Graf, dän.
Politiker, legte im Juni 1890 sein
Mandat als Mitglied des
Folkethings nieder, teils weil
die
Opposition der
Linken, der er angehört hatte, bisher erfolglos geblieben war, teils
weil er sich unter den
Demokraten gesellschaftlich
nicht heimisch fühlte.
[* 1] Die Erzeugung von dünnen Brettchen zur Herstellung kleiner Kistchen für
Zigarren,
Schokolade,
Stärke,
[* 2]
Früchte und zahlreiche kleine Postsendungen hat sich infolge des außerordentlich großen
Bedarfs an solchen
Schnitthölzern als besonderer Erwerbszweig ausgebildet, dem folgendes
Verfahren zu
Grunde liegt. Das wenn möglich noch vollkommen
grün erhaltene
Holz der
[* 3]
Erle,
Zeder,
Buche,
Tanne,
[* 4]
Fichte,
[* 5]
Kiefer,
Espe etc. wird als
Rundholz in
Längen von
etwa 1 m geschnitten und sodann einem Dämpfprozeß unterworfen, weil nur gedämpftes
Holz zusammenhängende
Bretter liefert,
während trocknes
Holz stets zerbricht.
Die Dämpfung findet entweder in verschlossenen hölzernen
Kasten oder in kurzen eisernen
Dampfkesseln mit frischem oder sogen.
Abdampf statt und dauert je nach der
Beschaffenheit und Art des
Holzes verschieden lange, doch immer mehrere
Stunden. Die Dampfspannung soll jedoch 1
AtmosphäreÜberdruck nicht überschreiten. Derart vorbereitetes
Holz gelangt in völlig
nassem Zustand auf die Bretterschneidmaschine, welche aus zwei wesentlichen Teilen, dem Schneidzeug und dem Stellzeug, besteht.
Das Schneidzeug ist ein scharf geschliffenes
Messer,
[* 6] das an einem besondern
Schieber befestigt ist, welcher
mittels zweier von
Kurbeln angetriebener Zugstangen ab- und aufwärts bewegt wird und bei der Abwärtsbewegung das
Messer zum
Schneiden bringt. Wichtig ist, daß der
Schnitt ruhig und vorteilhaft, d. h. ohne
Verletzung der Holzplatten erfolgt, was dadurch
erreicht wird, daß man den
Schieber in einer schrägenBahn bewegt und infolgedessen ziehend zur
Wirkung
bringt.
Das Stellzeug dient dazu, das Werkstück nach jedem
Schnitte um die jedesmalige Brettstärke dem
Messer entgegenzuführen.
Zu dieser
Bewegung befindet sich auf einem starken
Brett ein
Tisch mit Einspannvorrichtungen und mittels zweier starker, horizontaler
Schrauben
[* 7] verschiebbar, welche, durch
Kegelräder angetrieben, nach jedemSchnitte sich entsprechend drehen
und den
Tisch vorschieben. Diese
Maschine
[* 8] macht in der
Minute 60
Schnitte, also auch 60 Brettchen in einer
Länge bis 1 m, einer
Breite
[* 9] bis 300
mm und einer
Stärke von 1-8
mm. Die von der Schneidmaschine kommenden nassen
Bretter müssen sodann mit der Vorsicht
getrocknet werden, daß sie ihre ebene Gestalt beibehalten. Zu diesem
Zwecke gelangen sie zuerst in
eine
Vortrockenpresse, welche eine
Batterie von eisernen
Platten bildet, die mit
Dampf
[* 10] geheizt werden, und zwischen welche man die
Bretter legt.
Zum vollständigen
Trocknen der letztern dient eine hydraulische Dampftrockenpresse, welche der Hauptsache nach aus zehn schweren
eisernen Hohlplatten von 1 qm
Fläche besteht, die, mit
Dampf geheizt und mit
Kupferblechen bedeckt, die zwischengelegten
Bretter
unter einem von einer hydraulischen
Presse
[* 11] ausgeübten
Drucke von 70
Atmosphären in wenigen
Minuten vollständig austrocknen
und dabei genau eben pressen. Nach dieser Behandlung unterwirft man Brettchen für gewisse Bestimmungen, z. B.
solche zu Zigarrenkistchen, oft noch einer
Arbeit, welche den
Zweck hat,
Imitationen hervorzubringen, z. B.
Erlenholz dem Zedernholz ähnlich zu machen, und darin besteht, daß man dieselben erst färbt oder beizt und dann durch
entsprechend ziselierte
Walzen mit den gewünschten
Mustern versieht. Die vorstehend beschriebenen
Maschinen und das damit durchgeführte
Verfahren stammen aus der deutsch-amerikanischen Maschinenfabrik von E.
Kirchner u. Komp.,
Leipzig-Sellerhausen,
welche schon eine
Reihe solcher
Anlagen ausgeführt hat. Auch eignet sich dieses
Verfahren zur Erzeugung von
Furnieren, in welchem
Falle übrigens von Arbey in
Paris
[* 12] das
Messer horizontal angewendet wird.
Drehbank
[* 13] mit
Fräsapparat. Es gibt bekanntlich eine große
Menge von Holzdrechslerarbeiten, welche ihre
Vollendung erst durch die
Hand
[* 14] des Bildhauers oder
Schnitzers oder durch Fräsmaschinen erhalten, indem sie mit erhöhten oder
vertieften Kannelierungen,
Perlen,
Rosetten, Windungen, profilierten
Wülsten u. dgl. versehen werden. Um diese
Arbeiten auf der
Drehbank vornehmen, also die gedrehten Gegenstände von dem
Drechsler selbst vollenden lassen zu können,
hat die Werkzeugmaschinenfabrik
Geiger u. Hessenmüller in
Ludwigshafen
[* 15] a. Rh. einen
Apparat konstruiert, der, mit der
Drehbank
verbunden, die sämtlichen genannten
Verzierungen anzubringen gestattet.
Derselbe ist dem
Wesen nach, von
oben gesehen, in obiger
[* 16]
Figur dargestellt. Auf den Drehbankwangen WW, welche von dem
Gestell
G G getragen werden, befindet sich bei S die
Spindel mit
Schnurscheibe, bei R der
Reitstock, zwischen beiden
fest eingeklemmt das Arbeitsstück A. Für gewöhnliche Dreharbeit erhält die
Spindel ihre
Umdrehung von einem Fußtritt aus
oder von der
Riemenscheibe l1, welche auf der
Achse des großen Schnurrades neben der
Leerscheibe l befestigt ist. Für die
Anbringung der genannten
Verzierungen tritt folgender
Apparat in Thätigkeit. Auf dem in der Längs-