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des Arrondissements Lure an seines Vaters Stelle und behielt seinen Sitz im linken Centrum, solange oieIulimonarchiedauerte. 1848 vom Depart.Haute- Saönc in die Konstituierende Versammlung gewählt, trat er vom linken Centrum zur Nechtcn über und ver- lor infolge dieser polit. Sinnesänderung sein Man- dat. Nach dem Staatsstreich vom wurde Gramont als Regierungskandidat im Arrondissement Lure gewählt. Bei den Wahlen von 1859 und 1863 er- neuerten ihm die Wähler sein Mandat. Im Febr. 1871 in die Nationalversammlung zu Bordeaux [* 2] ge- wählt, hielt er sich hier zur Rechten.
Vei den folgen- den Wahlen trat er nicht mehr als Kandidat auf. Er starb in Paris. [* 3] Grammophon, von Emil Berliner [* 4] 1887 nach mehrjährigem Studium angegebener Apparat zum Aufzeichnen und fpätern Wiedererzeugen der mensch- lichen Rede und anderer Tongebilde. Derselbe unterscheidet sich von Edisons Phonographen ss. d.) wesentlich dadurch, daß der zeichnende Stift von der ihn tragenden schwingenden Platte nicht winkel- recht zur Zeichenfläche, sondern parallel zu ihr be- wegt wird.
Während der Auszeichnung dreht sich die Zeichenstäche im Kreife, und zugleich wird ihr Mittelpunkt in gerader Linie gegen den Stift lang- sam fortbewegt, sodaß letzterer eine gewellte Spiral- linie in der die Zeichenstäche bildenden Ruhschicht an der Unterseite einer kreisrunden Glasplatte be- schreibt. Durch Überziehen der Aufzeichnung im Ruß mit einer rafch trocknenden dünnen Firniß- löfung wird die Aufzeichnung dauerhaft und unver- gänglich gemacht.
Besser benutzt man eine Wachs- schicht als Zeichenstäche und macht die Zeichnung durch Behandlung derselben mit Chromsäure unver- gänglich. Die aufgezeichneten Linien lassen sich auch photographisch vergrößern, wodurch der Ton ver- stärkt wird. (S. Phonautograph.) Grammos, von Norden [* 5] nach Süden streichen- des Gebirge der Valkanhalbinsel, zwischen Albanien und Macedonien, westlich des Sees von Kastoria, besteht aus Kreidekalk und erreicht über 2000 in. Gramont (spr. -möng), ein altes franz. Adels- geschlecht, das von einem Städtchen in Navarra (Depart. Basses-Pyrinees) seinen Namen führt. In Navarra bildeten die G.s längst das erbliche Haupt einer Adelspartei; das 16. Jahrh., in dem die G.s d'Aure zur Hauptlinie der Familie wurden, führte sie tiefer in die franz. Gefchichte hinein. Antoine I. von Gramont (gest. 1576), an den huge- nottischen Bewegungen als ein nicht zuverlässiger Parteigänger beteiligt, ward Stammvater dieser ^inie, die noch gegenwärtig fortbesteht. Bekanntere Sprößlinge daraus sind: Philibert vonG., Graf vonGuicke, geb. 1520, Sohn Antoines I., Gemahl von Heinrichs IV. späterer Iugendgeliebten, der «schönen Corisande» (s. Guiche), siel 1580 bei der Be- lagerung von La Fere. - Sein Enkel, Antoine III., Herzog von Gramont, Marschall von Frankreich, geb. 1601, anfangs Graf von Guiche, heiratete 1634 eine Nichte des Kardinals Richelieu. Die glänzende militär. Tapferkeit, die er während der Feldzüge in Flandern und Holland bewies, verfchafften ihm 1641 den Generallieutenantsgrad und Marfchalls- stab. 1648 wurde er Herzog und Pair. Er starb 1678 zu Vayonne und hinterließ die in militär. und diplomat. Hinsicht interessanten «N6in0ii-68 än inaröcQai äo 6.» (2 Bde., Par. 1716; wieder abge- druckt in den Sammlungen von Petitot, 1820-29; von Michaud und Poujoulat, 1835-39). - Phili- bert, Chevalier, nachher