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man die als im alten Pannonien dauernd angesiedelt betrachten. Die Einwanderung geschah wahrscheinlich entlang des Donaustroms und nicht über das karpatische Waldgebirge, wie dies eine Geschichtsquelle ans dem 13. Jahrh. angiebt. (S. Ungarische Sprache, Ungarische Litteratur.) Magyarország (spr. máddjarorßahg, d. h. Magyarenland), ungar. Name des Königreichs Ungarn. [* 2] Magyar Óvár (spr. máddjar ówahr), s. Altenburg [* 3] (Ungarisch-). Mahabaleschwar, Kurort in Ostindien, [* 4] s. Puna.
Mahābhārata, Name des großen Nationalepos der Inder. Es umfaßt in seiner vorliegenden Gestalt etwa 100000 Doppelverse (çloka) und als sein Verfasser gilt den Indern Vjāsa, eine ganz mythische Persönlichkeit. Im M. selbst wird uns überliefert, daß das Werk ohne die Episoden 24000 Çlokas umfasse, an anderer Stelle werden an ursprünglicher Zahl 8800 Çlokas genannt. Sörensen hat als Urbestandteil etwa 7000 Çlokas ausgerechnet. Bühler hat gezeigt, daß schon im 4. Jahrh. n. Chr. das als ein Gesetzbuch galt, und daß es im 11. Jahrh. bereits wesentlich denselben Umfang hatte wie heute.
Aus dem 7. Jahrh. läßt sich schon die Sitte nachweisen, daß das Mahanaim öffentlich in Tempeln vorgelesen wurde, was für verdienstlich galt, und das Gleiche wird uns aus derselben Zeit inschriftlich von dem fernen Kambodscha, also von Hinterindien, [* 5] bezeugt. Das Mahanaim muß daher viele Jahrhunderte vorher abgefaßt und schon lange vor dem 7. Jahrh. eine Autorität gewesen sein. (Vgl. G. Bühler und J. Kirste, Indian Studies, Nr. II, Wien [* 6] 1802, in den «Sitzungsberichten der Wiener Akademie», Bd. 127.) Das ursprüngliche Gedicht schilderte den Kampf der Kurus oder Bharatas und der Pāṇḍavas und den Untergang der erstern.
Auf Seite der Kurus sind die Haupthelden Durjōdhana, der Sohn des blinden Königs Dhṛtarāshṭra, Drōṇa, Karṇa, Çalja, auf der Seite der Gegner die fünf Söhne des Pāṇḍu, vor allem Ardschuna, Judhishṭhira und Bhīma, und ihr Ratgeber Krischna, der Fürst der Jādava, der Anstifter aller Ränke und Listen. Der Umstand, daß die fünf Pāṇḍavas eine gemeinsame Fran haben, die Drāupadī, der Widerspruch, in dem die Ehe- und Erbschaftsgesetze, die Kastenverhältnisse u. s. w. mit der später allein geltenden Praxis stehen, beweist, daß der Kern des Gedichts in eine Zeit zurückreicht, die weit vor der Ausbildung des schroffen Brahmanismus liegt. Dieser alte Grundbestandteil ist aber durch Zusätze der mannigfachsten Art zu einem riesigen Umfange angeschwollen, und Stücke verschiedener Zeiten und Bearbeitungen, alles was in Indien an epischem Lied, Sage und Legende umlief, ist ins Mahanaim aufgenommen worden. - Das Mahanaim ist keineswegs einheitlich überliefert. Im Norden [* 7] wird es in 18 Bücher (parvan) eingeteilt, wozu als 19. der Harivaṃça kommt, im Süden in 24, und die einzelnen Kapitel weichen in Anordnung und Umfang zuweilen beträchtlich ab. Zuerst hat Lassen am Mahanaim philol.
