Alkohole
,
eine
Klasse chemischer
Verbindungen, welche sich dem gewöhnlichen
Äthylalkohol
(Weingeist) vielfach ähnlich
verhalten. Man betrachtet sie als
Kohlenwasserstoffe, in welchen ein oder mehrere Wasserstoffatome durch
Hydroxylgruppen (OH) vertreten sind. Einatomige Alkohole
enthalten nur eine Hydroxylgruppe, wie der
Äthylalkohol C2H5OH ,
die zweiatomigen Alkohole
oder Glykole enthalten zwei [Äthylenalkohol C2H4(OH)2 ^[C2H4(OH)2]],
die dreiatomigen drei
¶
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[Glycerin C3H5(OH)3 ^[C3H5(OH)3]]. Als fünf- und sechsatomige Alkohole
betrachtet man die Kohlehydrate. Das Hydroxyl
kann in dem Alkohol verschiedene Stellungen einnehmen, und danach unterscheidet man primäre, sekundäre und tertiäre Alkohole.
Die
am häufigsten in Betracht kommenden Alkohole
sind primäre einatomige. Sie verlieren bei der Oxydation zunächst 2 Atome Wasserstoff
und verwandeln sich in ein Aldehyd
C2H6O | - 2H = | C2H4O |
Alkohol | Aldehyd. |
Dieses nimmt sehr leicht Sauerstoff auf und bildet eine einatomige, einbasische Säure
C2H4O | + O = | C2H4O2 |
Aldehyd | Essigsäure. |
Man erhält diese Alkohole
aus Kohlenwasserstoffen, welche H2O weniger enthalten, indem man dieselben
mit Schwefelsäure
[* 3] verbindet und die entstandene Ätherschwefelsäure durch Wasser zersetzt. So gibt
C2H4 | + H2SO4 = | C2H5SO4H |
Äthylen | Schwefelsäure | Ätherschwefelsäure, |
C2H5SO4H | + H2O = | C2H6O + | H2SO4 |
Ätherschwefelsäure | Wasser | Alkohol | Schwefelsäure. |
Die Alkohole
erinnern in ihrem Verhalten an die Basen, indem sie sich wie diese direkt mit Säuren verbinden.
In diesen Verbindungen sind die Eigenschaften der (unorganischen) Säuren meist verdeckt. In dem salzsauren Äthyläther wird
z. B. das Chlor nicht durch Silberlösung angezeigt, und Kohlensäureäthyläther braust nicht mit stärkern Sauren. Die der
Fettsäurereihe, welche die größte praktische Wichtigkeit besitzen, finden sich zum Teil an Saure gebunden
in natürlichen Fetten; nie meisten entstehen aber durch Gärungsprozesse. Über die Bildung von Äthern aus Alkoholen
s. Äther.