Graf von Gramont, Bruder des vorigen, geb. 1621, diente als Freiwilliger unter Conde' und Turenne, war am Hofe das Musterbild geistreicher Frivolität, geriet aber mit Ludwig XIV. in einen Konflikt, der seine Verbannung nach sich zog. Der Hof [* 6] Karls II. von England bot 1662 dem geistesverwandten Manne die geeignetste Zuflucht. Sein Alter verlebte er in Frankreich; er starb 1707. Sein Schwager Ant. Hamilton beschrieb u. d. T. N6M0ii'68 äu coiut6 ä6 (^. (Köln [* 7] 1713 u. ö.; neueste Aufl., Par. 1888; englisch, Lond. 1889' ^vchch, Lpz. 1780) die Abenteuer seiner Jugend, seine Liebes- streiche und seine Spielbetrügercien. - Antoine Genevieve He'raclius Agenor. Herzog von Gramont, franz. General, geb. in Versailles, [* 8] wurde 1814 Adjutant des Herzogs von Angouleme, mit dem er 1823 am Feldzuge in Spanien [* 9] teil- nahm. Nach der Iulirevolution begleitete er 1830 die königl. Familie ins Ausland, kehrte 1833 nach Frankreich zurück und starb in Paris. - Sein Sohn war der Herzog Antoine Alfred Age'nor von Gramont (s. d.), defsen Sohn, Antoine Agönor, Herzog von Gramont, geb. vermählt mit der Freiin Margarete von Rothschild, das jetzige Haupt der Familie ist.
Gramont lspr. -möng), Antoine Alsred Agenor, Herzog von, franz. Staatsmann, geb. in Paris, wurde 1838 Artillerieoffizier, nahm aber 1840 seinen Abschied. Nach der Revolution von 1848 schloß er sich an den Prinz-Präsidenten Ludwig Napoleon an und wurde 1850 bevollmächtigter Mi- nister in Cassel, 1852 in Stuttgart, [* 10] 1853 in Turin, [* 11] 1857 Gesandter in Rom. [* 12] 1861 kam er als Bot- schaster nach Wien, [* 13] in welcher Stellung er bis 1870 blieb. 1865 hatte er in Karlsbad eine Unterredung mit Bismarck, der ihm die Unvermeidlichkeit eines preuß.-österr.
Krieges ankündigte; in den folgenden Jahren arbeitete Gramont im Verein mit Beust an dem Zustandekommen einer gegen Preußen [* 14] gerichteten Allianz zwischen Frankreich, Osterreich und Italien. [* 15] Am übernahm er das Ministerium des Auswärtigen. Schon bei der Beantwortung der Interpellation über die Gotthardbahn 20. Juni gab er deutlich zu verstehen, wie sehr er es bedauere, daß diese Frage für die Aufstellung eines Kriegsfalls nicht geeignet sei. Um so willkommener war ihm hierfür die span. Thronkandidatur des Erbprinzen von Hohenzollern. [* 16] (S. Deutsch-Französischer Krieg von 1870 und 1871, Bd. 5, S. 98.) Am 6. Juli beantwortete er eine Interpellation Cocherys in einem Preußen geradezu herausfordernden Tone, und auch noch nach der Verzichtleistung des Prinzen stellte Gramont an den preuß. Botschafter 12. Juli die Zu- mutung, er folle den König erfuchen, daß er an Na- poleon einen zur Veröffentlichung bestimmten ent- schuldigenden Brief schreibe.
Der'franz. Botschafter in Berlin [* 17] Venedetti wurde beauftragt, vom König zu verlangen, daß er die Versickerung erteile, nie- mals zu einer später wieder auftauchenden Kandi- datur des Prinzen seine Einwilligung zu geben. Da der König diese Zumutung 13. Juli ablehnte, wurden die Verhandlungen abgebrochen. Gramont verlas 15. Juli in den Kammern eine Denkschrift, worin der Sach- verhalt vollständig entstellt, von einer Beschimpfung Venedettis, dem man die Thür gewiesen habe, und von einem die Würde Frankreicks verletzenden Tele- gramm an die auswärtigen Mäckte die Rede war, und forderte einen Kredit für die ersten Kriegsrüstun- gcn. Das Tadelsvotum, das der Gesetzgebende ¶