirm und Humusfänger herstellt, in dessen Bereich sich andre Verwachsungspflanzen
anzusiedeln vermögen.
Die von
Klinge aus seinen Untersuchungen gezogenen Folgerungen haben ein bedeutendes pflanzengeographisches und geologisches
Interesse, da sie Rückschlüsse auf einen während der Postglazialzeit erfolgten Klimawechsel gestatten,
der auch aus zahlreichen andern
Gründen wahrscheinlich erscheint. Zumal die Verbreitungsart gewisser, der subborealen
Flora
angehörigen, xerophilen (d. h. trockenheitliebenden)
Pflanzen spricht dafür, daß diese zu einer Zeit in das Gebiet des
mittel- und osteuropäischen Tieflandes nach der Entgletscherung desselben eingewandert sind, während
welcher ein steppenähnliches
Klima
[* 3] in demselben herrschte und vorwiegend östliche, resp. nordöstliche, trockne
Winde
[* 4] geweht
haben. Eine weiter fortgesetzte Untersuchung der Moorbildung in
Verbindung mit pflanzengeographischen, meteorologischen und geologischen
Gesichtspunkten ist vielleicht im stande, auch nach genannter
Richtung neue Aufschlüsse zu gewähren.
Vgl.
Klinge, Über den
Einfluß der mittlern Windrichtung auf das Verwachsen der Gewässer etc.
(in
Englers
»BotanischenJahrbüchern«, Bd. 11,1890).
Fanny, Opernsängerin, geb. zu
Oldenburg
[* 5] als Tochter des Obermedizinalrats Tappehorn, bildete
sich bei
AugusteGötze in
Dresden
[* 6] zur Bühnensängerin aus und fand ihr erstes
Engagement in
Frankfurt
[* 7] a. M. 1879 verheiratete
sie sich mit dem
TenoristenMoran, und 1884 wurde sie Mitglied des
Leipziger Stadttheaters. Nachdem sie
im
November und
Dezember 1889 mit großem Erfolg im Opernhaus zu
Berlin
[* 8] gastiert, wurde sie von 1891 ab für diese
Bühne engagiert.
Sie ist großherzoglich oldenburgische Kammersängerin.
IhreStimme ist von solchem
Umfang, daß sie hohen Sopranpartien
(wie
Norma,
DonnaAnna, Isolde) ebenso gerecht wird wie tiefen Altpartien
(Fides, Leah).
Ihre übrigen Hauptrollen sind Fidelio,
Elisabeth im
»Tannhäuser« und
Brunhild im
»Ring des
Nibelungen«.
(nach
Brugsch v. ägypt. meri-uer oder mi-uer, »das
große Seebecken«). Die Untersuchungen von
FlindersPetrie bei Hauwâret (s.
Labyrinth) und Biahmu, nördlich von el Medineh
im
Fayûm, haben zu dem Ergebnis geführt, daß der Mörissee westlich von el Medineh zu suchen ist, eine
Anschauung, zu welcher
auch E.
Meyer in seiner »Geschichte des alten
Ägypten«
[* 18] gelangt ist.
Petrie fand, daß das
Wasser des Möris, hätte er, wie Linant
wollte, am östlichen Eingang des
Fayûm gelegen, die beiden sogen.
Pyramiden von Biahmu 12
Fuß (engl.)
hoch bedeckt hätte. Es sind übrigens keine
Pyramiden, sondern viereckige
Höfe, welche je einen mächtigen Unterbau mit der
Statue Amenemhats III. (um 2300
v. Chr.) umschlossen, deren
Höhe 35
Fuß betrug.
Petrie meint also, daß einst die ganze
Depression
[* 19] des
Fayûm mit Nilwasser gefüllt war, das durch
Verdunstung
abnahm, aber bei jeder neuen
Überschwemmung durch den schmalen Einlaß wieder gefüllt wurde. Zur Zeit der 12. Dynastie war
der
Boden des
Beckens schon sehr aufgehöht und vielleicht stellenweise sumpfig; der erste König derselben, Amenemhat I. (um
2466), scheint durch einen
Damm, welcher das
Wasser des Möris nach
Westen zurückdrängte, den Platz für die
Stadt
Sched (Crocodilopolis oder
Arsinoë) nördlich von el Medineh gewonnen zu haben, während Amenemhat III. durch Erweiterung
der Schutzdämme zum eigentlichen Schöpfer des Möris wurde.
Noch zu Herodots
Zeiten scheint der Möris in gleicher
Höhe mit dem
Nil
existiert zu haben, weshalb sich auch keine vorgriechischen
Altertümer im westlichen Teile des
Fayûm
finden. Unter den Persern oder den
Ptolemäern wurde dann, um mehr Land zu gewinnen, der Zufluß aus dem
Nil beschränkt, und
so trocknete der Möris mehr und mehr ein, bis nur noch der heutige
Birket el Kerun übrigblieb.
(engl., spr. -géhdsch), Unterpfand, Pfandverschreibung,
Hypothek. ^[= (griech., "Unterpfand", in Frankfurt a. M. auch Insatz genannt), eine Form der Verpfändun ...]
Bei Einwirkung konzentrierter
Salpetersäure auf organische
Substanzen, bei der
Bildung der Nitroverbindungen,
tritt häufig Moschusgeruch auf. Kocht man nun nach
BauerToluol C7H8 mit einer Halogenverbindung des Butans
C4H9Cl unter Zusatz von
Aluminiumchlorid, so entsteht
Chlorwasserstoff
[* 20] HCl und Butyltoluol C7H7
. C4H9 , welches mit einem Gemisch von konzentrierter
Schwefelsäure
[* 21] und
Salpetersäure ein
Nitroprodukt liefert.
Dies bildet weiße glänzende
Kristalle
[* 22] mit merkwürdig starkem und andauerndem Moschusgeruch. Eine einprozentige alkoholische
Lösung zeigt diesen
Geruch nicht, der aber bei Verdünnung mit
Wasser alsbald sehr stark hervortritt und
bis zu einer Verdünnung von 1:3000 an
Intensität zuzunehmen scheint. Bei
Lösungen von 1:5000 ist der
Geruch noch deutlich
wahrzunehmen, auch
Lösungen von 1:720,000 besitzen noch einen bemerkenswerten
Geruch, doch ist derselbe nicht mit Sicherheit
als Moschusgeruch zu erkennen. Der
¶
mehr
Geruch der Lösung von 1:3000 kann durch Kochen mit Ätznatronlösung noch bedeutend verstärkt werden, und dies Verhalten ist
für die Verwendung der Substanz zum Parfümieren von Seife äußerst wertvoll. Auch sonst dürfte dieselbe als ein gutes Surrogat
des Moschus zu betrachten sein, wenngleich geübte Parfümeure im stande sind, den natürlichen
vom künstlichen Moschus zu unterscheiden.