mehr
daran sitzen läßt. Dieses Stück wird in einer zweiten Hitze zu einer Platte von der Länge der Zinken ausgeschmiedet und dann die Scheibe zwischen Schaft und Angel in einem Gesenke vollendet, worauf man die Zinken durch Einhauen mit dem Meißel [* 1] oder mit einem Durchschnitt bildet und die Zwischenräume mit der Gabelfeile ausarbeitet. Das Härten und Anlassen geschieht wie bei den Messern. Man schleift die Gabeln zum Teil aus freier Hand [* 2] auf einem Ölstein und schmirgelt oder poliert sie auf Bürstenscheiben oder mittels des Polierstahls. [* 3] und Gabeln aus Silber und Gold [* 4] werden ebenfalls durch Schmieden, die aus Neusilber durch Ausschneiden aus Blech oder durch Gießen [* 5] und Ausbilden in Stanzwerken roh vorgearbeitet und mittels Feilen und Schleifen vollendet.
Furtim - Fury- und Hek

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Fürth.Die Hauptsitze deutscher Messerfabrikation sind Solingen, [* 6] Remscheid [* 7] und andre Orte der Rheinprovinz [* 8] und Westfalens, Suhl, [* 9] Schmalkalden, [* 10] Steinbach bei Altenstein, Ruhla, Eberswalde, [* 11] Sorau, [* 12] Nürnberg, [* 13] Fürth, [* 14] Erlangen, [* 15] Regensburg, [* 16] Reutlingen, [* 17] Stuttgart, [* 18] Tuttlingen, [* 19] Heilbronn, [* 20] Karlsruhe, [* 21] Heidelberg, [* 22] Pforzheim, [* 23] Aachen. [* 24] Bessere Messer werden in fast allen großen Städten in den Messerschmiedewerkstätten gefertigt; besonders gute Ware liefern Heilbronn, Neustadt [* 25] bei Stolpen in Sachsen [* 26] und Solingen. In Österreich [* 27] liefern Wien, [* 28] Karlsbad, Nixdorf in Böhmen, [* 29] Steyr und Grünberg [* 30] viele Messer. Die englischen Messer, welche als die besten gerühmt werden, aber die neuern deutschen Fabrikate nicht übertreffen, kommen besonders aus Sheffield, [* 31] Birmingham, [* 32] Woodstock und London. [* 33] Die französischen Messer sind höchst zierlich und elegant gearbeitet und stehen den englischen und deutschen zum Teil gleich.
Knochen

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Knochen.und Gabeln als Eßbesteck kamen erst im 15. Jahrh. vereinzelt auf und wurden dann im 16. Jahrh. allgemeiner, aber immer noch als Luxusgerät betrachtet und demnach künstlerisch verziert. Besonders kostbare Exemplare wurden in silbernen Scheiden (Bestecken) aufbewahrt. Die Gabeln, ursprünglich zweizinkig, seit der Mitte des 16. Jahrh. auch dreizinkig, wurden an den Griffen mit Figuren, Köpfen und Ornamenten verziert. Silber, Gold, Elfenbein, Knochen [* 34] und Holz waren [* 35] das beliebteste Material für die Griffe. Einige charakteristische Beispiele aus der Renaissancezeit zeigt obenstehende Abbildung. Seit Mitte des 18. Jahrh. wurden die Griffe aus glattem, bemaltem Porzellan gefertigt. Aus Holz geschnitzte Gabeln werden noch heute mit Figuren, Köpfen, Blumen etc. an den Griffen versehen. S. auch Löffel.
[* 3] ^[Abb.: Messer und Gabeln. 1-5 von Silber; 6 und 7 von Eisen; [* 36] 8 und 9 geschnitzte Elfenbeingriffe (Nationalmuseum in München).] [* 37]