42° zu einer farblosen, dicklichen
Flüssigkeit etwa vom spez. Gew. 1,066, siedet bei 183°, bildet mit
Wasser ein kristallisierbares
Hydrat und bleibt bei 7 Proz. Wassergehalt bei mittlerer
Temperatur flüssig. Es zieht an der
Luft begierig
Feuchtigkeit an,
zerfließt und färbt sich rötlichbraun. 100 Teile Phenol lösen 20 Teile
Wasser, und 1 Teil Phenol löst sich
in 15 Teilen
Wasser; es mischt sich mit
Chloroform,
Äther,
Alkohol,
Eisessig,
Glycerin, fetten und ätherischen
Ölen, reagiert
neutral, koaguliert
Eiweiß, gibt mit
Leim eine unlösliche
Verbindung, färbt die
Haut
[* 2] weiß, ist für
Pflanzen und
Tiere ein
heftiges
Gift, wirkt energisch fäulniswidrig, färbt sich mit
Eisenchlorid vorübergehend blauviolett,
macht den mit
Salzsäure befeuchteten Fichtenspan blau und bildet mit
Basen kristallisierbare, in
Wasser lösliche
Verbindungen,
welche alkalisch reagieren und durch
Kohlensäure zersetzt werden.
Phenolkalium (karbolsaures
Kali) C6H5KO entsteht beim
Lösen von Phenol in
Kalilauge, bildet farblose, zerfließliche, in
Wasser,
Alkohol und
Äther leicht lösliche
Kristalle
[* 3] und wirkt stark ätzend. Die Natronverbindung ist ähnlich,
aber leichter löslich. Mit konzentrierter
Schwefelsäure
[* 4] mischt sich Phenol farblos und bildet Phenolsulfosäuren,
Chlor erzeugt
Substitutionsprodukte. Metajodphenol gibt, wie Metaphenolsulfosäure, mit schmelzendem
Ätzkali Brenzkatechin, während die
entsprechenden Paraverbindungen auf gleiche
WeiseResorcin liefern.
Die ausgedehnteste Verwendung findet aber Phenol in schwacher
Lösung als Verbandwasser bei dem antiseptischen oder Listerschen
Verband.
[* 7] Hierbei kommt es mit der
Wunde selbst so gut wie gar nicht in Berührung, sondern wirkt nur auf
die abgesonderten Wundflüssigkeiten, und deshalb ist jede schädliche
Wirkung ausgeschlossen.
Soll die
Karbolsäure in flüssiger
Form als
Umschläge auf
Wunden direkt appliziert werden, so dürfen nur ein-, höchstens zweiprozentige Karbolsäurelösungen
benutzt werden.
Mit besonderer Vorsicht sind dieselben bei ausgedehnten Wundflächen und bei kleinenKindern zu verwenden,
weil in beiden
Fällen die
Gefahr der
Vergiftung vorhanden ist. Die
Summe derjenigen
Erscheinungen, welche sich bei der Einwirkung
von stärkern Karbolsäurelösungen auf ausgedehnte Wundflächen einstellen und unter Umständen bis zur wirklichen lebensgefährlichen
Vergiftung sich steigern können, nennt man
Karbolismus. Derselbe zeigt sich zunächst in der Abscheidung eines
beim
Stehen an der
Luft braun bis braunschwarz sich färbenden
Harns
(Karbolurin), ferner in Appetitlosigkeit,
Erbrechen,
Durchfällen,
Schwäche der
Herzthätigkeit, allgemeiner Abgeschlagenheit, Benommenheit des
Sensoriums.
In den schlimmsten
Fällen steigern
sich diese
Symptome bis zum hochgradigen Kollapsus, der in den
Tod übergehen kann.
Gegenmittel sind
Schwefelsäuresalze in großer
Dosis und allgemeine
Reizmittel. Innerlich können 5-15 g
Vergiftung herbeiführen. In diesem
Fall benutzt
man
Zuckerkalk als
Gegengift.
Die Phenole verhalten sich wie
Alkohole und liefern leicht den einfachen und zusammengesetzten
Äthern entsprechende
Verbindungen.
Sie bilden aber auch mit
Basen salzartige
Verbindungen, aus denen sie durch stärkere
Säuren wieder abgeschieden
werden. Hauptrepräsentant der Phenole ist das
Phenol C6H6O, welches sich von
Benzol ableitet.
Andre wichtige Phenole sind
Kresol,
Thymol, Brenzkatechin,
Resorcin,
Pyrogallussäure. Sie finden mannigfache Verwendung in der
Technik und
Medizin und geben eine
große
Reihe ebenfalls wichtiger Zersetzungsprodukte
(Pikrinsäure, Farbstoffe etc.).
aus
Phenol und Phenolverbindungen erhaltene
Farbstoffe, welche sich den aus
Anilin
(Phenylamin) erhaltenen
anschließen.
Phenol liefert mit konzentrierter
Salpetersäure die als gelber
Farbstoff sehr wichtige
Pikrinsäure (s. d.); ein
Gemisch von
Salpeter- und
Schwefelsäure bildet das in der
Woll- und Seidenfärberei angewandte Phenylbraun
(Phénicienne, Rothine), wohl ein Gemisch aus Dinitrophenol und einem humusartigen
Körper. Auch das
Granatbraun (Grénat soluble)
gehört hierher, insofern es phenylpurpursaures
Kali ist oder enthält.
gemeinschaftliche Anführer der Pheräer und Iolker vor Troja
[* 11] war. Gegen Ende des Peloponnesischen Kriegs wurde Phera Sitz einer
selbständigen Tyrannenherrschaft, die längere Zeit auf Griechenland
[* 12] Einfluß hatte. Unter den Tyrannen von Phera sind Iason (um 375 v. Chr.),
Oberfeldherr von ganz Thessalien, und Alexander (359 ermordet) zu erwähnen. Antiochos von Syrien belagerte
und eroberte Phera 191, mußte es aber bald darauf den Römern überlassen. Die Stadt hatte eine Akropolis
[* 13] und innerhalb ihrer
Ringmauern die vielgenannte Quelle
[* 14] Hypereia, welche noch jetzt nördlich von Velestino (auch Pherä genannt), wo sich vom
alten Phera spärliche Reste erhalten haben, hervorsprudelt.