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erllärt, als Goes starb. Puschkin be- ' nutzte die Geschichte G.s zu einem Drama (deutsch von Vodenstedt in Puschkins «Werken», Bd. 3, Verl. 1855). G.s Sohn war der Zar Feodor II. (s. d.). Godwin, Graf von Wesser, ein Mann von un- bekannter .Herkunst, war durch seine Tapferkeit und seine Fähigkeiten besonders in der Verwaltung un- ter Knuts d. Gr. Herrschaft in England empor- gekommen. Nach dem Zerfall der Dänenherrschast trat er 1042 auf die Seite des von Eduard dem Bekenner hergestellten angelsächs. Königtums über und leitete für diesen die Regierung.
Indem er dem Beispiel Alfreds folgend die Küsten durch eine starke Flotte schützte, verwendete er seine ganze Kraft [* 1] für die Ordnung der innern Angelegenheiten und hielt mit fester Hand [* 2] die Neichseinheit aufrecht. Nach seinem Tode (1053) ging seine Macht auf seinen ältesten ^ohn Harolo (s. d.) über. Godwin, William, engl. Schriftsteller, geb. Zu Wisbeach in Cambridge und ge- bildet in der Lehranstalt der Dissenters zu Horton bei London, [* 3] 1778 Dissenterprediger, gab 1782 seine Stelle auf und lebte von 1783 an in London, wo er später unter dem Ministerium Grey eine Anstel- lung erhielt. Goes begann dann ein Vuchhändler- geschäft; hauptsächlich verlegte er Kinderschriften, die er meist selbst unter dem Namen Edward Bald Win schrieb. Er starb Seine ersten Schriften waren: «3Ivotc1i63 ol 1ii8tor^ in 81X 86I-M0N3» sLoNd. 1784) UNd «^.N 611^1111'^ concerninF politic^i ^'u8tic6» (2 Bde., ebd. 1793; 3. Aufl. 1797; deutfch von Weber, Würzb. 1803). Es folgten eine Anzahl Romane: «^1iinF8 a8 tnev H1'6, 01- t1i6 Ääv6iitui'63 ol (ü^ied ^Viliiainä» (3 Bde., Lond. 1794; neue Aufl. 1854; deutsch, Lpz. 1797- 98), «8aint-I^on» (4 Bde., Lond. 1799),
«I^i66t- nooä» (3 Bde., ebd. 1805; neue Aufl. 1849),
«^lan- äevilis» (3 Bde., Edinb. 1817) und «01ouä68iov» (3 Bde., Lond. 1830),
wovon namentlich den erst- genannten spannendes Interesse und tiefsinnige Rc- flerion auszeichnen. Von sonstigen Schriften sind hervorzuheben: «lliztoi'^ ol t1i6 lils linä a^6 ol O60n»i-67 Odauesr" (2 Bde., Lond. 1803; 2. Aufl., 4 Bde., 1804),
«I.iv68 ol Ncwlriä l^nä iii)3, N6pli6v8 and Mpilg ol Nilton)) (ebd. 1815), »On Population, d^in^ an inciuir^ con06rnin^ tlio pov6l ol inersÄLL in t1i6 numl)6r8 ol m^n^inä" (ebd. 1821),
worin er gegen Malthus' Ansichten auftrat; «Il^tor^ ot t1i6 commoi^vealtii ol I^NF- land lrom tii6 coininencement to tlie r68toi-liti0n ol (?I^ri63 II.» (4 Bde., ebd. 1824-28),
«1douM3 on man, 1ii8 li^turs, proäueti0H8 anä äi8c0V6i-i68)) (ebd. 1831). -
Vgl. Eh. K. Paul, ^. 6., Ki3 li-i6nä3 tlnä c0nt6mp0i'lii-i68 (2 Bde., Lond. 1870).
