Perlen
(echte), s. Perlmuscheln.
Perkussionsgewehr - Pe
Perlen
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Perlen
(echte), s. Perlmuscheln.
Perlen,
in der Jägersprache die kleinen Erhabenheiten an den Geweihen der Hirsche [* 2] und Rehböcke.
Perlen
Korallen
* 3
Korallen. (künstliche) werden aus den
Zähnen des
Dugong, aus
Alabaster,
Steinnuß,
Korallen
[* 3] etc. gedreht; viel wichtiger
aber sind die Glasperlen
, die besonders auf
Murano dargestellt werden. Man zieht das
Glas
[* 4] zu dünnen
Röhren
[* 5] aus und zerschneidet
diese mit einer
Schere
[* 6] in kleine
Stücke, welche entweder direkt
benutzt werden
(Schmelzen), oder noch einer
Abrundung bedürfen. Man mischt sie mit einem leicht angefeuchteten Gemisch aus
Kalk- und Kohlenpulver, um die Höhlungen
auszufüllen, und erhitzt sie mit
Sand und Kohlenpulver in rotierenden
Cylindern, bis sich die scharfen
Kanten abrunden.
Lampen (Rüböl-, Minera
* 8
Lampe.
Nach dem Erkalten werden die Perlen
gesiebt, sortiert, durch Schütteln mit
Sand geschliffen, abgesiebt und durch
Schütteln mit
Kleie poliert. Kaum minder wichtig sind die großen, buntfarbigen Glasperlen
, welche unter anderm als Tauschartikel
nach
Basra und als
Rosenkränze nach
Palästina
[* 7] gingen und auch heute noch einen bedeutenden Handelsartikel bilden. Ein großer
Teil der hierher gehörigen
Ware, die Markasitperlen
, Barockperlen, die gewickelten Perlen etc., sind
Produkte der
Glasbläserei
vor der
Lampe.
[* 8] Im
Fichtelgebirge und in
Böhmen
[* 9] fertigt man die
Paterln, indem man mit einem konischen, spitz zulaufenden
und mit
Thon überzogenen Eisenstäben eine
Portion flüssiges
Glas herausnimmt und daraus die
Perle formt, welche eckig abgeschliffen,
poliert, auch wohl mit
Fäden andersfarbigen
Glases überzogen wird.
Den Stickperlen
aus
Glas schließen sich die Metallperlen
aus
Stahl,
Silber,
Gold
[* 10] oder
Kupferlegierungen an,
welch letztere auch wohl vergoldet und versilbert werden. Die 1656 von Jaquin erfundenen
Wachsperlen (Fischperlen
), welche
die echten Perlen
am schönsten nachahmen, bestehen aus kleinen, zarten Glaskügelchen, welche man innen mit
Perlenessenz (s. d.)
auskleidet und dann mit
Wachs füllt. Sie werden besonders in
Paris,
[* 11]
Straßburg,
[* 12]
Schwäbisch-Gmünd;
Wien,
[* 13] Venedig
[* 14] etc. dargestellt.
Ost-Indien
* 15
Ostindien.
Die roten und gelben Perlen
füllt man mit
Farben, welche mit
Gummi arabikum angemacht wurden, die Spiegelperlen
mit einer leichtflüssigen
Legierung.
Schwarze massive Perlen werden auch in
Formen gepreßt. Vegetabilische (Perlen der
Kokosnuß), welche bei den
Radschas
in
Ostindien
[* 15] als Schmuckwaren sehr beliebt sind, gleichen den Perlen der
Perlmuschel, haben eine glatte, milchweiße Oberfläche,
glänzen sehr wenig und finden sich frei liegend in Höhlungen der
Kokosnuß. Sie sollen im wesentlichen aus kohlensaurem
Kalk mit stickstoffhaltiger
Substanz bestehen.