Balde
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Jakob, neulatein. Dichter, geb. zu Ensisheim, ward 1624 Jesuit, 1628 Professor der Rhetorik in Innsbruck, [* 2] 1633 Priester, 1635 Professor in Ingolstadt, [* 3] 1638 Hofprediger in München [* 4] und starb zu Neuburg [* 5] an der Donau. Von seinen Dichtungen sind hervorzuheben: «Lyricorum libri IV, Epodon liber I» (Münch. 1643; hg. Von Hipler, Müust.1856),
«Sylvae lyricae» (Münch. 1643; hg. von Müller, Regensb. 1884),
das totentanzartige deutsch-lat. «Poema de vanitate munid» (Münch. 1638),
die Allegorie «Urania victrix» (ebd. 1663),
das Drama «Jephtes» (Amb. 1654),
das
Bauernspiel
«Drama georgicum»
sowie eine Reihe poet. Satiren gegen Trinker, Quacksalber, Dickbäuche; Gesamtausgabe in 8 Bdn.
(Münch 1729). Verdeutschungen ausgewählter
Dichtungen von Balde
gaben u. a. Herder in der
«Terpsichore» (in
Suphans Herder-Ausgabe,
Bd. 27), Schrott und Schleich
(Münch. 1870). B.s lat.
Lyrik hat auf den Pegnitzorden eingewirkt, während seine wenigen Versuche
in deutschen Versen ungeschickt sind.
Vgl. Eitner, J. B.s Leben und Charakter (Bresl. 1863);
Westermayer, J. Balde
(Münch. 1868).