Goeje, de, s. De Goeje. Goekingk, Leop. Fr. Günther von, s. Göckingk. Goelack (spr. gul-), Handelsgewicht, s. Kulack. Goelette, franz. und ital. Ausdruck für kleinere Kriegsfahrzeuge mit Schonertakelung im Mittel- meer, jetzt durch Dampfkanonenboote verdrängt. Goeree-en-Overflakkee Insel der niederländ. Provinz Südholland, allmäh- lich aus mehrern Inseln durch neue Polderanlagen entstanden. Bereits im 15. Jahrh, wurde die Insel Overflakkee gebildet laus drei Inseln); darauf wur- den 1751 die beiden Infeln Goeree und Overflattee verbunden; seine jetzige Gestalt erhielt Goes erst im 19. Jahrh. Sehr alt ist das Städtchen Goeree oder Goedereede an der Nordwestseite mit 1122 E. Goes (spr. chuhs), auch terGoes, ßauptort der Insel Zuid-Beveland in der niederländ. Provin; Seeland, 19 1 cm im O. von Middelburg, an der Linie Nozendaal-Vlissingen der Staatsbahnen [* 4] und durch Kanal [* 5] mit der Ooster-Schelde verbunden, hat (1891) 6612 E., eine got. Kirche (1442 geweiht), ein altertümliches Rathaus und Trümmer einer Burg der Iakobäa von Bayern. [* 6]
Goes (spr. göls), Benedikt, Missionar, durch- zog 1602-7 unter dem Namen Abdallah von In- dien aus Hochasien, besuchte Kabul und Vadack- schan, stieg über die Pamirsteppe, kam nach Iarkand, Aksu und erreichte Ende 1605 Su-tschou, wo er zu seiner Verwunderung erfuhr, daß China [* 7] und Cathay dasfeloe Land sei. In Su-tschou wurde Goes länger als ein Jahr aufgehalten und erlag hier April 1607 den Entbehrungen. Sein Begleiter, der Armenier Isaak, erreichte glücklich China.
G.s Reisebericht fin- det sich in «^'ic. 1?ri^autii, ä6 expeäitiouö (M'i8tian3. Hpuä 8inH8, 8N8c6pt3. a. 8oc. ^68w (Leid. 1616). ^ Goes (spr. göis), Damiao de, portug. Humanist, Staatsmann und Geschichtschreiber, geb. 1501 zu Almequer, war 1523-29 in Flandern als Beamter der blühenden portug. Faktorei, durchreiste dann 1529 - 33 Dänemark, [* 8] Schweden, [* 9] Norwegen, das preusi. Ordensland, Polen, Norddeutschland und die niederdeutschen Bundesstädte. In Padua, [* 10] wo er 1534-38 Humaniora studierte, befreundete er sich mit Vembo und Sadoleto; als Vermittler zwi- schen der Kurie und Luther war er eifrig thätig.
Nach 9jahriger Wanderschaft ließ er sich in Flandern nieder, kehrte aber 1545 nach Portugal [* 11] zurück, vom Konig Johann III. zum Lehrer des Kronprinzen aus- erfehen. Doch wurde nichts aus diefem Plane. Goes ward zum Oberverwalter des Staatsarchivs ernannt (1548) und als solcher später mit der Abfassung der Chrouik König Emanuels betraut. Dies, sein Haupt- werk, kostete ihm neun Jahre (1558-67; «Okro nica äs v. Nlmoei», gedruckt 1566 - 67; spätere Ausg. 1619, 1749 u. 1790); als Ergänzungswerk dazu verfaßte er noch die " (Hronica ds D. ^ollo II.» (1567). Auf Grund seines Verkehrs mit Erasmus, Melanchthon und Luther hatte man Goes wiederholt (1545,1550 und 1571) bei der Inquisition verklagt. 1571 ward der 70jährige Greis vor das Tribunal berufen und eingekerkert. Goes ward in Vußhaft nach Batalha geschickt, bald darauf aber begnadigt. Wenige Tage nach feiner Heimkehr ward er tot in feinem Haufe gefunden. -
Vgl. Joachim de Vas- concellos, ^o^iana (4 Hefte, Porto 1879-81); v. ä. O. (Biographie, ebd. 1885).
Goes (fpr. chuhs), Hugo van der, niederländ. Maler, Schüler des Jan van Eyck, scheint haupt- fächlich in Gent [* 12] thätig gewefen zu fein; doch nen- nen ihn die Italiener Ugo d'Anversa (Hugo von Antwerpen). [* 13] In Gent soll er die Geschichte der Abi- gail so schön in t)l auf die Mauer im Haufe des Bürgers Jakob Weytens gemalt haben, daß dieser ihm seine schöne Tochter zur Frau gab, deren Abbild er in der Abigail vorgestellt hatte. Aus Schmerz über den Tod dieser Lebensgefährtin soll er ins Kloster von Rodendale bei Brüssel [* 14] gegangen und dort 1482 im Irrsinn gestorben sein. Seine Bilder erreichen nicht die Farbentiefe Eycks, sind auch von wenig gefälligen Formen, aber von großer Lebenswahrheit im Ausdruck und Monumentalität der Gestaltung. Sein Hauptbild, das einzig beglaubigte Werk, be- findet sich in der Kirche Sta. Maria Nuova in Florenz [* 15] und stellt die Anbetung des Christkindes ¶