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einer Lösung von 20 Teilen Hausenblase in 200 Teilen Wasser und 50 Teilen Spiritus [* 1] überzogen worden war. Dies Pflaster wird meist gegen Zahnschmerzen hinter dem Ohr [* 2] getragen; auf zarter Haut [* 3] zieht es ebenfalls eine Blase.
einer Lösung von 20 Teilen Hausenblase in 200 Teilen Wasser und 50 Teilen Spiritus [* 1] überzogen worden war. Dies Pflaster wird meist gegen Zahnschmerzen hinter dem Ohr [* 2] getragen; auf zarter Haut [* 3] zieht es ebenfalls eine Blase.
(Reizsalbe, Spanischfliegensalbe, Unguentum cantharidum) wird erhalten, indem man 2 Teile Kantharidenpulver mit 8 Teilen Provenceröl 10 Stunden im Dampfbad digeriert, dann filtriert und das Filtrat (7 Teile) mit 3 Teilen gelbem Wachs zusammenschmelzt. Sie dient zum Offenhalten von Blasen, die durch Kantharidenpflaster erzeugt sind, zur Beförderung der Eiterung etc. Die Scharfe Salbe (Hufsalbe, U. acre) ist eine Mischung aus 15 Teilen gelbem Wachs, 30 Teilen Kolophonium, 60 Teilen Terpentin, 250 Teilen Schmalz, 50 Teilen gepulverten Spanischen Fliegen [* 4] und 10 Teilen Euphorbiumpulver. Sie wird in der Veterinärpraxis (aber nicht bei Hufkrankheiten) benutzt.
s. Kantharide. ^[= (Cantharis Geoffr., Lytta Fabr.), Käfergattung aus der Gruppe der Heteromeren und der Familie ...]
Kantharidensalbe - Kan
* 5
Kantharos.[* 5] becherartiges Trinkgeschirr der alten Griechen, mit weit ausgeschweiften Henkeln, dem Dionysos [* 6] eigen (s. Abbildung).
(Eckhölzer, Balken), Nutzholz, welches durch das Beschlagen mit vier Flächen versehen ist und gewöhnlich ein Rechteck, bisweilen ein Quadrat zum Querschnitt hat.
(ital. Cantilena), s. v. w. Melodie, eine längere gesangreiche Stelle in einer größern Komposition. In Italien [* 8] ist Cantilena s. v. w. Gassenhauer, abgedroschenes Lied.
(lat.), der singende Vortrag, besonders das singende Ablesen der Kollekten, Responsorien und andrer geistlicher Texte vor dem Altar. [* 9]
Drahem - Draht
* 10
Draht.(spr. -tilljen, franz. Cannetilles, auch Bouillon), ein Fabrikat aus feinem, schraubenartig zu einem Röhrchen gewundenem Draht, [* 10] wird zum Sticken, bei der Verfertigung von Borten, Quasten, Epauletten etc. gebraucht. Man verarbeitet zu Kantillen teils echten, teils unechten, runden oder geplätteten Gold- oder Silberdraht. Jener liefert die matten Kantillen, der geplättete Draht (Lahn) die Glanzkantillen. Zur Darstellung der Kantillen wickelt man diesen Draht in einfacher Schraubenlage auf eine Nadel, welche durch ein gewöhnliches Spulrad in schnelle Umdrehung versetzt wird. Ist die Nadel voll, so schiebt man den Draht zum Teil herunter und fährt dann mit der Arbeit fort, so daß Kantillen von beliebiger Länge gebildet werden können. Die Stärke [* 11] der Nadel richtet sich ganz nach dem Zweck, zu welchem die Kantillen bestimmt sind. Ist die Nadel kantig, so erhalten die Kantillen, welche sich beim Herabnehmen von der Nadel durch die Elastizität des Drahts etwas ausrollen, ein schraubenartiges Ansehen (krause Kantillen, Krausbouillon).
(franz.), eigentlich Feldflasche;
jetzt die gebräuchliche Bezeichnung für das in den Kasernen eingerichtete Verkaufslokal, in dem die Soldaten ihre kleinen Bedürfnisse an Lebensmitteln, Putzmaterial etc. gut und billig kaufen können.
Die Kantinen stehen unter Kontrolle von Kommissionen der betreffenden Truppenteile und werden meist verheirateten, invaliden Unteroffizieren übertragen.
Kanton
[* 5] (franz.), Landbezirk, Unterabteilung eines größern Bezirks, speziell in Frankreich Bezeichnung für die aus mehreren Gemeinden bestehenden Unterabteilungen des Arrondissements;
Schweiz
* 12
Schweiz.in der Schweiz, [* 12] wo der Name seit der Mitte des 16. Jahrh. den ältern Namen »Ort« allmählich verdrängte, Bezeichnung für die einzelnen (selbständigen) Bundeslandteile der Eidgenossenschaft;
daher Kantönligeist etc., s. v. w. engherziger Provinzialgeist etc. Über in militärischer Beziehung s. Kantonverfassung.
Kanton
(Canton, chines.
Kuang-tschou-fu), Hauptstadt der chines. Küstenprovinz
Kuangtung, am
Perlfluß, etwa 144 km von
seiner Mündung entfernt. Die
Bevölkerung,
[* 13] von einigen auf 1½ Mill. geschätzt, beträgt wahrscheinlich kaum die Hälfte
dieser Zahl. Kanton
ist die Wiege des europäischen
Handels in
China,
[* 14] indem hier vor dem großen Opiumkrieg mit den Engländern
(1841) sich der
Verkehr mit dem
Westen konzentrierte. Da der letztere sich jetzt auf eine große Anzahl Vertragshäfen verteilt,
so hat Kanton
viel von seiner frühern Wichtigkeit verloren, wozu die
Existenz des blühenden englischen
Freihafens
Hongkong wesentlich beiträgt.
Trotzdem ist Kanton
die wichtigste Stadt des südlichen
China. Die europäische Niederlassung befindet sich auf einer kleinen,
der südlichen Vorstadt vorgelagerten
Insel des Perlstroms,
Namens Schamien. Die dort ansässigen
Firmen sind jedoch seit einigen
Jahren nur noch
Filialen ihrer
Häuser in
Hongkong, von wo aus der größte Teil der kanton
esischen
Produkte
verschifft wird. Ein eigentümliches Gepräge gibt Kanton
das
Leben auf dem
Wasser des
Perlflusses. Derselbe ist breiter als die
Themse bei
London,
[* 15] bis 7 m tief und stets bedeckt mit
Schiffen aller Art. Die kleinen
Boote werden von armen
Familien von
Fischern, Wäschern,
Unterhändlern u. dgl. bewohnt, welche darauf
ihren ganzen Hausrat, sogar einen kleinen Götteraltar mitführen; die größern
Dschonken sind dagegen oft mehrere
Stockwerke
hoch und an der Landungstreppe häufig mit
Zierpflanzen nett geschmückt.
Andre große, bunt gemalte, reichvergoldete
Boote werden
Blumenboote genannt;
Frauen und Freudenmädchen treiben darin ihr
Wesen. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten
der Chinesenstadt gehören einige
Tempel,
[* 16] so jener der »fünf
Genien« und der »fünfhundert
Genien«, des
[* 5]
^[Abb.: Situationskärtchen von Kanton
,
Makao,
Hongkong.]
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