sah sich durch den allgemeinen
Widerstand der privilegierten
Stände gegen Turgots neue
Edikte, betreffend die Aufhebung der
Wegfronen und
Zünfte, genötigt, seinen
Minister im Mai 1776 plötzlich zu entlassen. Turgot widmete sich fortan nur wissenschaftlichen
Arbeiten und starb in
Paris.
[* 1] Seine
»Œuvres« veröffentlichten
Dupont de
Nemours (Par. 1808-11, 9 Bde.)
und Daire (das. 1844, 2 Bde.).
Vgl.
Batbie, Turgot, philosophe, économiste et administrateur (Par. 1861);
Tissot, Turgot, sa vie,
son administration, ses ouvrages (das. 1862);
Mastier, Turgot, sa vie et sa doctrine (das. 1862);
Foncin, Essai sur le ministère
de Turgot (das. 1877);
Jobez, La
France sous
Louis XVI, Bd. 1: Turgot (das.
1877);
Neymarck, et ses doctrines (das. 1885, 2 Bde.);
kleine
BiographienvonL.Say (das. 1888) und Robineau (das. 1889).
(AugustaTaurinorum), Hauptstadt der gleichnamigen ital.
Provinz, bis 1861 Hauptstadt des
KönigreichsSardinien
[* 14] und bis 1865 des
KönigreichsItalien,
[* 15] liegt 239 m ü. M., in einer herrlichen, ostwärts von den
Höhen der montferratischen
Berge begrenzten
Ebene. Die
Lage ist für kriegerischen wie friedlichen
Verkehr hervorragend günstig, denn es geht
hier die obere piemontesische
Ebene mit den dort vereinigten
Straßen durch die
Verengerung von Turin in die mittlere und untere
Poebene über, so daß hier der
Verkehr zwischen beiden
Ebenen, den das Bergland von
Montferrat sonst hindern würde, vermittelt
wird.
Die hervorragenden Monumentalbauten sind nicht die
Kirchen, sondern
die
Paläste, welche mit Ausnahme des
PalazzoMadama auf der
PiazzaCastello (von 1416) meist einer spätern
Zeit angehören (17. und 18. Jahrh.). Dazu gehören das königliche
Schloß auf der Nordseite der
PiazzaCastello (1660 erbaut),
mit den Reiterstatuen von
Kastor und
Pollux und dem Reiterbild des
HerzogsViktor Amadeus I. (im Vestibül),
der königlichen
Bibliothek (50,000
Bände, 2000
Manuskripte), einer reichen Sammlung von
Handzeichnungen (über 20,000
Stück)
und
Münzen,
[* 22] der berühmten königlichen
Rüstkammer (armeria reale), einem schönen Schloßgarten und, hieran anstoßend,
einem zoologischen
Garten;
[* 23]
das Universitätsgebäude
(von 1713), das Stadthaus (von 1665), der
Palazzo delle due Torri, das Teatro regio (von 1738) und das Teatro
Carignano (von
1787), wozu neuerdings der Zentralbahnhof (1865-68 von Mazzucchetti erbaut), die
Galleria Industriale und mehrere kleinere
Theater
[* 24] hinzugekommen sind.
Unter den 40
Kirchen von Turin zeichnen sich aus: die
KathedraleSan Giovanni, ein
Renaissancebau mit der schwarzmarmornen Grabkapelle del Sudario (1657-1694 von
Guarini erbaut);
die
KirchenBeata Vergine della
Consolazione (1679 ausgeführt),
San Filippo (1714 vollendet),
Corpus Domini (von 1753), die Kuppelkirche
San Massimo, die
RotundeGran
[* 25]Madre di
Dio (1818-49 erbaut) und die protestantische
Kirche (tempio Valdese, 1851 erbaut).
Turin ist außerordentlich
reich an
Denkmälern, welche das savoyische
Haus, die Staatsmänner und großen
Geister