Kritik geübt und die einzelnen Abschnitte herauszulösen gesucht («Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes», I, Gött. 1837; «Ind. Altertumskunde», 2. Aufl., I, Lpz. 1867; II, ebd. 1873). Etwas vor ihm hat schon Adolf Holtzmann den Inhalt des alten Bhārata zu bestimmen gesucht und eine Nachdichtung der von ihm für die ältesten Teile gehaltenen Abschnitte vorgenommen («Ind. Sagen», 3 Tle., Karlsr. 1845-47; 2. Aufl., 2 Bde., Stuttg. 1854). Die umfassendste kritische Arbeit ist die von Sören Sörensen: «Om Mahābhāratas Stilling i den Indiske Literatur» (Kopenh. 1843). Über Kritik und Alter des Mahanaim handelt A. Holtzmann in dem Programm «Über das alte ind. Epos» (Durlach [* 8] 1881) und in der Schrift «Zur Kritik und Geschichte des Mahâbhârata» (Kiel [* 9] 1892; Bd. 2-4 u. d. T. «Das Mahâbhârata und seine Teile», ebd. 1893-95). Über «Das als Epos und Rechtsbuch» schrieb Dahlmann (Bonn [* 10] 1895). Eine vollständige Ausgabe erschien zuerst Kalkutta [* 11] 1834-39 in 4 Bänden; seitdem sind eine ganze Anzahl anderer erschienen.
Die beste ist die Ausgabe Bombay [* 12] 1863 (neu aufgelegt zuletzt 1890 mit dem Kommentar des Nīlakaṇṭa). Eine sehr mangelhafte Übersetzung begann Fauche, wovon 10 Bände erschienen sind (Par. 1863-70); eine neue engl. Übersetzung hat unternommen Protap Chandra Roy (Kalkutta 1883 fg.). Einzelne Episoden hat Bopp herausgegeben, so die bekannteste von Nala und Damajantī (s. d., «Nalus», 3. Aufl., Berl. 1868). Sie und die Episode von Sāvitrī hat Rückert meisterhaft ins Deutsche [* 13] übertragen.
Mahābhāshyam, s. Indische Litteratur. Mahādēva, d. h. großer Gott, Beiname Çivas (s. d.). Mahaga, s. Isabella-Insel. Mahagōni, Mahagoniholz, Acajouholz (frz. Bois d’acajou), das Holz [* 14] des Stammes des Mahagonibaums, Swietenia mahagoni L. (s. Swietenia und Tafel: Terebinthinen, [* 1] Fig. 6), eins der schönsten und edelsten Hölzer, das jede Witterung und Lage, Hitze und Kälte verträgt, ungemein fest und hart ist, eine spiegelglatte Politur annimmt und niemals von den Insekten [* 15] angegriffen wird. Es giebt verschiedene Sorten, die sowohl in Farbe als auch in Qualität sehr voneinander abweichen und vom Gelblichen bis ins Dunkelrote, vom Halbfesten bis ins Steinfeste übergehen, auch mehr oder weniger schön gezeichnet sind, weshalb man im Handel auch von «schlichtem» und «gestreiftem» Mahanaim spricht. Je älter das Mahanaim wird, desto dunkler an Farbe und desto fester und dauerhafter wird es. Es dient zu Möbelfournieren und zur Herstellung von Lagern von Maschinenbestandteilen. Mahanaim kommt von Mexiko [* 16] am Atlantischen Meer, San Domingo, Cuba, Curacao, Britisch-Honduras und Nicaragua; [* 17] auch Britisch-Ostindien und Afrika [* 18] liefern Mahanaim, wahrscheinlich von Swietenenia senegalensis Decsn., das früher unter dem Namen Kailcedraholz gehandelt wurde.
Als neu holländisch es oder weißes Mahanaim wird das Holz von mehrern Arten Eucalyptus (s. d.) eingeführt. Haupthandelsplatz ist Hamburg, [* 19] dessen Einfuhr (1893) 5925 cbm im Werte von 1,12 Mill. Mahanaim betrug. Mahākālī, ind. Göttin, s. Durgā. Mahălebkirsche, soviel wie Weichselkirsche (s. Prunus). Maha-Mjat-Mamii oder Arakantempel, s. Amarapura. Mahānadī oder Mahānaddī («der Großfluß»),
Fluß in Vorderindien, entspringt unter 20° 10' nördl. Br. und 82° östl. L. im Süden des Naipurdistrikts in den Centralprovinzen und ergießt sich unterhalb der Stadt Katak mit vielen Mündungsarmen in den Golf von Vengalen. Seine Länge wird auf 830 km geschätzt. Bei Hochwasser führt er 50000 cbm pro Sekunde dem Meere zu. Er wird jetzt durch Kanäle zur Bewässerung benutzt. Mahanāim, alte wichtige Stadt des Ostjordanlandes, Residenz des Isboseth (2 Sam. 2, 8. fg.) und Stützpunkt Davids im Kriege gegen Absalom (2 Sam. 17, 24. fg.). Wahrscheinlich hat sich der ¶